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Wege im Sand

Wege im Sand

Titel: Wege im Sand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luanne Rice
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durch das Cottage hallten.
    »Ja, dazu braucht man Liebe«, meinte Aida. »Und, so Gott will, die Hilfe eines wirklich guten Spendensammlers, der etwas von seinem Handwerk versteht.«

26. Kapitel
    D as Ladapool-Team war bestens vorbereitet, versuchte, die eigenen Vorgaben noch zu übertreffen und das Projekt so früh wie möglich unter die Fittiche der Bauunternehmen zu bringen. Sie waren im Highlands Inn einquartiert, einem Gasthof, in dem hauptsächlich Geschäftsleute und Angehörige von Firmen abstiegen, die in der Dienstleistungsbranche tätig und im Auftrag der Ölindustrie auf den Orkneys waren.
    Jack und Nell hatten eine Suite im vierten Stock, mit Blick auf das Gelände. Jack merkte, dass er sich in einer seelischen Krise befand, weil er die Landschaft vor seinem Fenster – die spiegelglatten Buchten, die Felseninseln, die Berge in der Ferne – als »Gelände« betrachtete. Nell war irgendwo dort draußen, machte Hausaufgaben; Miss Robertson kam jede Woche für ein paar Tage her.
    In ihrer Freizeit vertiefte sie sich in die Nachschlagewerke, die er ihr geschenkt hatte, und verglich die gefundenen Muscheln, Federn, Krustentiere und Eierschalen mit den darin enthaltenen Namen und Beschreibungen. Sie schrieb Stevie, sobald sie etwas Neues entdeckt hatte – also jeden Tag.
    Auf dem Schreibtisch standen zwei Einladungen, die mit der Post gekommen waren – beide von Aida. Die eine war für die Eröffnung ihrer Kunstausstellung – eine Hochglanzkarte, die ein transparentes, meditatives Bild aus den Beach Series zeigte. Die andere war für die Hochzeit ihres Stiefsohnes Henry, die am kommenden Samstag in Newport, Rhode Island, stattfand.
    »Ich möchte hingehen, Dad«, verkündete Nell eines Morgens nach dem Frühstück. Sie saß am Schreibtisch neben dem Fenster und zeichnete ein Bild von den Enten, die sie bei Sonnenaufgang gesehen hatte.
    »Wohin?«
    »Zur Hochzeit.«
    »Nell, die Einladung ist eine reine Höflichkeitsgeste.«
    »Nein, das ist nicht wahr. Sie würden sich wirklich freuen, wenn wir kommen.«
    »Nell – wir kennen Henry kaum. Es handelt sich höchstwahrscheinlich um eine Feier im engsten Familienkreis, und die Einladung soll uns nur von dem bevorstehenden Ereignis in Kenntnis setzen.«
    »Das würde Tante Aida nie tun. Einladungen aussprechen und hoffen, dass wir nicht kommen. Aber ein Geschenk schicken.«
    »So habe ich das nicht gemeint – das Problem ist nur, dass wir uns in Schottland befinden, dreitausend Meilen entfernt.«
    »Wir könnten doch in ein Flugzeug steigen, oder?«
    »Nell, niemand erwartet, dass wir nur wegen der Hochzeit nach Hause fliegen.«
    »Du hast es gesagt, Dad.« Nell sprang auf. »Du hast ›nach Hause‹ gesagt.«
    »Ich meinte …«
    »Unser Zuhause ist in Amerika – nicht hier. Ich vermisse es so sehr! Ich vermisse Peggy und den Strand, und Tante Aida, und Tilly – und Stevie!«
    »Ich weiß …«
    »Und jetzt ist Francesca auch noch hier. Ausgerechnet in unserem Hotel, im Zimmer gegenüber!«
    »Wir müssen nicht ständig mit ihr zusammenhocken.«
    »Du schon. Bei der Arbeit. Sie ist ein Störenfried, überall muss sie dabei sein!«
    »Ist ja gut, Nell.« Jack versuchte sie zu beruhigen, bevor sich die Aufregung zu einem hysterischen Anfall auswuchs. Er streckte die Arme aus, um sie an sich zu ziehen, doch sie wich zurück. Sie griff nach der Einladung und drückte sie an die Brust.
    »Wir sind eingeladen – und ich möchte hingehen.«
    »Es ist zu weit. Du weißt, unter welchem Druck ich stehe, um dieses Projekt termingerecht abzuschließen. Anschließend können wir uns gerne noch einmal über eine Heimreise unterhalten. An Thanksgiving, oder Weihnachten. Oder vielleicht schon zu Aidas Ausstellung im Oktober …«
    »Das ist etwas anderes.« Nells Stimme zitterte. »Da kann jeder hingehen. Henrys Hochzeit ist etwas Besonderes. Sie findet im Familienkreis statt, wie du sagtest. Und ich wünsche mir eine Familie, Dad!«
    »Du hast doch mich.«
    »Aber ich möchte eine große Familie. Du nicht? Früher waren wir eine. Ich hatte dich und Mommy, Tante Maddie und Onkel Chris … und Stevie. Aber jetzt sind alle aus unserem Leben verschwunden!«
    »Nell …« Er streckte abermals die Arme nach ihr aus, doch sie lief zum Fenster, lehnte den Kopf an die Glasscheibe und schluchzte. Jack ging zu ihr, mit zitternden Händen. Sie wirkte so verletzt, dass er nicht einmal wagte, ihre Schultern zu berühren.
    »Ich verschwinde nicht«, sagte er.
    »Woher

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