Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Weg des Zorns 02 - Der Zorn der Gerechten

Weg des Zorns 02 - Der Zorn der Gerechten

Titel: Weg des Zorns 02 - Der Zorn der Gerechten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
Vom Netzwerk:
haben.
    Für einen Neuzugang waren die Informationen ungewöhnlich vollständig, wie Giolitti mit Freude feststellte. Es war wirklich nicht beispiellos, dass ein Schiff, das in einem anderen System zugelassen worden war, ohne jegliche Dokumente eintraf, und das war immer äußerst lästig. Es bedeutete, dass man jeden Zentimeter genau begutachten musste, dass Ärzte jedes Besatzungsmitglied ausgiebig zu untersuchen hatten, und der Ruf, in dem die Besitzer standen, genauestens zu überprüfen war, bevor auch nur eine einzige Person von Bord gehen und den Planeten betreten durfte. Normalerweise wurden während dieser aufwändigen Prozedur alle ungeduldig, doch der Jung-Verband hätte niemals vier Jahrhunderte überstanden, wenn er nicht sämtliche Besucher genauestens unter die Lupe genommen hätte. Doch in diesem Falle lagen Giolitti vollständige imperiale Bestätigungen aus dem Melville-Sektor vor, und das sollte diesen ganzen Mist auf ein Minimum reduzieren.
    Rasch betrachtete er die technischen Daten des Schiffes und hob erstaunt die Augenbrauen, als er die Einstufung des Fasset-Antriebs der Star Runner bemerkte. Sie war so schnell wie die meisten Kreuzer - und das, dachte er und grinste in sich hinein, ist zusammen mit ihrer eingeschränkten Ladefähigkeit ein auffallender Hinweis auf ihre wahre Natur. Nicht, dass die Leute vom Jung-Verband etwas gegen Schmuggler gehabt hätten ... solange sie nichts in das Territorium des Bundes ein führten.
    Hmm. Nur fünf Mann Besatzung. Das war wenig, selbst für ein Händlerschiff. Es ließ vermuten, dass das Schiff über beachtliche Computersysteme verfügen musste. Der Name des Captains lautete ›Theodosia Mainwaring‹ ... ziemlich jung für diesen Rang, das konnte er ihrem Lebenslauf entnehmen, doch im Logbuch waren reichlich Fahrten verzeichnet. Der Rest ihrer Mannschaft schien ähnlich qualifiziert zu sein. Für die Besatzung eines Handelsschiffes tatsächlich gar nicht so schlecht. Natürlich neigten Freihändler dazu, äußerst kompetente Außenseiter anzuziehen - Leute, die irgendwie am falschen Platz waren, aber talentiert genug, um sich selbst einen Freifahrtschein auszustellen -, abseits des Militärs oder der großen Handelslinien.
    Keine Liste der mitgeführten Frachtgüter. Giolitti schnaubte leise; er musste an die vielsagend-nichtssagenden Lücken in den letzten Einträgen aus der Datenbank von Melville denken. Also hatte sich diese Captain Mainwaring die Finger verbrannt, ja? Allzu schlimm konnte es nicht gewesen sein - schließlich hatte sie immer noch ein Schiff -, aber vermutlich bedeutete das, dass sie es kaum abwarten konnte, endlich wieder Fracht aufzunehmen.
    Ein Signal ertönte, und Giolitti warf einen Blick auf den Sichtschirm, als sein Fahrzeug das Andocken an den einzigen freien Shuttle-Träger der Star Runner einleitete. An einem der beiden anderen Träger war ein recht ramponiert wirkender Frachtshuttle festgemacht - er war nicht allzu alt, aber er hatte doch eindeutig so manchen heftigen Einsatz hinter sich gebracht, so viele Dellen und Schrammen waren daran zu erkennen. Und doch war es nicht dieser Frachtshuttle, der Giolittis Aufmerksamkeit auf sich zog.
    An Träger Nummer Eins war ein weiterer Shuttle angedockt - ein Shuttle mit einem auffallend spitz zulaufenden Bug. Selbst jetzt noch, in dieser Ruheposition, wirkte dieses Schiff regelrecht tödlich. Natürlich war Giolitti mit den grundlegenden Eigenschaften dieser Art Raumfahrzeug vertraut, aber er hatte noch nie eines davon gesehen, und er hatte wirklich nicht damit gerechnet, dass es so groß sein würde. Oder so bunt bemalt.
    Der Lieutenant verzog ein wenig das Gesicht, als er den Rumpf betrachtete, der halb in Schwarz gehalten war, halb in grellem Karmesinrot. Irgendein namenloser Künstler hatte zu beiden Seiten des stilettartigen Bugs je ein weit aufgerissenes, weißes Auge aufgebracht, um die Mündungen der Energie- und Projektilgeschütze war ein weit aufgerissenes, hungriges Maul mit scharfen Zähnen gemalt, und um die Antriebsgondeln wanden sich liebevoll detailliert gehaltene, düsterrote Flammen. Giolitti hatte keine Ahnung, wie Mainwaring an einen derartigen Shuttle gekommen war - auch wenn sie dabei zumindest halbwegs legal vorgegangen sein musste, schließlich hatten die Imps sie dieses Schiff behalten lassen, als sie ihr geraten hatten, in Zukunft neue Gegenden zu erkunden -, doch der Eindruck, den dieser Anblick hinterließ, war ... extrem.
    Giolitti grinste, als eine

Weitere Kostenlose Bücher