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Weiberregiment

Weiberregiment

Titel: Weiberregiment Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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Maladikt zuckte nur mit den Schultern und sagte: »Ich kann mir kaum vorstellen, dass jemand von hier ist.«
    Zwei weitere Rekruten erreichten die Theke. Sie sahen gleich aus: verlegen, ein wenig trotzig, die Kleidung passte nicht richtig.
    Augenbraue kehrte mit einem kleinen Fass zurück, legte es wie ehrfürchtig in ein Gestell und zapfte es behutsam an. Er holte einen Humpen aus echtem Zinn unter der Theke hervor, füllte ihn und bot ihn zaghaft Maladikt an.
    Der Vampir winkte ihn beiseite. »Igor?«
    »Ich bleibe bei der Pferdepiffe, wenn du geftatteft«, sagte Igor. Er sah sich in der plötzlichen Stille um. »Ich habe nie behauptet, daff fie mir nicht gefällt«, fügte er hinzu und schob den Humpen über die Theke. »Noch mal daffelbe?«
    Polly nahm den Zinnhumpen und schnupperte daran. Dann trank sie einen Schluck. »Nicht schlecht«, sagte sie. »Wenigstens schmeckt es wie…«
    Die Tür öffnete sich und ließ die Geräusche des Unwetters herein. Etwa zwei Drittel eines Trolls schoben sich in die Gaststube und schafften es, auch den Rest durch die Tür zu ziehen.
    Polly hatte nichts gegen Trolle. Sie war ihnen manchmal im Wald begegnet: Sie saßen zwischen den Bäumen oder stapften über die Wege, unterwegs zu den Dingen, mit denen sich Trolle beschäftigten. Sie waren nicht freundlich, sondern… resigniert. Es gab Menschen auf der Welt, also musste man mit ihnen leben. Sie waren keine Verdauungsstörung wert. Man kann sie nicht alle töten. Geh um sie herum. Auf sie zu treten hat langfristig keinen Sinn.
    Gelegentlich nahm ein Bauer einen Troll in seine Dienste, um schwere Arbeiten von ihm erledigen zu lassen. Manchmal erschienen sie zur Arbeit, manchmal nicht. Manchmal kamen sie, wankten durch einen Wald, zogen Baumstümpfe wie Karotten aus dem Boden und gingen fort, ohne auf die Bezahlung zu warten. Viele Dinge, mit denen sich Menschen beschäftigten, verwirrten Trolle, und umgekehrt. Normalerweise ging man sich aus dem Weg.
    Aber nur selten hatte Polly einen so… trolligen Troll gesehen wie diesen. Er sah aus wie ein Felsen, der Jahrhunderte in einem feuchten Kiefernwald verbracht hatte. Flechten bedeckten ihn.
    Klebriges graues Moos hing ihm gardinenartig von Stirn und Kinn. Ein Vogelnest steckte in einem Ohr. Der Troll hatte eine echte Trollkeule aus einem entwurzelten jungen Baum. Dieser Troll war fast eine Witzfigur, aber es wagte niemand zu lachen.
    Das Wurzelende des jungen Baums schleifte über den Boden, als der Troll, beobachtet von den Rekruten und einem entsetzten Korporal Strappi, zum Tisch stapfte.
    »Will werden Soldat«, sagte er. »Will leisten meinen Beitrag. Gib mir Schilling.«
    »Du bist ein Troll!«, entfuhr es Strappi.
    »Nicht doch, Korporal«, sagte Feldwebel Jackrum. »Wir stören uns nicht an Äußerlichkeiten.«
    »An
Äußerlichkeiten
? Das ist ein Troll, Feldwebel! Er hat Felsspitzen! Es wächst Gras unter seinen Fingernägeln! Er ist ein Troll!«
    »Ja«, sagte der Feldwebel. »Rekrutier ihn.«
    »Du willst mit uns kämpfen?«, quiekte Strappi. Trolle hielten nichts davon, Abstand zu wahren, und das bedeutete in diesem Fall: Etwa eine Tonne Fels wölbte sich direkt über den Tisch.
    Der Troll analysierte die Frage. Die Rekruten standen stumm da, die Humpen auf halbem Weg zum Mund.
    »Nein«, antwortete der Troll schließlich. »Will kämpfen mit Heer. Mögen schützen die Götter die…« Der Troll zögerte und sah zur Decke hoch. Doch was auch immer er suchte, es schien unsichtbar zu sein. Er betrachtete seine Füße, auf denen Gras wuchs. Er blickte auf seine freie Hand und bewegte die Finger, als zählte er etwas. »…Herzogin«, sagte er. Es war ein langes Warten gewesen. Der Tisch knarrte, als der Troll die Hand darauf legte, die Innenfläche nach oben. »Gib mir Schilling.«
    »Wir haben nur welche aus Pap…«, begann Korporal Strappi. Feldwebel Jackrum rammte ihm den Ellenbogen in die Rippen.
    »Lieber Himmel, bist du verrückt?«, zischte er. »Es gibt eine Zehn-Mann-Prämie für die Rekrutierung eines Trolls!« Mit der anderen Hand griff er in die Jackentasche, holte einen echten Silberschilling hervor und legte ihn vorsichtig auf die riesige Hand. »Willkommen in deinem neuen Leben, Freund! Ich schreibe nur schnell deinen Namen auf, in Ordnung? Wie lautet er?«
    Der Troll sah zur Decke, auf seine Füße, zum Feldwebel, zur Wand, auf den Tisch. Polly beobachtete, wie sich seine Lippen bewegten. »Karborund?«, erwiderte er schließlich.
    »Ja, wahrscheinlich«,

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