Weibliche Lust ohne Tabus
Wechseljahrsbeschwerden haben. Kräuter wie Mönchspfeffer, Traubensilberkerze oder Frauenmantel können ebenfalls helfen.
Auch dass die Falten im Gesicht und am Hals und am Dekolleté zunehmen, wir unter Stimmungsschwankungen leiden, dass das Bindegewebe seine Festigkeit verliert, die Haut dünner und fahler wird, die Brüste »Hängepartien« bekommen und die Scheide trockener wird, hat damit zu tun, dass der Körper ab 40 weniger Östrogene produziert. Aber vielleicht liebt Ihr Partner Ihren Busen trotzdem (oder erst recht). Eine trockene Scheide lässt sich auch mit Gleitcreme, etwas Östrogencreme oder auch durch pflanzliche Salben mit Majoran wieder feuchter bekommen. Und die moderne Kosmetik wartet mit einer ganzen Reihe von Anti-Aging-Cremes auf, die Falten glättende Phytohormone enthalten. Der Körper hat nun mal seine eigenen Gesetze. Ob eine Hormonersatztherapie Sinn macht, muss jede Frau gemeinsam mit ihrem Gynäkologen bzw. ihrer Gynäkologin entscheiden. Neueste Hormontherapien haben weit weniger Nebenwirkungen als noch vor ein paar Jahren, und manchmal ist es gut, Homöopathie, Nahrungsergänzungsmittel und Hormongaben zu kombinieren. Die Behandlung sollte so individuell sein wie jede Frau es eben ist.
Testosteron und DHEAS: Ja, ich will!
Unter dem Begriff Androgene werden die männlichen Sexualhormone zusammengefasst. Denn »Andro« leitet sich vom griechischen Begriff für »Mann« ab und »gen« heißt so viel wie »etwas hervorbringen«. Das wichtigste Androgen ist das Testosteron. Es ist aber auch für Frauen unverzichtbar. Beim Mann wird es im Hoden (lat.: »Testis«) gebildet, bei der Frau im Eierstock. Es leitet unseren Sexualtrieb und steigert die Begierde. Testosteron hat eine anabole Wirkung, das heißt, es wird im Blut an Eiweiße gebunden und damit zu den Zielorganen mit ihren Hormonrezeptoren transportiert. Darum gehören eiweißreiche Nahrungsmittel wie Steaks, Muscheln, Garnelen und Fisch zu jenen Aphrodisiaka, die wir Männern gerne als kulinarisches Highlight auftischen, wenn wir sie »heiß« machen möchten.
Doch obwohl die Testosteronproduktion bei Frauen nur 10 % im Vergleich zu der bei Männern ausmacht, ist sie auch sehr wichtig für die Entwicklung der weiblichen Sexualität. Denn anders als Östrogen – das uns Frauen zu Empfangenden macht – sorgt Testosteron dafür, dass wir Sex einfordern, und es schürt unser Verlangen. Wenn wir uns also in ein scharfes Outfit werfen, ausgehen, uns ausgelassen vergnügen, um dann einen Mann zu einem erotischen Abenteuer abzuschleppen, ist nicht selten ein erhöhter Testosteronspiegel dafür verantwortlich. Er leitet die Botschaft weiter: »Ja, ich will Sex! Und zwar hier und jetzt! Dazu sollten (insbesondere junge) Frauen wissen, dass der Testosteronspiegel mit dem Östrogen in der ersten Zyklushälfte steigt und seinen Gipfel um den Eisprung herum erreicht, um so mit der Einleitung des Geschlechtsaktes wenn möglich eine Befruchtung der Eizelle herbeizuführen. Wer da nicht mit einer Schwangerschaft von einem unbekannten One-Night-Stand überrascht werden will, sollte also unbedingt verhütende Vorsichtsmaßnahmen treffen!
Denn: Die Lust, die das Testosteron weckt, lässt sich allein mit Vernunft nur schwer kontrollieren. Oder, wie Federico Fellini es ausdrückte: »Moral ist ein ständiger Kampf gegen die Rebellion der Hormone.« Bei einer guten Dosis Testosteron (von beiden Seiten) ist der moralische Sieg in diesem Kampf quasi aussichtslos. Sicherer sind da die Tage der Menstruation. Auch da steigt der Testosteronspiegel nämlich stark an, gleichzeitig ist aber der des Empfängnis vorbereitenden Östrogens extrem niedrig. Nur wird so manche Frau unter diesen Umständen vielleicht lieber Sex mit dem vertrauten Partner haben (wenn überhaupt), und nicht unbedingt ein »Blutbad« mit einer neuen Eroberung anrichten wollen …
Wenn Frauen zu viel Testosteron im Stoffwechsel haben, äußert sich das in Hyperaktivität und nervösen Zuständen. Manchmal führt das auch zu fettiger, unreiner Haut, zu einer tieferen Stimme, verstärktem Haarwuchs am Körper, dagegen zu Haarausfall auf dem Kopf. In den meisten Fällen wird das durch eine erblich verstärkte Empfindlichkeit der Haarwurzeln gegen Testosteron ausgelöst. Es behindert die Versorgung mit Nährstoffen, reduziert das Haarwachstum und lässt die Haare ausfallen. Umgekehrt kann der Einfluss von Testosteron aber auch vermehrt zu den genannten Störungen und zu unerwünschtem
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