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Wehe Dem, Der Boeses Tut

Wehe Dem, Der Boeses Tut

Titel: Wehe Dem, Der Boeses Tut Kostenlos Bücher Online Lesen
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erklären zu müssen, was du hier oben mit dem halb toten Sohn von Witt Danvers zu schaffen hast, dann beweg deinen süßen kleinen Arsch schnellstens hier raus.«
    Geh nicht , versuchte Zach zu sagen, doch seine Zunge gehorchte ihm nicht. Er sah die drei Paar Füße, ihre kleinen, nackten, die anderen in schwarzen Arbeitsstiefeln, die sich wie in Zeitlupe von ihm fort bewegten. Aus seinen Wunden sickerte Blut in den Plüschteppich. Er versuchte, den Kopf zu heben.
    »Dreckskerl!« Er sah den Schuh, spürte den Tritt in seine Weichteile und krümmte sich zusammen. Es stieg ihm sauer in die Kehle. »Verhalt dich ruhig, Danvers. Dann lebst du länger.«
    Ein schwarzer Strudel begann ihn in die Tiefe zu ziehen. Noch kämpfte er darum, bei Bewusstsein zu bleiben. Er sah, wie die Tür zu Zimmer 307 geöffnet, dann wieder geschlossen wurde. Schließlich ließ er sich in die warme, dunkle Leere fallen, die ihn umfing.

    Katherines Füße schmerzten, es pochte in ihren Schläfen, ihre Augen brannten vom Zigarettenqualm. Doch sie war zufrieden – die Überraschungsparty war ein voller Erfolg gewesen.
    Sie setzte sich in einen der Sessel nahe der leeren Bühne und zog sich, ohne auf den Schmutz und Abfall auf dem Boden zu achten, einen ihrer hochhackigen Schuhe aus, um die Fußsohle zu massieren.
    Bald würde der Morgen dämmern, und noch immer blieben ein paar Gäste, redeten, lachten, wollten kein Ende finden.
    »Komm mit hinauf«, schlug Kat ihrem Mann vor und schlüpfte wieder in den Schuh. »Es dauert nicht mehr lange, dann wird London wach.« Sie stand auf und reckte sich, wohl wissend, dass sie auch nach einer durchfeierten Nacht, mit wirrem Haar und kaum noch vorhandenem Make-up, immer noch schön und sexy war. Sie ertappte mehr als einen Mann bei einem Blick auf ihren Busen.
    Witt, der in den vergangenen Stunden reichlich Champagner getrunken hatte, gähnte und legte den Arm um ihre Schultern. Er war schwer, ein Bär von einem Mann, und sie wankte unter seinem Gewicht, zumal sie selbst dem Champagner ebenfalls zugesprochen hatte.
    Vor der Party hatte sie sich mit äußerster Sorgfalt zurechtgemacht, entschlossen, ihren Mann zu verführen, ganz gleich, wie große Anstrengung es erforderte. Doch jetzt war sie müde, ihre Füßen schmerzten, ihr Kopf dröhnte, und sie wünschte sich nichts mehr, als in das riesige Bett in ihrer Suite zu fallen und eine Ewigkeit lang zu schlafen.
    Sie half Witt in den Aufzug, der ächzend nach oben fuhr und im siebten Stock mit einem Zittern hielt. »Komm, Geburtstagskind«, sagte sie und stützte ihn, bis sie ihre Suite mit Panoramablick über den Fluss erreichten. Kat schloss die Tür ab, schaltete das Licht ein und half ihrem Mann zu dem großen Doppelbett, das das Stubenmädchen bereits aufgedeckt hatte. Wie ein Kartoffelsack ließ Witt sich in die seidene Bettwäsche fallen.
    »Komm her«, sagte er mit schwerer Zunge und streckte die Hand nach seiner Frau aus, die gerade die Vorhänge schloss.
    Katherine kicherte. »Du willst mich?«
    »Immer«, versicherte er. »Ich liebe dich, Katherine. Danke.«
    Tränen brannten in ihren Augen. Sie empfand tatsächlich viel für ihn. »Ich liebe dich auch, Schatz.«
    »Ich wollte, ich könnte … ich meine …«
    »Schschsch. Darauf kommt es doch nicht an«, sagte sie und meinte es in diesem Augenblick aufrichtig. Sex mochte ihr viel bedeuten, aber Liebe war kostbarer. Kat konnte überall Sex bekommen, doch sie hatte schon vor langer Zeit gelernt, wie sehr die Menschen mit Liebe geizten. Sie beugte sich über ihn, zauste ihm spielerisch das Haar und gab ihm einen Kuss auf die Wange. »Ich sehe nur eben nach London, bin gleich wieder zurück.«
    »Ich komme mit«, sagte er, und seine trüben Augen klarten ein wenig auf, als er an sein kleines Mädchen dachte.
    Kat seufzte. So sehr sie London liebte – ein winziger Teil von ihr war auch eifersüchtig auf die Zuwendung, mit der Witt seine jüngste Tochter, ihr einziges Kind, überhäufte. Während Witt sich schwerfällig vom Bett erhob, öffnete Kat die Verbindungstür einen Spalt. Ein schmaler Lichtstreifen fiel aus ihrer Suite in das etwas kleinere Zimmer, das London mit ihrem Kindermädchen bewohnte.
    Zuerst glaubte sie, ihre müden Augen spielten ihr einen Streich oder sie habe zu viel Champagner getrunken. Doch als sie durch die Tür trat, begann ihr Herz zu hämmern, dass es wie Donner in ihren Ohren dröhnte. Sie tastete nach dem Lichtschalter. Plötzlich war der Raum hell

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