Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Weg mit den Pillen

Weg mit den Pillen

Titel: Weg mit den Pillen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Walach
Vom Netzwerk:
biologischen Prozesse, die damit verbunden sind, automatisch zu einer Belastung des Organismus. Diese Belastung kann nur folgendermaßen gemindert werden:
Man isst weniger und reduziert so den oxidativen Stress.
Man nimmt wesentlich mehr Antioxidanzien und Radikalfänger zu sich, als man das normalerweise tut.
Idealerweise tut man beides zugleich.
    Die Kartäuser machen es richtig. Denn sie tun beides. Sie essen relativ wenig. Und sie essen vegetarisch und nehmen dadurch vergleichsweise mehr Antioxidanzien zu sich – denn diese kommen fast ausschließlich in pflanzlicher Nahrung vor.
    »Metabolisches Syndrom« oder die hausgemachte Katastrophe
    Die neue medizinische Katastrophe des Westens heißt »Metabolic Syndrome« – metabolisches Syndrom. Es ist mit Übergewicht verbunden und führt dazu, dass der Fettstoffwechsel aus dem Gleichgewicht gerät, der Blutdruck steigt und das sich ansammelnde Fett Botenstoffe aussendet, die einerseits mehr Hunger suggerieren, als physiologisch sinnvoll ist, und die andererseits entzündliche Krankheiten beschleunigen. Am Ende begünstigt es Diabetes und koronare Herzkrankheit. Das metabolische Syndrom ist die neue Epidemie. 64 Prozent der US-amerikanischen Bevölkerung sind übergewichtig. Ein Viertel der Bevölkerung leidet unter einem metabolischen Syndrom. 57
    Im Jahr 2000 hatten 2,8 Prozent der Weltbevölkerung Diabetes, im Jahr 2030 werden es schätzungsweise 4,4 Prozent sein. Die Zahl aus dem Jahr 2000 ist bereits um 11 Prozent höher als die letztgeschätzte von 1995. Weil aber die Anzahl der Übergewichtigen rapide zunimmt, könnte es leicht sein, dass diese Zahlen in Zukunft beträchtlich höher ausfallen. 58
    Diese neue Epidemie betrifft nicht nur die USA, sondern den ganzen Westen, Europa und die Bundesrepublik eingeschlossen, außerdem die großen Länder wie Indien und China. Dabei handelt es sich nicht einfach nur um ein Randproblem, das man vernachlässigen kann (denn dicke Leute sind ja schließlich gemütlich, sagt der Volksmund). Nein, wir stehen vor einem richtiggehenden medizinischen
Problem. Denn es hat sich herausgestellt, dass Übergewicht eine der Hauptursachen der meisten chronischen Krankheiten ist. Bei Diabetes ist das leicht ersichtlich und die Verbindung ist sehr eng. Für Krebs ist dieser Zusammenhang aber mittlerweile ebenfalls gut belegt und für die koronare Herzerkrankung kennt man ihn auch schon lang.
    Krebs
    Krebserkrankungen nehmen weltweit zu, am meisten in den Industrienationen. 13 Prozent aller Todesfälle weltweit gehen auf Krebs zurück, Tendenz steigend. 59 Bei Krebs ist mittlerweile klar, dass die so intensiv beforschte Genetik nur einen kleinen Teil der Krankheitsentstehung aufklären kann. Auch die gefürchteten Kanzerogene, also Substanzen, die von außen kommen und Krebsgeschehen auslösen, haben einen weniger mächtigen Einfluss als Lebensstilfaktoren, auf deren Konto 30 bis 40 Prozent aller Krebsarten gehen. Bei manchen Krebsarten sind es bis zu 70 Prozent. Zu diesen Lebensstilfaktoren gehört – über alle Krebsarten hinweg – vor allem das Übergewicht. Wenn man Populationen von Menschen mit der gleichen Genetik vergleicht, die in ihrem Ursprungsland ein niedrigeres Erkrankungsrisiko hatten und dann in ein westliches Industrieland ausgewandert sind (wie etwa Japaner, die nach den USA auswandern), dann sieht man, dass das Auswandern mit einem Anstieg des Risikos für fast alle schweren Zivilisationskrankheiten verbunden ist. Dies liegt an der bereits oben erwähnten Epigenetik. Eine genetische Veranlagung drückt sich immer nur im Austausch mit der Umwelt aus. Viele krebsfördernde Gene, sogenannte Onkogene, sind still und inaktiv, solange sie nicht durch Faktoren angeregt werden, die von außen kommen. Diese Faktoren führen wir uns durch die Nahrung zu, durch die Luft oder durch das Wasser. Auch die Strahlung dürfte nicht zu vernachlässigen sein.
    Übermäßige Nahrungszufuhr, und zwar als Zufuhr zu vieler Kalorien bei gleichzeitigem Mangel an wichtigen Vitalstoffen, scheint dabei bei Krebs einer der wichtigsten Faktoren zu sein. Eine Fülle
von Studien zeigt: Wenn man über alle Krebsarten hinweg sieht, welche Risikofaktoren am meisten ins Gewicht fallen, dann sind das Übergewicht, Rauchen, Diabetes, mangelnde Bewegung und übermäßiger Alkoholkonsum. 60 , 61 Die Details sind je nach Krebsart sehr unterschiedlich, aber es kann keinen Zweifel daran geben: Die Gewichtsreduktion und das Zuführen von Antioxidanzien durch

Weitere Kostenlose Bücher