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Wegweiser Nahrungsmittel-Intoleranzen

Wegweiser Nahrungsmittel-Intoleranzen

Titel: Wegweiser Nahrungsmittel-Intoleranzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maximilian Ledochowski
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Nahrungsmittel weglässt, die Weizen, Fruchtzucker, Milchzucker und Milcheiweiß enthalten, hat man in der Tat schätzungsweise 80 Prozent aller Nahrungsmittelunverträglichkeiten abgedeckt – allein mit Statistik und ganz ohne exakte Diagnose – und es wird bei mehr als drei Viertel der betroffenen Patienten zu einer Besserung kommen. Nur bleibt diesen Menschen dann nicht mehr sehr viel zu essen übrig.
    Immunologisches Screening
    Das Gleiche gilt für die sogenannten immunologischen Screening-Tests, die von vielen Ärzten und Labors zur Erfassung von Nahrungsmittelunverträglichkeiten angeboten werden. Doch wenn von 400 getesteten Nahrungsmitteln 100–200 als unverträglich eingestuft werden, ist die Wahrscheinlichkeit relativ hoch, dank einiger »Zufallstreffer« einen klinischen Erfolg zu erreichen. Aber auch hier sind die Betroffenen oft sehr in ihrer Lebensqualität eingeschränkt, weil auf der umfangreichen Liste der angeblich unverträglichen Stoffe häufig Grundnahrungsmittel stehen und die Menschen nicht mehr wissen, was sie überhaupt noch essen können.
    Die Rolle von verschiedenen IgG-Subklassen in der Entstehung von Nahrungsmittelunverträglichkeiten ist bislang nicht eindeutig geklärt. Manche Antikörper haben vermutlich sogar einen schützenden Effekt und sind womöglich als Heilungsversuch des Körpers auf eine Nahrungsmittelunverträglichkeit anzusehen. Ob es dann sinnvoll ist, gerade diejenigen Nahrungsmittel wegzulassen, gegen die solche Antikörper gebildet werden, sei dahingestellt.



4 – Wissen:
Die Unverträglichkeiten im Einzelnen
    Es würde den Rahmen dieses Ratgebers sprengen, alle bekannten Nahrungsmittelunverträglichkeiten aufzuzählen. Die mit Abstand häufigsten Reaktionen werden von Fruchtzucker, Milchzucker, Histamin und einigen Bestandteilen im Mehl hervorgerufen. Diese machen rund 80 Prozent aller diagnostizierten Nahrungsmittelunverträglichkeiten aus und werden deshalb hier näher beschrieben.

Fruchtzuckerunverträglichkeit
    Fruchtzucker oder Fruktose kommt, wie der Name schon sagt, vor allem in Früchten vor. Sie verdanken ihm ihren süßen Geschmack. Der gewöhnliche Haushaltszucker ist ein Zweifachzucker und besteht aus je einem Molekül Glukose und Fruktose. Honig dagegen ist ein Gemisch aus den Einfachzuckern Fruktose und Glukose. Manche Gemüse enthalten Inulin, ein Mehrfachzucker (Polysaccharid) aus Fruktose, anstelle von Stärke als Speicherstoff, so zum Beispiel Schwarzwurzeln, Topinambur und Artischocken. Da man früher der Meinung war, dass Fruktose für Diabetiker günstiger sei als Traubenzucker (wegen des langsameren Blutzuckeranstiegs), wurden – und werden leider noch immer – viele Diabetiker- und Diätprodukte sowie kalorienreduzierte Getränke (»mit natürlicher Fruchtsüße«) mit Fruchtzucker gesüßt.
    Wichtige Mitglieder der Zuckerfamilie.
Was ist der Unterschied zwischen Fruktosemalabsorption und Fruktoseintoleranz?
    Es gibt zwei verschiedene Formen von Fruktoseintoleranz; in diesem Buch geht es nur um die zweite Form der Fruchtzuckerunverträglichkeit, die auch als Fruktosemalabsorption bezeichnet wird:
    1. Die hereditäre Fruktoseintoleranz (HFI) ist sehr selten: Von 100 000 Menschen sind zwischen einem und fünf davon betroffen. Ursache ist ein angeborener Enzymmangel, aufgrund dessen Fruktose nicht richtig verstoffwechselt werden kann.
    Dadurch kann es zu Schäden von Leber und Nieren sowie zu lebensbedrohlichen Hypoglykämien (Unterzuckerungen) kommen. Betroffene Menschen müssen Fruchtzucker ihr Leben lang vermeiden. Diese sehr seltene Erkrankung bedarf einer speziellen Diät und wird hier nicht weiter besprochen.
    2. Die intestinale Fruktoseintoleranz (IFI) oder Fruktosemalabsorption dagegen ist relativ häufig. Man schätzt, dass etwa ein Drittel der Bevölkerung davon betroffen sind. Sie geht auf ein defektes oder überlastetes Transportsystem im Dünndarm zurück. Der sogenannte GLUT-5-Transporter ist das wichtigste Transportsystem für Fruktose. Wenn er nicht funktioniert, kann Fruchtzucker nicht oder nur in zu geringem Umfang aus dem Darm aufgenommen werden: Deshalb spricht man auch von Malabsorption.
Die Aufnahme von Zucker aus dem Darm
    Über die Nahrung aufgenommene Kohlenhydrate und Zucker werden von Enzymen in Mehrfach- und Einfachzucker aufgespalten.Die Einfachzucker (Glukose, Galaktose und Fruktose) werden dann durch entsprechende Transportsysteme in bzw. durch die Dünndarmzelle transportiert. Die verschiedenen im Körper

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