Weg des Zorns 02 - Der Zorn der Gerechten
und können uns dann daran machen weiterzusuchen. In gewisser Weise würde ich gerne von MaGuire gleich nach Wyvern aufbrechen - wenn es in diesem System irgendeinen Ort gibt, an dem diese Mistkerle ihre Beute loswerden können, dann ist das Wyvern-, aber wir müssen unsere Tarngeschichte noch mit ein paar weiteren Schichten aufpolstern, bevor wir bei denen anklopfen können. Dennoch, wenn wir einmal da sind, dann werden wir, darauf wette ich, zumindest irgendwelche Hinweise auf ihre Verbindungen finden. Und wenn das geschieht, dann können wir wahrscheinlich auch jemanden finden, dessen Gedanken uns verraten, wo wir sie finden können.«
»Das wird einige Zeit in Anspruch nehmen, kleines Menschenkind.«
»Lässt sich nicht ändern - es sei denn, du hättest eine bessere Idee.«
»Nein, ich habe keine bessere Strategie anzubieten. Ich wünschte, es wäre so, aber angesichts der Fähigkeiten, die wir haben, und der Möglichkeiten, die uns deswegen offenstehen, erscheint mir das ein recht vernünftiges Vorgehen zu sein.«
»Ich habe ja gesagt, dass sie gute Instinkte hat, oder nicht? Mir gefällt es auch, Alley.«
»Jou, das Einzige, was mir richtig Sorgen bereitet, ist, dass wir die Bengal verlieren werden.« Sie seufzte. »Der Frachtshuttle wird kein Problem sein, wenn wir erst einmal sämtliche Markierungen der Navy entfernt haben, aber niemand könnte diesen Bengal für etwas anderes halten als für ein Sturmshuttle.«
»Na und? Dann behalten wir den halt. Ich werde ihn ein wenig eindellen und ein paar unnötige ›Reparaturen‹ am Rumpfvornehmen, damit er nicht mehr ganz so neu aussieht, aber der ist schlichtweg zu nützlich, um den einfach so wegzuwerfen.«
»Das ist nicht gerade etwas, das ein Freihändler mit sich führen würde«, warf Alicia ein, doch sie spürte selbst, wie zögerlich ihre Bemerkung klang.
»Ich kann mich nur wiederholen: Na und? Soweit ich weiß, gibt es keine offizielle Liste für die Ausrüstung von Freihändlern. Verdammt, wahrscheinlich wird das nur dafür sorgen, dass man dir noch mehr Respekt entgegenbringt! Stell dir doch nur mal vor, wie die sich wohl den Kopf darüber zerbrechen werden, wie du das wohl in die Finger bekommen hast.«
»Ich glaube, damit hat sie recht, kleines Menschenkind.« Wieder lachte Tisiphone leise. »Ich könnte mir vorstellen, dass es dein Ansehen bei diesen Kriminellen deutlich heben wird, wenn du über ein derartiges Fahrzeug verfügst.«
»Jou, wahrscheinlich habt ihr beide recht.« Alicia verzog die Lippen zu einem Grinsen, und angesichts dieser Vorstellung funkelten ihre Augen. Und außerdem, gestand sie sich selbst ein, ist das wirklich eine Erleichterung. »Dann sollten wir uns wohl irgendeine knallbunte Bemalung dafür einfallen lassen. Mit seinen Reizen soll man nicht geizen.«
»Ganz genau, kleines Menschenkind! Megaira und ich werden aus dir schon eine richtig eindrucksvolle Freihändlerin machen!«
Kapitel 15
James Howell betrachtete den Sichtschirm, als der Shuttle hinter dem Terminator auftauchte; er glitzerte im ungefilterten Licht des Zentralgestirns von Hearthguard, und Howell bemühte sich nach Kräften, sich nicht anmerken zu lassen, wie unwohl er sich fühlte.
Hearthguard war eine nur sehr spärlich besiedelte Welt, denn hier gab es wenig, was potenzielle Siedler hätte anziehen können - von einer wahrhaft beeindruckenden Berglandschaft und ganz besonders gefährlicher Fauna einmal abgesehen. Für Besucher dieser Welt hingegen galt etwas anderes. Bislang erledigte die Tierwelt von Hearthguard etwa jeden fünften Jäger, der diese Welt aufsuchte, und das führte - Menschen waren nun einmal, wie sie eben waren! - zu einer berechenbar absonderlichen Reaktion, über die sich die Einheimischen immens amüsierten. Und profitabel war das auch noch. Wenn mutmaßlich vernünftige Fremdweltler tatsächlich bereit waren, beachtliche Mengen für das zweifelhafte Privileg zu zahlen, auf dieser Welt Raubtiere zu jagen, die ihrerseits zweifellos gewillt und in der Lage waren, Jagd auf die Jäger zu machen, dann sollte das den Hearthguardern doch nur recht sein. Doch auch wenn mehr und mehr ihrer Gäste Bürger des Imperiums waren, das Herzblut ihres neuen Wohlstands, der ganz auf dem Tourismus basierte, war Hearthguard doch immer noch eine Freiwelt - unabhängig vom Imperium und fest entschlossen, daran auch nicht das Geringste zu ändern.
Schubdüsen flammten auf, als der Shuttle sich dem vereinbarten Rendezvouspunkt mit dem Frachter
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