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Wege im Sand

Wege im Sand

Titel: Wege im Sand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luanne Rice
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Arten von Hindernissen«, sagte er.
    »Keine, die wirklich ins Gewicht fallen. Wir hatten eine gute Arbeitsbeziehung … und es könnte mehr daraus werden. Das sieht hier jeder – warum, glaubst du, hat uns April wohl gegenüberliegende Zimmer gegeben?«
    April hatte es gewiss gut gemeint, dachte Jack. Aber sie hatte keine Ahnung, was mit ihm los war.
    »Romantisches Fleckchen Erde«, fuhr Francesca fort. »Wenn man über den Mangel an Zivilisation hinwegsieht. Ich meine, abgesehen von der Tatsache, dass der Latte Macchiato für die eingefleischten Teetrinker in diesem Kaff eine Bedrohung darstellt. Wie es heißt, haben sie wenigstens das Nordlicht zu bieten … wir könnten ja später einen Spaziergang machen, am Abend.«
    »Du vergisst eine Kleinigkeit – Nell.«
    »Ich wette, Nell würde sich lieber die Zeit mit Videospielen vertreiben. Oder ihre Stevie-Moore-Bücher lesen …«
    Jack hatte ein mulmiges Gefühl, wenn er nur ihren Namen hörte.
    »Nell macht Recherchen für sie, für ihr neues Buch. Über die hiesige Vogelwelt. Und in welchem Ausmaß sie von der Ölverschmutzung bedroht sind.«
    »Das soll doch wohl ein Scherz sein, oder?«
    »Nein. Keineswegs. Nell ist oben, schreibt gerade an sie.«
    »Über die Ölverschmutzung?«
    Jack deutete auf die Gezeitenlinie, wo schwarze ölige Teerklumpen mit dem Seetang angeschwemmt worden waren. Francesca blickte hinüber, dann wandte sie hastig den Blick ab.
    »Pass auf, dass Ivan solche Äußerungen nicht zu Ohren kommen. Er würde es als Versuch betrachten, die Beziehung zu untergraben, die er mit Brooks aufzubauen versucht. Umweltschutz ist gut und schön, aber lass die Finger von Aktivitäten, die sich auf seine Bilanzen auswirken.«
    »Manche Dinge sind wichtiger als Bilanzen.«
    Francesca lachte. »Und das aus dem Munde eines Mannes, der seinen Job an den Nagel gehängt hat, um eine Spitzenposition bei IR anzunehmen – obwohl er wusste, dass der Bau von Ölraffinerien in Schottland zum Kerngeschäft der Firma gehört. Findest du das nicht ein bisschen scheinheilig?«
    Jack empfand die Worte wie Nadelstiche – er dachte daran, was Nell gesagt hatte. Sein Blick fiel auf eine Vogelschar, die in der Bucht schwamm. Ihre Silhouetten zeichneten sich in der hellen Sonne ab, die schräg im Norden stand und die Szenerie mit Licht überflutete. Licht kann sowohl enthüllen als auch verschleiern, dachte er – wer weiß schon, was sich unter der Oberfläche abspielt?
    »Keine Ahnung. Vielleicht«, erwiderte er.
    »Dann kündige, und ich übernehme deine Stellung.«
    Jack antwortete nicht, beobachtete stumm die Vögel. Er drehte sich um und blickte zum Hotel hinüber. Die Sonne schien auf die Fenster an der Vorderseite des Hauses, und als er die Stockwerke von unten nach oben abzählte, entdeckte er Nell, die immer noch im Zimmer war und am Fenster stand, ihn mit Francesca beobachtete.
    »Schau.« Francesca deutete auf die Wasserlachen am Ufer, die bei Eintritt der Ebbe zurückgeblieben waren. »Der Strand wird nicht nur vom Öl verschmutzt. Es gibt auch andere Arten von Müll. Holzstücke …«
    »Das nennt man Treibholz.«
    Sie zuckte die Achseln. »Von mir aus. Dann eben dekorativer Müll. Aber was ist mit den Styroporbechern, der Colaflasche da hinten?«
    »Der Müll stammt vermutlich von unserer Mannschaft, die da oben auf der Straße steht.« Jack watete ins Wasser, um die Flasche aus dem Seetang zu klauben. Er ließ den Müll achtlos auf den Sand fallen, neben den Felsen, auf dem er gesessen hatte.
    »Schau doch! Eine Flaschenpost!«, schrie Francesca mit einem Mal.
    Jack beugte sich hinunter. Tatsächlich: In der Flasche befand sich ein zusammengerolltes, liniertes Blatt Papier.
    »Wir müssen sie sofort lesen!«, sagte Francesca.
    Jack schraubte den Verschluss auf, stellte die Flasche auf den Kopf und klopfte mit der Hand gegen die Öffnung. Das zusammengerollte Blatt Papier rutschte heraus. Er las die Nachricht, während Francesca zusah.
    »Was steht drin? Na sag schon! Stammt die Flaschenpost von einem schiffbrüchigen Seemann, der auf Rettung wartet?«
    Jack wollte oder konnte nicht antworten. Francesca hatte zur Hälfte Recht – die Nachricht stammte in der Tat von jemandem, der auf Rettung wartete. Seine Hände zitterten, als er das Blatt zusammenfaltete und in seine Brusttasche steckte. Francesca erhob Einspruch, verlangte es zu sehen, aber er achtete nicht darauf.
    Er sah zum Fenster seines Hotelzimmers hinüber. Die Sonne war grell, aber er

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