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Weiberregiment

Weiberregiment

Titel: Weiberregiment Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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nur ein Haufen Frauen.«
    »Ich bin nicht verrückt!«, sagte der Wächter.
    »Ich übernehme das.« Igorina holte ihre Stange hervor. »Schläge auf den Kopf können gefährlich sein und sollten nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Bitte dreh dich um, Herr. Und nimm bitte den Helm ab. Wären zwanzig Minuten Bewusstlosigkeit in Ordnung?«
    »Ja, vielen Da…«
    Der Wächter klappte zusammen.
    »Ich hoffe wirklich, dass ich den anderen nicht verletzt habe«, ächzte Knaller über ihnen.
    »Er flucht«, sagte Polly und nahm ihm das Schwert ab. »Klingt so, als wäre alles in Ordnung mit ihm.«
    Sie reichte die Kerzen nach oben, und dann wurde sie auf das zitternde Dach des Lifts gezogen. Als sie sicheren Halt im Zugang des Tunnels gefunden hatte, nahm sie einen Stein und stampfte ihn in die schmale Lücke zwischen der Schachtwand und dem hölzernen Gerüst. So schnell würde sich der Lift nicht wieder in Bewegung setzen.
    Toller und Stecher erforschten bereits den Tunnel. Hinter den Resten des kläglichen Versuchs, ihn zuzumauern, fiel das Licht der Kerzen auf gutes Mauerwerk.
    »Es müssen Keller sein«, sagte Toller. »Ich schätze, der Schacht wurde erst vor kurzer Zeit angelegt, und die Öffnungen in seinen Wänden hat man einfach zugemauert. Ohne große Sorgfalt, wie es scheint.«
    »Keller sind in der Nähe von Verliesen«, sagte Polly. »Lösch jetzt eine Kerze, damit wir doppelt so lange Licht haben, und dann…«
    »Perks, auf ein Wort, bitte«, sagte Bluse. »Hier drüben.«
    »Jaherr.«
    Als sie ein wenig abseits der anderen standen, senkte Bluse die Stimme: »Ich möchte keine Initiative entmutigen, Perks, aber was machst du da?«
    »Äh… ich nehme deine Befehle vorweg, Herr.«
    »Du nimmst sie vorweg?«
    »Jaherr.«
    »Ah. Gut. Dies sind noch immer Kleinbild-Angelegenheiten?«
    »Genau, Herr.«
    »Dann befehle ich hiermit, dass wir schnell und vorsichtig den Weg fortsetzen und die Gefangenen befreien, Perks.«
    »Ausgezeichnet, Herr. Wir gehen durch diese… diese…«
    »Gruft«, sagte Igorina und sah sich um.
    Die Kerze ging aus. Irgendwo vor ihnen, in absoluter, samtdichter Dunkelheit, knirschte Stein über Stein.
    »Ich frage mich,
warum
man diesen Tunnel zugemauert hat«, ertönte Bluses Stimme.
    »Ich habe aufgehört, mich zu fragen, warum man ihn in aller Eile zugemauert hat«, sagte Toller.
    »Wer wohl versucht hat, ihn zu öffnen?«, fragte Polly.
    Es donnerte wie von einer schweren Platte, die von einem Sarkophag fiel. Es gab andere mögliche Erklärungen für das Geräusch, aber aus irgendeinem Grund entstand sofort dieses Bild. Die abgestandene Luft bewegte sich ein wenig.
    »Ich möchte niemanden beunruhigen«, sagte Knaller, »aber ich glaube, ich höre da, äh, schlurfende Schritte.«
    Polly erinnerte sich an den Mann, der die Kerzen angezündet hatte. Wenn sie sich recht entsann, hatte er die Streichhölzer auf die Messinguntertasse des Kerzenhalters gelegt. Sie tastete langsam danach.
    »Wenn du niemanden beunruhigen willst…«, kam Tollers Stimme aus der trockenen, dichten Dunkelheit. »Warum zum Henker hast du uns das gerade gesagt?«
    Pollys Finger fanden ein Holzstäbchen. Sie hob es an die Nase und nahm einen schwefligen Geruch wahr.
    »Ich habe ein Streichholz«, sagte sie. »Ich werde versuchen, die Kerze wieder anzuzünden. Alle suchen nach einem Ausgang. Seid ihr bereit?«
    Sie schob sich zur unsichtbaren Wand und riss das Streichholz dort über den Stein. Gelbes Licht füllte die Gruft.
    Jemand wimmerte. Polly starrte, die Kerze vergessen. Das Streichholz ging wieder aus.
    »
Na
schön«, ertönte Tollers gedämpfte Stimme. »Wandelnde Tote. Na und?«
    »Der in der Nähe des Zugangs war der verstorbene General Puhlower!«, sagte Bluse. »Ich habe sein Buch
Die Kunst der Verteidigung

    »Du solltest ihn besser nicht bitten, es zu signieren, Herr«, sagte Polly, als sich die Gruppe zusammendrängte.
    Wieder wimmerte es. Es schien von einer Stelle zu kommen, wo Polly zuvor Reißer gesehen hatte. Sie hörte ihr Gebet. Die Worte verstand sie nicht, vernahm nur ein entschlossenes, inbrünstiges Flüstern.
    »Vielleicht können wir sie mit den Waschstangen aufhalten«, spekulierte Knaller.
    »Sollen wir sie noch toter schlagen, als sie schon sind?«, fragte Igorina.
    Nein,
raunte eine Stimme, und Licht füllte die Gruft.
    Es war kaum heller als das eines Glühwürmchens, aber ein einzelnes Photon kann in unterirdischer Dunkelheit viel bewirken. Es stieg über der

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