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Wehe wenn der Wind weht

Wehe wenn der Wind weht

Titel: Wehe wenn der Wind weht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Saul
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sie es mit schmerzverzerrtem Gesicht auf dem Boden liegen sehen. Sie mußte zu ihm, um seinen Schmerz zu stillen und sein Weinen zu beenden.
    Doch jetzt standen Leute darum, und sie konnte nicht zu ihm kommen. Jemand hob ihr Baby auf und trug es davon.
    »Nein«, murmelte Diana. »Es ist mein Baby. Ihr könnt mir mein Baby nicht wegnehmen.«
    Doch das taten sie.
    Diana Amber, in deren Kopf der Schmerz hämmerte, sah zu, wie Christie Lyons fortgetragen wurde, und dabei heulte der Wind laut in ihren Ohren.
    Sie durfte das nicht zulassen. Sie stürzte vorwärts, entschlossen, sich ihr Baby nicht von ihnen wegnehmen zu lassen.

21
     
    diana öffnete ihre augen und schaute nach oben. Sie lag auf dem Rücken. Eine Decke bedeckte ihren Körper. Bill Henrys Gesicht tauchte über ihr auf.
    Der Wind in seiner Launenhaftigkeit war ebenso schnell verschwunden, wie er gekommen war.
    »Diana?« Bills Stimme schien von weit weg zu kommen, als spräche er durch einen Tunnel zu ihr. »Ist alles in Ordnung?«
    »Was - was ist passiert?«
    Furcht erfaßte Diana und sie versuchte, sich aufzurichten, doch Bill hinderte sie daran.
    »Es ist nichts Ernstes«, sagte er. »Christie ist gestolpert und in ein Stück Glas gefallen. Als du das Blut sahst, bist du ohnmächtig geworden.«
    Diana hörte die Worte, aber sie hatten keinerlei Bedeutung. Blut? Wovon redete er denn da? Sie konnte sich an kein Blut erinnern. Alles, woran sie sich erinnern konnte, war - was?
    Es war weg, alles war weg.
    Sie richtete sich langsam auf. »Christie? Wo ist Christie? Geht es ihr gut?«
    »Ja, Tante Diana.«
    Diana blickte sich um und sah, daß Christie neben ihr stand. Um ihre linke Wade war ein Verband gewickelt. »Es ist nicht so schlimm, wie's aussieht«, sagte Bill. »Sie hat viel Blut verloren, aber ich mußte nicht nähen. Davon wird nicht mal eine Narbe bleiben.« Er sah Diana in die Augen und faßte ihr Handgelenk, um ihren Puls zu prüfen. »Ich mache mir eigentlich mehr Sorgen um dich, als um sie.«
    Ihre Augen suchten in den seinen, suchten nach einem Hinweis. Was hatte sie gesagt? Was war mit ihr geschehen, und warum konnte sie sich nicht daran erinnern? Verzweifelt durchwühlte sie ihr Gedächtnis, aber sie fand nichts. Da war nur eine weitere schreckliche Leere, so, als ob sie still gestanden hätte und die Zeit an ihr vorbeigegangen sei. Sie versuchte aufzustehen, aber Bill hinderte sie daran.
    »Bleib einfach noch etwas liegen«, hörte sie ihn sagen. »Du warst nur ohnmächtig, und in wenigen Minuten wirst du wieder ganz da sein. In Sonne und Wind, und dann dazu das Blut, das war einfach zuviel.«
    Diana schloß ihre Augen, konnte sich aber nicht entspannen. Sie konnte spüren, wie ihr Herz klopfte, und ihr ganzer Körper fühlte sich so feuchtkalt an, als hätte sie sich gerade furchtbar angestrengt.
    Doch alles war in Ordnung. Alles, was passiert war, war, daß sie ohnmächtig geworden war. Das passierte doch jedem dann und wann einmal, oder? Nur, daß andere Leute sich daran erinnerten, was passiert war, und sie nicht.
    Sie durfte sie das nicht merken lassen. Wenn sie es wußten, würden sie sie für verrückt halten, und dann würde man ihr Christie wegnehmen. Wieder versuchte sie, sich aufzusetzen.
    »Ich fühle mich jetzt gut«, beharrte sie, als Bill noch immer versuchte, sie daran zu hindern. »Ich komme mir einfach nur idiotisch vor, das ist alles. Kann ich etwas Wasser haben?«
    Joyce Crowley reichte Diana ein Glas eisgekühlten Tee, und sie schluckte ihn, obwohl sie eigentlich nicht durstig war.
    »Danke.«
    Sie blickte sich um und sah, daß sie von einer ganzen Menschenmenge umgeben war. Als sie sahen, daß sie sich erholte, begann sie, sich aufzulösen. Bald war niemand mehr außer ihrer kleinen Gruppe da, zu der sich Dan Gurley gesellt hatte. Er schaute sie an.
    »Ich bin nicht krank«, sagte Diana schnell. Zu schnell? Sie blickte forschend in die Gesichter um sich herum, doch außer Bill schien niemand besorgt zu sein. Nur Dan schaute sie eigenartig an, dessen war sie fast sicher. Doch bevor er etwas sagen konnte, lenkte Mat Crowley ihn ab.
    »Was meinst du? Ist es für das Feuerwerk ruhig genug?«
    Dan schien Diana zu vergessen, als er prüfend zum Himmel blickte. »Sieht gut aus, wie mir scheint. Sollen wir mit dem Aufbau beginnen?«
    Während die beiden Männer davongingen, sprach Diana zu Christie. »Süße, meinst du nicht, daß wir nach Hause gehen sollten?«
    »Ich möchte noch gerne zum Feuerwerk bleiben«, sagte

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