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Wegweiser Nahrungsmittel-Intoleranzen

Wegweiser Nahrungsmittel-Intoleranzen

Titel: Wegweiser Nahrungsmittel-Intoleranzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maximilian Ledochowski
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Beispiel Obst, Milchprodukte, Vollkornprodukte, Brot, Mehlspeisen, Süßigkeiten, Fettes, Gebackenes, Farbstoffe, diverse E-nummerierte Substanzen etc.).
Atemtests
    Wenn der Arzt eine Nahrungsmittelunverträglichkeit als Ursache Ihrer Beschwerden vermutet, wird er im nächsten Schritt entsprechende Belastungstests mit den in Verdacht stehenden Nahrungsmitteln durchführen und während des Tests die Atemgase analysieren. Am häufigsten ist der sogenannte H 2 -Atemtest (oder Wasserstoff-Atemtest). Das Messgerät ähnelt einem Alkomaten, wie ihn die Polizei zur Bestimmung des Alkoholgehaltes in der Atemluft verwendet.
    Gerät zur Bestimmung des Wasserstoffgehalts der Atemluft.
Wie funktioniert der H 2 -Atemtest?
    Der Arzt wird Ihnen nacheinander verschiedene Nahrungsmittelbestandteile (zum Beispiel Fruchtzucker, Milchzucker, Traubenzucker etc.) verabreichen und anschließend die Wasserstoffgehalte in der Atemluft bestimmen. So kann er relativ einfach feststellen, ob der betreffende Nahrungsmittelbestandteil vom Körper aufgenommen wurde oder nicht (Malabsorption) und damit als Ursache für die Entstehung von Verdauungsbeschwerden infrage kommt.
    Der Wasserstoff wird von Bakterien im Dickdarm gebildet, gelangt von dort über die Darmwand in die Blutbahn, dann in dieLungen und wird am Ende abgeatmet. Steigt der Wasserstoffgehalt in der Atemluft nach Verabreichung einer Testmahlzeit, so deutet dies auf eine verminderte Aufnahme der Nährstoffe im Dünndarm und ein vermehrtes Bakterienwachstum im Dickdarm hin.
    Von den Darmbakterien gebildeter Wasserstoff (H 2 ) gelangt aus dem Darm ins Blut, von da in die Lunge und in die Ausatemluft.
    Der Atemtest ist einfach durchzuführen, wenig belastend und hat eine hohe Aussagekraft. Allerdings können etwa fünf Prozent der Untersuchten keinen Wasserstoff bilden (sogenannte Non-H 2 -Producer). Bei dieser Personengruppe ist der H 2 -Atemtest dann nicht anwendbar. Es sind aber neue Testmethoden in der Entwicklung, bei denen gleichzeitig der Methangehalt in der Atemluft bestimmt wird. Dadurch kann dann die Aussagekraft des Atemtests auf nahezu 100 Prozent erhöht werden.
Andere Atemtests
    Neben dem H 2 -Atemtest gibt es auch aufwendigere Testverfahren, bei denen in der Atemluft nichtradioaktive stabile Isotope nachgewiesen werden, die natürlicherweise in der Nahrung vorkommen. Dadurch kann die Verstoffwechselung einzelner Nahrungsmittelbestandteile analysiert werden, wodurch wiederum Rückschlüsse auf die Verträglichkeit bestimmter Nahrungsmittel gezogen werden können. Diese vielversprechenden 13 C-Atemtestverfahren sind noch in der Entwicklung und können derzeit nur in speziellen Zentren durchgeführt werden.
Die Allergieaustestung
    Kommt eine Nahrungsmittelallergie in Betracht, wird der Arzt zunächst eine Allergieaustestung durchführen. Dabei sind der Haut(Prick)-Test und der Blut(RAST)-Test die am häufigsten angewandten Verfahren. Beide Testverfahren dienen zur Diagnostik sogenannter IgE-vermittelter Allergien.
    Bei Kindern macht man manchmal noch (doppelblinde) orale Provokationstests mit den vermuteten Nahrungsmittelallergenen, die sich aber in der Diagnostik bei Erwachsenen nicht durchgesetzt haben und nur in darauf spezialisierten Zentren angeboten werden.
Das geschieht beim Prick-Test
    Auf die Innenseite des Unterarms werden Tropfen der zu testenden Allergene aufgebracht. Anschließend wird die darunterliegende Haut mit einer kleinen Lanzette leicht angeritzt, damit das in der Flüssigkeit gelöste Allergen in die oberste Hautschicht eindringen kann. Im Falle einer Allergie bildet sich eine juckende Quaddel (Nesselausschlag) und die Haut rötet sich. Bleibt diese Reaktion aus, ist eine Allergie auf die geprüfte Substanz unwahrscheinlich (aber nicht ausgeschlossen).Um bei der Untersuchung Zeit zu sparen, werden beim Pricktest meistens 10 (−20) Allergene gleichzeitig auf einem (oder beiden) Unterarmen aufgebracht. Fällt ein Prick-Test positiv aus (das heißt, es kommt zu Hautreaktionen), wird zur Bestätigung der Diagnose meistens noch ein RAST-Test angeschlossen.
    ZUSATZINFO
    IgE oder IgG, eine Glaubensfrage?
    Wenn Mediziner von einer Allergie sprechen, meinen sie in der Regel allergische Reaktionen, die auf die vermehrte Bildung von Antikörpern vom sogenannten IgE-Typ zurückzuführen sind. Diese Abgrenzung ist deshalb von Bedeutung, da eine ganze Reihe von »Nahrungsmittelallergie-Tests« angeboten wird, die auf dem Nachweis von Antikörper vom IgG-Typ basieren.

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