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Weg des Zorns 02 - Der Zorn der Gerechten

Weg des Zorns 02 - Der Zorn der Gerechten

Titel: Weg des Zorns 02 - Der Zorn der Gerechten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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sie von irgendjemandem Insider-Informationen erhalten müssen. Und das« - auch seine Stimme klang jetzt ein wenig schärfer - »ist auch der Grund, warum ich hier bin.«
    McIlhenny setzte schon zu einer scharfen Erwiderung an, doch dann presste er lediglich die Lippen zusammen und setzte sich wieder in seinen Sessel, die Augen angespannt zusammengekniffen. Ben Belkassem nickte.
    »Ganz genau. Seine Majestät hat Justizminister Cortez gegenüber seine persönliche Besorgnis zum Ausdruck gebracht. Das Ministerium hat wirklich nicht die Absicht, dem Militär auf die Füße zu treten, aber falls irgendjemand diesen Piraten Informationen zukommen lässt, dann ist diese Person, so wünscht es Seine Majestät, zu identifizieren und aufzuhalten. Und bei allem Respekt, es ist sehr gut möglich, dass Sie hier den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sehen.«
    McIlhenny schoss das Blut ins Gesicht, und der Inspector hob besänftigend die Hand.
    »Bitte, Colonel, das ist wirklich nicht despektierlich gemeint. Ihren Akten ist zu entnehmen, dass Sie hier hervorragende Arbeit leisten, und ich bin mir auch sicher, dass Sie sämtliche Aspekte der internen Sicherheit in Ihren Abteilungen genauestens überwachen, aber wenn der Hase mit den Hunden läuft - wenn Sie mir diese Formulierung gestatten wollen -, dann ist ein anderer Blickwinkel vielleicht genau das, was Sie hier benötigen. Und ...« - zum ersten Mal wirkte sein Lächeln aufrichtig belustigt - »... Ihre Leute können gar nicht anders, als mich für einen unerwünschten Eindringling zu halten. Die werden mir alles verübeln, was ich tue oder eben nicht tue - und das bedeutet, ich kann ihnen gegenüber so unhöflich, ja beleidigend auftreten, wie ich will, ohne ihrem Vertrauensverhältnis Ihnen gegenüber im Mindesten zu schaden.«
    Der Colonel riss die Augen auf, und Keita lachte lauthals auf.
    »Da hat er Sie erwischt, McIlhenny! Ich wollte ja schon vorschlagen, Ihnen in der gleichen Art und Weise zu Hilfe zu kommen, aber es wäre ja dämlich von mir, wenn ich etwas dagegen unternähme, dass der Inspector den ganzen Ärger abbekommt. Ich werde ja mit einigen Ihrer Leute in der Zukunft vielleicht noch zusammenarbeiten müssen.«
    »Ich ... verstehe.« Mit der Fingerspitze fuhr McIlhenny über die Tischplatte und betrachtete den Finger dann, als suche er nach Staub. »Wollen Sie damit vorschlagen, Inspector, dass ich Ihnen einfach sämtliche meiner Verantwortungsbereiche für die Innere Sicherheit übertrage?«
    »Natürlich nicht - und wenn ich das vorgeschlagen hätte, dann hätten Sie jedes Recht der Welt, mir einen solchen Tritt zu versetzen, dass ich ohne Schiff wieder zurück auf Alterde lande«, widersprach Ben Belkassem fröhlich. »Das ist Ihr Laden! Sie sind derjenige, der ihn zu führen hat, und Ihre Leute wissen ganz genau, dass Sie mit äußerster Wachsamkeit nach etwaigen undichten Stellen suchen müssen. Bis zu einem gewissen Maße werden die das sogar erwarten, und ich könnte diese Aufgabe unmöglich übernehmen, ohne Ihre eigene Autorität zu untergraben. Ich würde sagen, Ihre Chance herauszufinden, wer dahinter steckt, ist ungefähr so groß wie die meine, aber wenn ich zu dem Ganzen auch noch meinen Senf dazu gebe, ganz in meiner Rolle als aufdringlicher, sturer, nur auf die eigene Macht bedachter Eindringling - und ich darf hinzufügen, dass mir diese Rolle durchaus liegt-, dann kann ich Ihnen reichlich Drecksarbeit abnehmen. Sagen Sie denen einfach nur, das Justizministerium hat Ihnen irgend so ein Arschloch vom Nachrichtendienst auf den Hals gehetzt, und überlassen Sie den Rest mir. Wer weiß? Selbst wenn wir nichts finden, schrecke ich Ihren ›Hasen‹ vielleicht so sehr auf, dass er sich von ganz alleine entlarvt.«
    »Ich verstehe.« McIlhenny blickte Ben Belkassem nachdenklich an. Der Inspector hatte den Finger genau in die Wunde gelegt, hatte seine ureigensten - und düstersten - Befürchtungen angesprochen, und er hatte ganz recht. Ein Außenstehender konnte hier Großinquisitor spielen, ohne dabei die katastrophale Wirkung hervorzurufen, die eine rein intern durchgeführte Hexenjagd haben mochte.
    »Also gut, Inspector, darauf komme ich vielleicht noch einmal zurück. Aber ich möchte das zunächst mit Admiral Gomez durchsprechen.« Ben Belkassem nickte, und der Colonel legte die Stirn in Falten.
    »Eigentlich glaube ich, wir sind hier auf Mathison auf etwas gestoßen, das mich deutlich mehr dazu bringt anzunehmen, Sie könnten durchaus nicht

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