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Weg des Zorns 02 - Der Zorn der Gerechten

Weg des Zorns 02 - Der Zorn der Gerechten

Titel: Weg des Zorns 02 - Der Zorn der Gerechten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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sechsunddreißig Prozent der Lichtgeschwindigkeit an ihr vorbei.

Kapitel 31
    Das todbringende Chaos achtern legte sich allmählich, und Alicia verwünschte sich selbst - ausgiebig. Monkoto hatte sie in der Rolle eines Schlachtkreuzers eingeplant, der im unausweichlichen Gefecht mit Howell einige Schäden davongetragen hätte, und sie hatte es vermasselt! Howell hatte ihre SBF-Drohnen zerstört - genau, wie sie das beabsichtigt hatten -, doch sie konnte die Informationen über ihn und sein Schiff auch persönlich übermitteln ... es sei denn, er könne sie irgendwie aufhalten. Doch dank des Schadens, den die Megaira genommen hatte, wusste er jetzt, was sie in Wirklichkeit war. Dreadnoughts waren ebenso auf Geschwindigkeit wie auf Feuerkraft ausgelegt; die Procyon mochte ja einen Schlachtkreuzer überholen, der Gefechtsschaden genommen hatte, doch nichts, was der Gegenseite zur Verfügung stand, konnte auch nur darauf hoffen, eine AlphaSyntho-Einheit zu überholen. Also würde er es nicht einmal versuchen, und ...
    Ruckartig hob Alicia den Kopf, als der Antrieb der Megaira erstarb. Das Schiff fuhr zwar weiter, aber es beschleunigte nicht mehr. Alicia verzog die Lippen zu einem verbitterten Grinsen.
    »Netter Versuch, aber meinst du wirklich, du könntest die mit einem simulierten Antriebsschaden hinters Licht führen?«
    »Wer zur Hölle simuliert denn hier?«, fauchte Megaira ungnädig zurück. »Ich habe gerade eben den gesamten hinteren Quadranten meines Antriebs verloren!«
    »Du hast was ?!«
    »Ich habe gesagt, irgendjemand ist mir hier gewaltig in die Parade gefahren!« Während die Diagnoseprogramme durchliefen, fluchte die KI weiter. »Scheiße! Diese Mistkerle haben beide Alpha-Zuleitungen der oberen Emitter-Generatoren ausgeschaltet!«
    »Lässt sich das reparieren?«, erkundigte sich Tisiphone sofort.
    »Klar - wenn dir irgendetwas einfällt, wie wir uns diese Dreckskerle vom Leib halten, während ich mich darum kümmere!« Die Nahbereichsabwehrsysteme der AlphaSyntho-Einheit schalteten die erste Salve der einkommenden Geschosse aus, während ihre Wartungs-RoboDrohnen sich schon an die Arbeit machten. »In der Zwischenzeit bedeutet ›kein Antrieb‹ aber ›keine Ausweichmanöver‹ und ›kein lustiges SBFs-Verschlucken‹! Wenn diese Schlachtkreuzer sich erst einmal wieder im Griff haben, sind wir erledigt.«
    Alicias Hände verkrampften sich um die Armlehnen des Kommandosessels; mit kalkweißem Gesicht betrachtete sie die RoboDrohnen, die gewaltige Stücke des geborstenen Rumpfes herausrissen und einzelne Spanten ablösten, um die beschädigten Steuerungszuleitungen zu erreichen. Es blieb keine Zeit für Raffinesse; Megaira fügte sich selbst frische, ernstzunehmende Wunden zu, während sie in aller Eile Reparaturen vorzunehmen versuchte, die in einer vollausgestatteten Werft mehrere Tage gedauert hätten.
    Weitere Geschosse der Verdun näherten sich - doch es waren nur Geschosse. Der Schlachtkreuzer musste sämtliche SBFs bei dem Versuch verbraucht haben, den wahnwitzigen Ansturm der Megaira abzuwehren. Doch für ihre beiden noch überlebenden Schwesterschiffe galt das nicht, und sie näherten sich rasch. Eines davon würde in fünfzig Minuten in Reichweite kommen, das andere in einer Stunde - und die Procyon verfügte noch über reichlich SBFs, die sie zum Einsatz bringen konnte, sobald sie ihren Schutzschild wieder deaktivierte.
    In grimmigem Schweigen saß James Howell in seinem Sessel, während die Reparaturteams in aller Eile arbeiteten. Commander Rahman hatte Rendlemanns Posten übernommen - Howells Taktischer Offizier schrie immer noch und gab unablässig bedeutungsloses Geschwätz von sich. Doch die Procyon verfügte nicht mehr über eine CyberSyntho-Einheit. Niemand wusste, wie das hatte geschehen können, doch ihre KI war einfach fort, und beträchtliche Schäden an den manuellen Backups machten den großen Dreadnought gänzlich schutzlos. Nicht einmal der Gefechtsschild würde sich aktivieren lassen, bis die Reparaturteams sämtliche zerstörten Subsysteme überbrückt hätten, und selbst wenn es ihnen gelänge, sie tatsächlich alle zu ersetzen, würde die Procyon ohne ihre KI kaum mehr als die Hälfte ihrer ursprünglichen Leistungsfähigkeit erreichen.
    Und das bedeutete, dass Howell es nicht wagte, den OKM-Schild seines schwer angeschlagenen Flaggschiffs zu deaktivieren, sosehr er auch versucht war, genau das zu tun. Die Verdun und die Issus hatten diese Wahnsinnigen mittlerweile gewiss

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