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Wehe Dem, Der Boeses Tut

Wehe Dem, Der Boeses Tut

Titel: Wehe Dem, Der Boeses Tut Kostenlos Bücher Online Lesen
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Angst, dass Kim verzweifelt genug sein könnte, hier aufzukreuzen. Vermutlich hatte Jason ihr den Code für das Tor gegeben, und die kleine Schlampe besaß Mumm genug, ihrem Geliebten und seiner Frau gegenüberzutreten.
    Shelly! Ihre Gedanken waren augenblicklich bei ihrer Tochter. Sie durfte nicht zulassen, dass Shelly dieser Frau begegnete. Sie griff nach dem seidenen Negligé, das sie am Fußende des Bettes abgelegt hatte, warf es über und band im Laufen den Gürtel zu. Verdammt, diese hergelaufene Kleine durfte ihrer Tochter nicht unter die Augen kommen. Jason war ihr zwei Schritte voraus und öffnete die Tür. Ein Schwall winterkalter Luft drang herein, dann trat sein Bruder über die Schwelle.
    Zachary, in Jeans und Denimjacke, wirkte fehl am Platz in dem Haus, in dem er aufgewachsen war. Er war nervös, schritt unruhig im Zimmer auf und ab, und sein Blick huschte angespannt durch den Raum. Sein Haar war ein bisschen zu lang, unfrisiert, und er benötigte dringend eine Rasur. Insgesamt sah er aus, als käme er frisch aus den Bergen. Er war so durch und durch sexy, dass Nicole es vermied, ihm in die Augen zu sehen, aus Angst, darin das süße Versprechen von Verführung zu sehen.
    Sie bot ihm einen Stuhl an, doch er schüttelte den Kopf und sah seinen Bruder an. »Ich will Sweenys Nummer.«
    »Ich bin gerade im Begriff zu gehen …«, sagte Jason.
    »Jetzt?«
    »Späte Konferenz.«
    Zach fragte nicht weiter – was Jason trieb, ging ihn nichts an. »Gut. Meinetwegen geh, aber gib mir zuerst die Nummer.«
    »Sweeny ist nicht in der Stadt.« Jason wurde nervös.
    »Dann sag mir, wo ich ihn erreichen kann.« Zachs eindringliche Stimme machte deutlich, dass er sich nicht würde abspeisen lassen.
    »Er ist mal hier, mal dort … Du kriegst ihn nie zu fassen«, erklärte Jason, hörbar in die Enge getrieben. Sein vor Gericht antrainiertes Pokerface ließ ihn ausnahmsweise im Stich. Nicole nahm an, dass er wieder einmal log, nur dass ihm gegenüber seinem knallharten Bruder das Lügen schwerer zu fallen schien. Nahmen diese Heimlichkeiten und Falschheiten denn nie ein Ende?
    Zachs Augen verdunkelten sich. »Gib mir die Nummer, Jason, oder rufe ihn selbst an, verdammt. Ich will ihn sprechen.«
    Jason wiegelte ab. »Du siehst aus, als könntest du einen Drink gebrauchen. Ich habe eine schöne Flasche …«
    »Ich brauche keinen Drink«, fuhr Zach ihn an. »Gib mir die Nummer.«
    Jason musterte seinen Bruder und gab schließlich auf. »Gut. Komm mit in mein Arbeitszimmer.« Er sah auf die Uhr. »Du weißt, dass es in Memphis fast zwei Uhr ist.«
    »Gut. Dann dürfte er zu erreichen sein.«
    »Sweeny schläft vielleicht längst.«
    »Dann ist es Zeit, ihn zu wecken«, sagte Zach. Er hatte diese nervöse Anspannung nicht mehr abschütteln können, seit er Adria geküsst und in den Armen gehalten hatte. Er hatte Angst um sie. Angst, dass derjenige, der sie verfolgte, härtere Geschütze auffuhr. Doch er konnte sich seiner Familie nicht anvertrauen. Nicht, wenn womöglich einer von ihnen dahintersteckte. Und dann war da noch das Problem mit seinen Gefühlen für Adria. Ihre Lippen waren ein so süßes Versprechen gewesen, und wie sie in völliger Hingabe den Kopf in den Nacken legte, wie ihre Brüste diesen winzigen BH füllten. Er hätte beinahe mit ihr geschlafen, und es war ihm äußerst schwergefallen, sich zurückzuhalten. Sie war bereitwillig und sanft gewesen, ihr Körper drängte ihm entgegen. Als er sie küsste, hatte er mit sich gekämpft, hatte sich verflucht, als er ihre Brüste berührte, hatte fast den Verstand verloren, als sie seinen Kopf an ihre Brust zog. Noch nie im Leben hatte er eine so harte Erektion erlebt. Nie hatte er sich etwas so sehr gewünscht. Und nie hatte sein eigenes Begehren ihn so angewidert.
    Allein der Gedanke daran ließ jetzt eine Erektion in seiner Hose schwellen. Er schob eine Hand in die Vordertasche, und Jason zeigte ihm die auf einen Block auf seinem Schreibtisch gekritzelte Telefonnummer. Zach klemmte sich den Hörer zwischen Kinn und Schulter, tippte die Zahlen ein, und während er ungeduldig wartete, trommelte er mit den Fingern der freien Hand auf die Schreibtischkante. »Mach schon, mach schon«, knurrte er. Jason schloss die Tür des Arbeitszimmers.
    Endlich, nach dem siebten Klingeln, meldete sich Sweenys verschlafene Stimme. »Ja?«
    »Hier Zachary Danvers.«
    »Herrgott, wissen Sie, wie spät es ist?«
    »Was haben Sie herausgefunden?«
    »Ich wollte Jason morgen früh

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