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Wehe wenn der Wind weht

Wehe wenn der Wind weht

Titel: Wehe wenn der Wind weht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Saul
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stapelte schließlich mehrere Dinge auf der Spüle. Diana sah sie durch und nahm dann alles, bis auf die Marshmallows.
    »Mein Paps hat die immer in Fruchtsalat getan«, stellte Christie fest, als Diana sie beiseite legte.
    »Das war eben Fruchtsalat. Der hier ist anders. Die Oliven, Pimientos und die Maronen reichen.« Während Christie damit begann, die kleinen Dosen zu öffnen, fing Diana an sauberzumachen. Als sie gerade die Spüle auswischte, tauchte Edna in der Küchentür auf. Sie stand schweigend da, ihr Gesicht ein einziger Ausdruck der Mißbilligung, und schaute ihnen zu.
    »Willst du nicht doch deine Meinung ändern und mitkommen, Mama?« fragte Diana.
    »Warum sollte ich? Ich bin nie zu diesen kleinen Parties gegangen und zu alt, um jetzt damit anzufangen.«
    »Aber es wird lustig werden«, sagte Christie. »Wir werden Spiele machen und Wettbewerbe und ein Feuerwerk. Es wäre wirklich schön für Sie, Miß Edna. Bestimmt!«
    »Ich glaube kaum, daß eine Neunjährige weiß, was eine achtzigjährige Frau amüsieren würde«, stellte Edna fest. Während Christies fröhlicher Gesichtsausdruck verschwand, wandte sich Edna ihrer Tochter zu. »Ich glaube, wir sollten uns lieber noch mal unterhalten, bevor ihr geht, Diana«, fügte sie hinzu. Dann wandte sie sich zum Gehen, und Christie und Diana hörten ihren Stock auf der Treppe tappen, während sie sich zur ersten Etage hochmühte.
    »Will sie uns nicht gehen lassen?« fragte Christie ängstlich, als sie allein waren.
    »Das hat sie nicht zu entscheiden«, erklärte Diana. »Mach du sauber und ich werde mit ihr reden.«
    Diana ließ Christie in der Küche zurück und stieg die Stufen hoch. Edna war in ihrem Zimmer, stand am Fenster und schaute hinaus. Sie schien auf das Bergwerk zu blicken.
    »Mama?«
    Edna drehte sich um, und ihre klaren blauen Augen versenkten sich in die Dianas. »Ich nehme an, es hat keinen Sinn zu versuchen, dir das Picknick auszureden«, sagte sie.
    »Nein, Mama. Wenn's nur um mich ginge, würde ich nicht gehen. Aber ich möchte nicht, daß Christie es verpaßt.«
    »Sie könnte mit den Crowleys gehen«, schlug Edna vor. »Die scheinen ein anständiges Paar zu sein.«
    Diana holte tief Luft. »Ich gehe, Mama. Bill Henry wird uns abholen, und damit Schluß.«
    Edna seufzte und setzte sich in einen Sessel. In den letzten paar Tagen schien sie merklich gealtert, und sie fühlte sich zu müde, um mit Diana zu streiten. »Also schön, aber ich möchte, daß du mir etwas versprichst.
    Falls Wind aufkommt, möchte ich, daß du sofort nach Hause kommst.«
    Dianas Augen verengten sich mißtrauisch. »Wie kommst du auf den Gedanken, daß Wind aufkommt?«
    »Ich habe nicht gesagt, daß es so ist«, korrigierte Edna sie. »Ich sagte, falls Wind aufkommt. Du weißt, wie der Wind auf dich wirkt.«
    »Ich bekomme manchmal Kopfschmerzen«, gab Diana vorsichtig zu. Worauf wollte ihre Mutter hinaus?
    Edna legte trotz der zunehmenden Hitze des Tages eine Stola um ihre Schultern. »Er bewirkt weit mehr als das, und wenn er zu wehen beginnt, kommst du sofort nach Hause.«
    »In Ordnung, Mama«, sagte Diana. Auch sie war es müde, mit ihrer Mutter zu streiten, doch sie konnte die Verärgerung in ihrer Stimme nicht unterdrücken.
    »Und sprich nicht in diesem Ton mit mir, junge Frau«, reagierte Edna automatisch.
    Ärger stieg in Diana auf, aber sie wußte, daß es keinen Sinn machte, ihm Luft zu machen. Ihre Mutter würde nur kontern, und bald würden sie wieder in eine ihrer Streitereien verwickelt sein. Am Ende würde sie sicher verlieren.
    »Es tut mir leid, Mama«, sagte sie, und versuchte, ihre Stimme so reumütig wie möglich klingen zu lassen. »Ich werde dir etwas zu essen hierlassen.«
    Edna schaute sie unheilvoll an. »Bist du sicher, daß dir das nicht zuviel Mühe macht?« Die Bitterkeit in ihrer Stimme traf Diana, aber sie versuchte, das nicht zu zeigen.
    »Es macht überhaupt keine Mühe.« Sie verließ das Zimmer ihrer Mutter und eilte treppabwärts.
    »Christie? Willst du dich nicht umziehen?«
    »Nein.«
    Diana musterte das kleine Mädchen und wünschte sich, sie könnte sie dazu überreden, sich statt der Jeans ein Kleid anzuziehen. Darin würde sie viel hübscher aussehen. Aber sie wußte, daß es sinnlos war - alle Kinder würden Jeans tragen.
    »Gut. Was brauchen wir sonst noch?«
    »Wo tun wir den Salat hinein?«
    Diana dachte eine Minute nach. »In einen Picknickkorb. Er ist oben. Komm.«
    Sie gingen ins Obergeschoß und Diana schloß

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