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Wege des Herzens

Wege des Herzens

Titel: Wege des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maeve Binchy
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hatte.«
     
    Bobby Walsh kam zum Frühstück in die Küche.
    »Haben sie nicht alles tadellos hinterlassen?«, fragte er seine Frau, als er sich seinen Tee eingoss und einen Toast nahm.
    »Ja«, erwiderte Rosemary spitz.
    »Wo ist Carl?«
    »Er ist gestern Abend weggegangen und seitdem nicht wiedergekommen.«
    »Dann ist er also direkt in die Schule gefahren?«
    »Ich glaube nicht. Das Sekretariat hat hier angerufen, sie suchen ihn.« Rosemary trank ihren Kaffee aus.
    »Und wo ist er?«, fragte Bobby beunruhigt.
    »Irgendwo, wo er Dummheiten macht«, sagte Rosemary und verließ ohne jede weitere Erklärung das Haus.
    Bobby hörte, wie sie den Wagen startete und davonfuhr. Der Motor klang genauso wütend, wie sie ausgesehen hatte.
    Plötzlich fühlte sich Bobby Walsh sehr einsam in dem großen Haus am Meer.
     
    Erstaunt blickt Clara hoch, als Hilary ihr den Becher mit Kaffee brachte. »Wo ist Ania?«
    »Das weiß kein Mensch«, antwortete Hilary. »Sie hat eine ziemlich merkwürdige Nachricht hinterlassen.«
    Die beiden standen vor einem Rätsel. Bei jedem anderen in der Klinik wäre eine Krankmeldung plausibel gewesen, aber nicht bei Ania. Sie würde sich auch noch auf allen vieren in die Arbeit schleppen.
    »Hat sie Liebeskummer, was meinst du?«, fragte Clara.
    »Tja, gestern war noch alles eitel Sonnenschein. Sie wollte doch zu dieser Rubinhochzeit bei Bobby Walsh. Sie ist sehr verliebt in Bobbys Sohn Carl.«
    »Da kann ich ihr nur Glück wünschen mit dieser Rosemary.«
    »Sie war völlig aus dem Häuschen wegen Rosemary. Sie hatte ihr offenbar sogar eine persönliche Einladung geschickt, und Ania hatte ihr ein wunderschönes rotes Marmeladenglas gekauft.«
    »Vielleicht wissen die Walshs, wo sie ist.«
    »Ich reiße mich nicht darum, dort anzurufen, Clara.«
    »Na gut, du Feigling. Ich rufe an.«
     
    »Hallo, Bobby, hier ist Clara Casey von der Herzklinik. Nein, nein, es ist nicht wegen Ihrer Tests, bei Ihnen ist alles in Ordnung. Nein, es geht um etwas völlig anderes. Ich wollte mich erkundigen, ob Sie vielleicht unsere Ania gesehen haben. Sie war doch gestern Abend bei Ihnen eingeladen. Nein? Oh, ich denke schon, dass sie dort war. Nein, natürlich nicht, bei so vielen Leuten. Ob Mrs.Walsh sich vielleicht erinnern kann? Oh, sie ist nicht da? Aha … Entschuldigen Sie bitte die Störung, Bobby. Wir sehen uns dann wie üblich nächste Woche. Ja, natürlich geben wir Ihnen Bescheid.«
    Fragend sah Hilary sie an.
    »Diesen Bobby Walsh sollte man noch zu Lebzeiten heilig sprechen. Er sagt, es tut ihm sehr leid, aber er hat Ania gestern Abend nicht gesehen. Er hätte so gern mit ihr geplaudert. Niemand hat ihm gesagt, dass sie eingeladen war. Wir sollen ihm unbedingt Bescheid geben, wenn sie wieder auftaucht.«
    »
Falls
sie wieder auftaucht«, sagte Hilary.
     
    Fiona ging gerade am Schreibtisch vorbei, als das Telefon klingelte. Abwesend nahm sie den Hörer ab, da sie mit ihren Gedanken noch immer beim Kauf dieses Opalrings und der Frage war, was wohl in Anias Kopf vorgehen mochte. Am anderen Ende der Leitung war Rosemary Walsh.
    »Ist dort Clara?«
    »Nein, Mrs.Walsh, hier spricht Fiona.«
    »Eigentlich wollte ich ja mit Ania, dieser kleinen Polin, sprechen.« Dabei stieß sie ein schrilles Lachen aus, um diesen abwegigen Anruf zu unterstreichen.
    »Wir fragen uns alle, wo sie ist, Mrs.Walsh.«
    »Was meinen Sie damit?«, fragte Rosemary alarmiert.
    »Man hat sie nicht mehr gesehen, seit sie gestern Abend in Ihre Küche geschickt worden war.«
    »Äh … ja. Sie ist wirklich sehr hilfsbereit – sie hat angeboten, beim Spülen zu helfen.«
    »Nein, ich glaube eher, dass Sie sie
aufgefordert
haben, den Abwasch zu machen. Sie hat gedacht, sie ist Gast in Ihrem Haus.«
    »Oh, das hat sich inzwischen alles geklärt.«
    »Nein, hat es nicht. Ania ist heute nicht zur Arbeit erschienen, und sie ist aus ihrer Wohnung verschwunden. Auch Father Brian sucht sie. Carl ruft alle paar Minuten hier an. Ich denke nicht, dass sich die Sache aufgeklärt hat!«
    »Bitte reden Sie nicht in diesem Ton mit mir, Fiona.«
    »Ich rede ganz normal mit Ihnen, Mrs.Walsh. Ich sage Ihnen nur, dass die Polizei verständigt wurde und jeden Moment hier sein wird.« Mit großem Vergnügen hörte Fiona, wie Rosemary Walsh am anderen Ende der Leitung laut nach Luft schnappte. Das mit der Polizei stimmte nicht. Aber dieses entsetzte Luftholen war diese Lüge wert gewesen.
     
    Als der Bus mit Ania endlich in ihr Dorf einbog, stieg sie aus und

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