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Wehe wenn der Wind weht

Wehe wenn der Wind weht

Titel: Wehe wenn der Wind weht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Saul
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Auge zu zwinkern. »Aber das macht nichts, weil von uns keiner schlagen kann.«
    Steve Penrose begann plötzlich zu lachen. »Wer schert sich schon darum? Wir wären den ganzen Tag lang ihren Bällen nachgejagt. Die hätten wir nie geschafft.«
    »Das klingt ja ganz so, als hättet ihr vorn gelegen«, sagte Joyce Crowley.
    »Wir lagen sechs Läufe zurück«, erzählte ihr Jeff und schaute dann ganz verblüfft, als die Erwachsenen lachten.
    »Können wir jetzt essen?« sagte er.
     
    Spät am Nachmittag nahm die Brise zu, und instinktiv schauten alle zu den Bergen. Die Wolken, die den ganzen Tag zu sehen gewesen waren, ballten sich in der Ferne, und die Bewohner von Amberton schauten sich an und nickten.
    »Ein Chinook zur falschen Jahreszeit«, sagte jemand. »Wird die ganze Nacht wehen.«
    Dan Gurley schaute zum Himmel hoch und schlenderte dann wie zufällig zu der kleinen Gruppe hinüber, bei der Diana Amber war.
    »Genießen Sie's?« fragte er. Bill warf ihm einen warnenden Blick zu, aber Dan ignorierte ihn.
    »Es macht Spaß«, sagte Diana und lächelte den Marshal trotz der Kopfschmerzen an, die sie zu quälen begannen. »Ich habe in meinem Leben wirklich viel verpaßt, nicht wahr? Glauben Sie, daß es zu spät ist, das nachzuholen?«
    »Das bezweifle ich.« Dan setzte sich auf die Decke und streckte seine langen Beine aus. »Ich hörte, daß Ihre Mutter das Bergwerk sprengen lassen will«, sagte er plötzlich. Er beobachtete Diana aufmerksam und war sicher, daß er sie zusammenzucken sah.
    »Ich glaube, das ist eine gute Idee«, sagte Bill rasch. Dan schaute ihn an und richtete dann wieder seinen Blick auf Diana.
    »Was meinen Sie?«
    »Ich bin mir nicht sicher«, sagte sie. »Ich weiß, wie gefährlich das Bergwerk ist, und ich weiß, welche schrecklichen Dinge dort geschehen sind, aber ich habe ein sehr seltsames Gefühl. Mir ist als würde mir etwas genommen, wenn das Bergwerk zerstört wird, etwas, das ich nicht verlieren möchte.«
    »Was?«
    »Das beschäftigt mich ja. Ich weiß es nicht. Alles, was ich weiß, ist, daß es so wäre als ... würde man ein Kind verlieren.«
    Dan Gurley runzelte die Stirn. »Eigenartig, das so zu sagen«, stellte er fest.
    Plötzlich fühlte sich Diana ertappt. Sie blickte von Dan zu Bill, dann wieder zurück zu Dan. Warum schauten sie sie so seltsam an? Sie war sich nicht sicher, aber sie wußte, sie hatte einen Fehler gemacht.
    Der Wind wehte heftiger, und ihre Kopfschmerzen wurden schlimmer.
    Die Spiele der Kinder begannen, und Diana versuchte, sich darauf zu konzentrieren, aber es fiel ihr schwer. Irgend etwas geschah mit ihrem Verstand. Geräusche drangen zu ihr, riefen sie.
    Das Dreibeinrennen begann, und Diana bekam undeutlich mit, daß Christie da draußen war. Ihr linker Knöchel war an Jeff Crowleys rechten gebunden, aber sie konnte nicht ausmachen, wo Christie genau war.
    Statt dessen sah sie sich selbst auf dem Feld, aber es war ein anderes Feld, ein Feld nahe ihrem Haus, und sie spielte mit Esperanza. Und dann sah sie, daß ihre Mutter sich auf sie zubewegte, und ihr Gesicht war wütend, und sie hatte eine geballte Faust in die Luft gestreckt.
    »Nein«, wimmerte sie. »Bitte nicht ...«
    Bill Henry, der neben ihr saß, drückte ihren Arm. »Diana? Fehlt dir etwas?«
    Das schien sie in die Wirklichkeit zurückzubringen, und ihre Vision verschwand. Doch ihr Kopf schmerzte noch immer und ganz undeutlich, in der Tiefe ihres Verstandes, konnte sie noch immer eine Stimme hören.
    Ein Baby, das nach ihr weinte. Sie zwang sich, dieses Geräusch zu ignorieren.
    »Mir geht es gut«, sagte sie. »Ich hab' nur ein bißchen Kopfschmerzen.« Sie suchte das Feld ab und sah dann Christie.
    Das kleine Mädchen rannte und stützte sich dabei fest auf Jeff, und plötzlich stieg Ärger in Diana auf. Wo wollte sie hin? Wollte sie davonlaufen? Ihr Kopf hämmerte. Plötzlich rief sie laut Christies Namen, und sie machte einen Schritt auf das Feld.
    Christie drehte sich beim Klang von Dianas Stimme um, und diese Bewegung brachte sie und Jeff aus dem Gleichgewicht. Sie fielen zu Boden und Christie spürte einen plötzlichen Schmerz in ihrem Bein. Als sie darauf schaute, floß Blut aus einem tiefen Schnitt in ihrer Wade. Entsetzt durch den Anblick des Blutes, begann sie zu schreien.
    Diana rannte nun mit allen anderen über das Feld, doch in ihrem Kopf wütete ein Chaos. Bilder, reale und eingebildete, vermengten sich. Das Baby rief nach ihr, schrie voller Schmerzen, und vor sich konnte

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