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Weiberregiment

Weiberregiment

Titel: Weiberregiment Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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gelassen werden«, sagte sie. »Von allen. Zumindest für eine Weile. Wir können die Dinge ändern.«
    »Nehmt ihr die Nahrungsmittel an?«
    »Wir sind ein stolzes Land.«
    »Worauf seid ihr stolz?«
    Es kam ganz plötzlich, wie ein Schlag, und Polly begriff, wie Kriege entstanden. Man nahm den Schock, der sie durchfuhr, und ließ ihn kochen.
    …es mag verdorben, verblödet und dumm sein, aber es ist unser Land…
    Mumm beobachtete ihr Gesicht. »Von diesem Schreibtisch aus gesehen hat euer Land nur eins, worauf es stolz sein kann: seine Frauen.«
    Polly blieb stumm. Sie versuchte noch immer, mit ihrem Zorn fertig zu werden. Mumm hatte Recht, und das zu wissen machte es noch schlimmer.
Wir haben unseren Stolz. Und das ist es, worauf wir stolz sind. Wir sind stolz darauf, stolz zu sein…
    »Na schön, wollt ihr Nahrungsmittel
kaufen
?«, fragte Mumm und musterte sie aufmerksam. »Auf Kredit? In eurem Land dürfte es doch noch jemanden geben, der sich mit den internationalen Angelegenheiten auskennt, die nicht mit scharfkantigem Metall tun zu haben, oder?«
    »Das würden die Leute akzeptieren, ja«, sagte Polly heiser.
    »Gut. Ich schicke heute Abend eine Klacker-Mitteilung.«
    »Und warum bist du so großzügig, Herr Ankh-Morpork?«
    »Weil ich aus einer wundervollen, warmherzigen Stadt komme, Korporal… Ha, das kann ich nicht behaupten, ohne das Gesicht zu verziehen«, sagte Mumm. »Willst du die Wahrheit hören? Die meisten Leute in Ankh-Morpork hatten von eurem Land noch nicht einmal gehört, bis die Klacker fielen. Es gibt hier Dutzende von kleinen Ländern, die sich gegenseitig handbemalte Holzschuhe oder Bier aus Rüben verkaufen. Die Bewohner der Stadt lernten euch als blutgierige Irre kennen, die gegen jeden kämpfen. Jetzt sehen sie in euch… Leute, die machen, was sie machen. Und morgen werden sie lachen. Und es gibt noch andere Leute, die sich hinsetzen und jeden Tag an die Zukunft denken, die glauben, dass es sich lohnen könnte, mit einem Land wie dem euren befreundet zu sein.«
    »Warum?«, fragte Maladikta argwöhnisch.
    »Weil Ankh-Morpork der Freund aller freiheitsliebenden Völker ist, wo auch immer sie leben!«, sagte Mumm. »Bei den Göttern, wenn es so weitergeht, glaube ich selbst daran.
Ze chzy Brogocia proztfik!«
Er bemerkte die leeren Gesichter seiner Zuhörer. »Entschuldigt, ich bin schon zu lange von zu Hause fort. Und ehrlich gesagt, ich wäre lieber daheim.«
    »Aber warum hast du gesagt, du wärst ein Kirschkuchen?«, fragte Polly.
    »Habe ich nicht gesagt, dass ich ein Bürger Borograwiens bin?«
    »Nein.
Brogocia
bedeutet Kirschkuchen. Das Land heißt
Borogvia.«
    »Nun, ich habe mich zumindest bemüht. Weißt du, uns wäre es lieber, wenn Prinz Heinrich nicht der Herrscher beider Länder wäre. Das ergäbe ein großes Land, das viel größer wäre als die anderen in dieser Region. Was bedeutet, dass es wahrscheinlich noch größer würde. Er möchte wie Ankh-Morpork sein, aber damit meint er, dass er sich Macht und Einfluss wünscht. Er will es sich nicht verdienen, er will nicht hineinwachsen und auch nicht auf die schwierige Art lernen, wie man damit umgeht. Er will einfach beides haben.«
    »Das sind Winkelzüge!«, sagte Maladikta.
    »Nein. Ich sage euch die Wahrheit. Schließt Frieden mit ihm, auf jeden Fall. Und lasst die Straße und die Türme in Ruhe. Ihr bekommt die Nahrungsmittel, zu welchem Preis auch immer. Dafür wird Herr de Wordes Artikel sorgen.«
    »Du hast den Kaffee geschickt«, sagte Polly.
    »Ja. Das war Korporal Knuddel Winzig, mein Auge am Himmel. Er ist ein Gnom.«
    »Und du hast einen Werwolf auf uns angesetzt?«
    »›Angesetzt‹ ist übertrieben. Angua ist euch gefolgt, um ganz sicherzugehen. Sie ist ein Werwolf, ja.«
    »Die Frau, der wir begegnet sind? Sie sah nicht wie ein Werwolf aus!«
    »Normalerweise sehen Werwölfe auch nicht wie Werwölfe aus«, erwiderte Mumm. »Bis sie zum Werwolf werden, wenn ihr versteht, was ich meine. Und Angua folgte euch, weil ich nach etwas Ausschau hielt, das Tausende von Menschen vor dem Tod bewahren konnte. Und das sind ebenfalls keine Winkelzüge.« Mumm stand auf. »Und nun, meine Damen, muss ich gehen und euer Dokument den Anführern der Allianz vorlegen.«
    »Du hast genau zur richtigen Zeit beschlossen, dein Büro zu verlassen und eine Zigarre zu rauchen«, sagte Polly langsam und sorgfältig. »Du
wusstest,
dass wir unterwegs waren, und du hast alles so arrangiert, um als Erster mit uns sprechen zu

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