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Wehe Dem, Der Boeses Tut

Wehe Dem, Der Boeses Tut

Titel: Wehe Dem, Der Boeses Tut Kostenlos Bücher Online Lesen
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»stecken mit dem Jüngeren zusammen. Mit Mario.«
    Witts Augen wurden mitternachtsblau. Er hasste den Sohn genauso wie den Alten. »Schaffen Sie ihn her, Jack. Wir müssen mit ihm reden.«
    »Das werden wir«, versicherte Logan. »Aber zuerst müssen wir Gianotti und Siri finden und uns anhören, was sie zu sagen haben. Dann holen wir Mario Polidori.«
    »Und seinen Alten.«
    »Vielleicht.«
    Mit wutverzerrtem Gesicht beharrte Witt: »Er steckt dahinter, Jack. Das habe ich Ihnen von Anfang an gesagt. Er hat mein kleines Mädchen entführt, und Gott weiß, was er mit ihr gemacht hat.«
    »Keine Sorge, Witt, wir finden sie.« Logan senkte die Stimme. Zach war es inzwischen einerlei, was geredet wurde. Der Raum drehte sich um ihn, ihm war schwindlig, und er hielt sich nur noch mühsam auf seinem Stuhl. Er blinzelte, um wach zu bleiben, doch Dunkelheit umfing ihn. Mit einem Stöhnen glitt er bewusstlos zu Boden.

    Zwei Tage später kam Zach in einem Krankenzimmer wieder zu sich. Seine Schulter brannte wie Feuer, er hatte einen säuerlichen Geschmack im Mund und konnte nicht richtig atmen, weil irgendetwas – Wattepfropfen, vermutete er – seine Nase verstopfte. Sein Kopf war verbunden, ebenso wie seine Schulter, und alles roch nach Antiseptikum.
    »Du siehst furchtbar aus.«
    Als er Jasons Stimme hörte, wandte er den Kopf. Schmerz durchfuhr seinen Arm. Mit einem Schlag brachen Erinnerungen über ihn herein – Sophia, die Schläger, das Springmesser und London … »Du Scheißkerl«, sagte er mit schwerer Zunge. »Du hast mich in die Falle gelockt.« Er versuchte sich aufzurichten.
    »Das siehst du völlig falsch, Zach. Es tut mir leid, ich hatte keine Ahnung, dass …«
    »Lügner!«
    Jason kniff sekundenlang die Augen zu. »Also gut, ich wusste, dass mir ein bisschen Ärger mit Sophias Zuhälter bevorstand.«
    »Ein bisschen Ärger! Diese Typen wollten mich umbringen!« Zach war vor Wut kaum fähig zu sprechen. Er verfluchte sich selbst dafür, dass er so dumm gewesen war, in Jasons Falle zu tappen. »Du kotzt mich an!«
    »Ich wusste nicht, dass sie kommen würden.«
    »Ach was!« Zach wandte sich ab und blickte aus dem Fenster. Er konnte den Himmel sehen und den Kondensstreifen eines Flugzeugs quer über der blauen Unendlichkeit. Verbissen weigerte er sich, seinen Bruder anzusehen. Der Kissenbezug fühlte sich unter seinem geschundenen Gesicht rau an und sein Kopf dröhnte. Himmel, er hasste Krankenhäuser. Fast so sehr, wie er Jason in diesem Moment hasste.
    »Dad glaubt, dass Polidori hinter Londons Entführung steckt.«
    Zach antwortete nicht. Die Fehde zwischen den Polidoris und den Danvers' bestand schon seit Generationen. Wenn in Witts Leben irgendetwas schief ging, gab er unweigerlich Anthony Polidori die Schuld, ob verdientermaßen oder nicht.
    »Wir haben noch nichts Neues erfahren können. Selbst das FBI tappt im Dunkeln. Es gibt auch keine Lösegeldforderung … Jack Logan fürchtet sogar, irgendeine terroristische Vereinigung könnte London gekidnappt haben.«
    »Logan ist ein Stümper.«
    »Aber was er sagt, ist nicht von der Hand zu weisen.« Jason ging um das Bett herum und stellte sich direkt in Zachs Blickfeld. »Hör zu, ich weiß, das alles sieht böse aus, Zach, und ich fühle mich …« Er verzog das Gesicht und suchte nach den richtigen Worten. Kopfschüttelnd sagte er: »Na ja, ich fürchte, ich fühle mich verantwortlich.«
    »Ganz recht.«
    »Aber ich dachte wirklich nicht, dass sie dir auflauern würden.«
    »Du hast gewusst, dass sie kommen.«
    »Nein, Mann, ich schwör's dir! Ich wusste nur, dass Sophia auf mich wartete. Ich hatte keine Ahnung, dass ihr Lude sauer genug war, um seine Gorillas mit Springmessern zu schicken.« Er zupfte nervös an seinem Oberlippenbart. »Du musst mir glauben, Zach – wenn ich was geahnt hätte, dann hätte ich dich niemals ins Orion geschickt.«
    Zach stieß einen verächtlichen Laut aus.
    Jason seufzte schwer. »Ich kann's dir nicht verübeln, dass du mir nicht glaubst, denn in Wahrheit hatte ich längst beschlossen, nicht zu Sophia zu gehen. Ich hätte dieses Hotel gemieden wie die Pest. Aber wer konnte denn ahnen, dass sie dir was antun würden … Ich dachte, du würdest Sophia bumsen und fertig. Ich schwör's dir. Du musst mir glauben.«
    Zach glaubte ihm nicht. Es war dumm gewesen, Jason zu trauen, und er würde diesen Fehler nicht noch einmal begehen.
    »Ich wünschte, ich könnte das alles ungeschehen machen.« Jason schob eine Hand in

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