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Weiberregiment

Weiberregiment

Titel: Weiberregiment Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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zu.
    »Wir sollten diese Neckereien besser lassen«, wandte sich Polly an Jade. »Die weichen Leute könnten solche Dinge falsch verstehen.«
    »Aber die Pfiffe haben jetzt aufgehört«, bemerkte Maladikt.
    Noch mehr Soldaten beobachteten sie, als sie eine Treppe nach der anderen hinter sich brachten. Dieser Bereich der Festung ließ sich nicht erobern, das sah Polly ganz deutlich. Jede Treppe war von einer weiteren Treppe weiter oben einzusehen; jeder Besucher wurde beobachtet, bevor er irgendjemanden zu Gesicht bekam.
    Eine Gestalt trat aus den Schatten, als sie die nächste Etage erreichten. Es war eine junge Frau, die ein altmodisches Panzerhemd und einen Brustharnisch trug. Sie hatte langes, blondes Haar, und zum ersten Mal seit Wochen spürte Polly einen Anflug von Neid.
    »Danke, Hauptmann, von hier an übernehme ich«, sagte sie und nickte Polly zu. »Guten Abend, Korporal Perks. Bitte folgt mir.«
    »Sie ist eine Frau!«, flüsterte Maladikt. »Und Feldwebel!«
    »Ja, ich weiß«, sagte Polly.
    »Aber sie hat einem Hauptmann einen Befehl erteilt!«
    »Vielleicht ist sie eine Politische…«
    »Und sie ist
ganz offensichtlich
weiblichen Geschlechts!«
    »Ich bin nicht blind, Mal«, sagte Polly.
    »Und ich bin nicht taub«, sagte die Frau, drehte sich um und lächelte. »Mein Name lautet Angua. Bitte wartet hier, ich lasse euch Kaffee bringen. Dort drin wird gerade heftig diskutiert.«
    Sie befanden sich in einer Art Vorzimmer, kaum mehr als eine breitere Stelle des Korridors mit einigen Sitzbänken. Hinter der großen Doppeltür in der gegenüberliegenden Wand erklangen Stimmen. Angua ging davon.
    »Einfach so?«, fragte Maladikt. »Was hindert uns daran, diesen Ort einzunehmen?«
    »All die Männer mit den Armbrüsten, an denen wir auf dem Weg nach oben vorbeigekommen sind?«, fragte Polly. Warum wir?, dachte sie und sah mit leerem Gesicht zur Wand.
    »Oh, ja. Die Soldaten. Äh… Polly?«
    »Ja?«
    »Eigentlich heiße ich Maladikta.« Sie setzte sich. »Na bitte! Ich habe es jemandem gesagt!«
    »Wie schön«, ließ sich Jade vernehmen.
    »Oh, gut«, sagte Polly.
Etwa um diese Zeit würde ich den Latrinen ihre Nachmittagsspülung geben,
dachte sie.
Dies war besser, oder?
    »Ich glaube, ich war ganz gut«, fuhr Maladikta fort. »Ich weiß, was du denkst. Du denkst: Vampire sind gut dran, ob als Mann oder als Frau. Stimmt’s? Aber es ist überall das Gleiche. Samtkleidung, Nachthemden mit Drahtbügeln, permanentes verrücktes Verhalten, ganz zu schweigen vom ›Baden in Jungfrauenblut‹. Als Mann wird man viel ernster genommen.«
    »Ja«, sagte Polly.
Ein langer Tag liegt hinter uns. Ein Bad wäre nicht schlecht.
    »Ich dachte, ich wäre gut zurechtgekommen, bis zu der Sache mit dem Kaffee. Eine Halskette aus Kaffeebohnen, das ist die Lösung. Beim nächsten Mal werde ich besser vorbereitet sein.«
    »Ja«, sagte Polly. »Gute Idee. Mit echter Seife.«
    »Seife? Was hat Seife damit zu tun?«
    »Was? Oh… entschuldige«, sagte Polly.
    »Hast du überhaupt
gehört,
was ich gesagt habe?«
    »Oh, das. Ja. Danke, dass du es uns mitgeteilt hast.«
    »Das ist
alles

    »Ja«, bestätigte Polly. »Du bist du. Das ist gut. Ich bin ich, wer auch immer ich bin. Toller ist Toller. Wir sind einfach nur… Leute. Weißt du, vor einer Woche war es der Höhepunkt meines Tages, die neuen Kritzeleien in der Männerlatrine zu lesen. Du stimmst mir sicher zu, wenn ich sage, dass seitdem viel passiert ist. Das mit der Halskette aus Kaffeebohnen klingt gut, nebenbei gesagt.« Sie klopfte ungeduldig mit dem Fuß auf den Boden. »Derzeit wünsche ich mir nur, es ginge etwas schneller.«
    Sie saßen da und lauschten, und nach einer Weile bemerkte Polly Rauch, der hinter einer Bank auf der anderen Seite aufstieg. Sie ging hinüber und sah über die Rückenlehne. Ein Mann lag dort, den Kopf auf dem Arm, und rauchte eine Zigarre. Er nickte, als er Polly sah.
    »Die Diskussion dort drin wird noch eine Ewigkeit dauern«, sagte er.
    »Bist du nicht der Feldwebel, der mir in der alten Küche aufgefallen ist? Der hinter Lord Rust aus Ankh-Morpork Grimassen geschnitten hat?«
    »Ich habe
keine
Grimassen geschnitten, junge Dame. So sehe ich
immer
aus, wenn Lord Rust redet. Und ich bin einmal Feldwebel
gewesen,
das stimmt, aber sieh nur, keine Streifen.«
    »Hast Grimasse geschnitten einmal zu oft?«, fragte Jade.
    Der Mann lachte. Er schien sich heute noch nicht rasiert zu haben. »Etwas in der Art, ja. Kommt mit in mein Büro, dort ist

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