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Wehrlos: Thriller

Wehrlos: Thriller

Titel: Wehrlos: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elena Sender
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des Kleinen betraf, so hatte sich Rachel mit der Diagnose des Krankenhauses zufriedengegeben und sofort mögliche andere Behandlungsformen abgelehnt. Christa hingegen war der Ansicht, wenn die Medizin versage, müsse man woanders suchen. Magdalone war die Erste, die diese Auffassung teilte. Durch dieses Treffen ermutigt, hatte Christa beschlossen, auf andere Stimmen als die offiziellen zu hören.
    Heute sagte sie sich erneut, dass sie gut daran getan hatte. Sie musste den eingeschlagenen Weg fortsetzen und Rachel zu ihrem Glück zwingen.

KAPITEL VIERZEHN
    Schimpfend mühte sich Peter ab, die Heftzwecken neben der weißen Tafel im Besprechungsraum in die Wand zu drücken. Als das Plakat schließlich hing, trat er einen Schritt zurück und sagte, an Oliver gewandt: »Das Foto ist perfekt, aber der Schriftzug › Schluss mit dem Massaker ‹ könnte etwas deutlicher sein. Nimm eine andere Schrift, oder druck sie fetter.«
    »In Ordnung«, meinte der PR -Beauftragte.
    Rachel gesellte sich zu ihnen.
    »Peter, ich muss mit dir reden.«
    »Ich höre«, sagte der Green-Growth-Leiter, als sie hinter geschlossener Tür allein waren.
    Rachel erzählte von der eigenartigen, mit »Claus Dalby« unterschriebenen E-Mail.
    »Ich bin sicher, dass jemand in dein Büro eingedrungen ist und mit deinem Passwort Zugang zu deinem Computer hatte.«
    »Aber wer?«, wetterte Peter. »Wie?«
    »Keine Ahnung. Aber ändere auf alle Fälle dein Passwort.«
    Nachdem sie ergebnislos verschiedene Hypothesen durchgespielt hatten, kamen Rachel und Peter zu dem Schluss, dass man fortan allen gegenüber misstrauisch sein müsse, die nicht zum festen Personalstamm gehörten, das betraf auch die freiwilligen Helfer.
    Rachel räusperte sich. »Jetzt muss ich dir von der Eingebung erzählen, die ich auf dem Turm der Frelsers Kirke hatte.«
    Sie begann vor Peter, der mit verschränkten Armen an seinem Schreibtisch saß, auf und ab zu gehen.
    »Es war dieser französische Tourist«, erklärte sie. »Er hat mir gesagt, er habe eine besondere Bindung zu der Stadt, die nichts mit seiner Arbeit zu tun habe. Und da habe ich begriffen, dass ich voreilige Schlüsse aus dem gezogen habe, was mir die Frau im Bella Center gesagt hat.«
    Peter lauschte aufmerksam und fragte sich, worauf sie hinauswollte.
    »Sie hat nicht gesagt: › Ich arbeite für jemanden, der für diese Person arbeitet ‹ «, fuhr Rachel fort, »sondern für jemanden, der dieser Person verbunden ist. Es kann sich also um einen persönlichen Kontakt handeln, um ein Mitglied seiner Familie, seines Golfclubs, einen Freund, einen Liebhaber, seinen Friseur oder sonst was.«
    »Gut«, antwortete Peter, »dann wisch die Tafel ab, und nimm einen Stift, wir gehen alles noch einmal von vorn durch.«
    In die Mitte der sauberen Tafel schrieb sie »Hannibal Reed«, dann verband sie ihn mit roten Strichen mit »Hannah«, seiner zweiten Frau, und seinen drei Kindern Richard, Millicent und Henry.
    »Und schon haben wir ein Problem, denn die Initialen › HR ‹ können ebenso gut für Hannibal, Henry oder Hannah Reed stehen … das verdreifacht unsere Spuren und unsere Recherchen.«
    »Also an die Arbeit«, erklärte Peter und öffnete seinen Laptop. »Was wissen wir über Hannibal Reed?«
    Dreißig Minuten später hatten sie ein gutes Dutzend Websites konsultiert, und auf dem Flipchart war eine dichte rote Verzweigung entstanden, deren neuralgisches Zentrum Hannibal Reed war. Außer seiner Familie war der Industrielle diversen Einrichtungen verbunden: einem Kunstbuchverlag, einer Privatklinik für »innovative Chirurgie«, einem Blindenforschungsinstitut, einer Stiftung für Nanotechnologie, für die er die Patenschaft übernommen hatte, sowie der Vereinigung »Wissenschaft im Dienst der Menschheit«, die für den Fortschritt eintrat. Außerdem hatte der Multimilliardär eines der größten Theater von Atlanta gekauft, das den Namen »Hannah Reed Theater« trug.
    Peter betrachtete die Baumstruktur und dann wieder die Wikipedia-Seite.
    »Du kannst hinzufügen, dass Hannibal Reed den Irakkrieg und die Stammzellenforschung unterstützt hat, sich aber Obamas Gesundheitspolitik, seinen Plänen für die Ehe zwischen Homosexuellen und der Abtreibungsreform widersetzt hat.«
    Rachel notierte die neuen Informationen und trat ein paar Schritte zurück, um das Gesamtwerk zu betrachten.
    »Bei all dem keine Verbindung zu Dänemark.«
    »Also weiter mit den Kindern.«
    »Über die beiden Jüngsten habe ich nichts gefunden.

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