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Weibliche Lust ohne Tabus

Weibliche Lust ohne Tabus

Titel: Weibliche Lust ohne Tabus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verena Dr Med Breitenbach
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vertreibt.
    Lebensumstände, die einem die Lust vergällen
    Der Appetit auf Sex vergeht aber auch vielen Frauen, die schon seit einer geraumen Zeit Single sind. Je länger diese Phase andauert, desto größer wird die Hemmschwelle, sich »mit Haut und Haar« auf einen Mann einzulassen. Man ist buchstäblich »entwöhnt«. Alte Beziehungen aufzuwärmen, macht wenig Sinn. Und einen neuen Flirt möchte man nur ungern intensivieren, weil es einen oft in Erklärungsnöte bringt. Manche Frauen, die zurückgezogen in ihrem »Elfenbeinturm« leben, können getrost auf die Standardkonversation verzichten, nach dem Motto: »Was machst du denn so – beruflich?« Sich als fertige Persönlichkeit mit einem ganzen Bauchladen an Erfahrungen einer neuen Bekanntschaft »erklären« zu müssen, törnt viele Singles von vornherein ab. Und weil man trotzdem von der großen Liebe und einer perfekten Beziehung träumt, kann ein banaler One-Night-Stand das Lustdesaster meist auch nicht retten.
    Tipp: Trotzdem sollten Sie rausgehen und Einladungen von Freunden oder Geschäftsessen wahrnehmen. Man kann ja nie wissen: Vielleicht trifft man irgendwann oder irgendwo einen Mann, der einen »erkennt«, ohne dass man sich erklären muss. Solche Zufälle können sich allein zuhause kaum ergeben. Und auf Dauer gilt: Kein Sex ist auch keine Lösung.
    Manchmal gibt es natürlich auch körperliche Ursachen für den Libidoverlust: bestimmte Krankheitsbilder, ein veränderter Hormonhaushalt, Drogen- und Alkoholmissbrauch, eine Behinderung oder die Einnahme bestimmter Medikamente. Manchmal wirkt auch die Einnahme der Anti-Baby-Pille wie ein Lustkiller. Das ist ein bisschen paradox, weil man sie ja auch einnimmt, um Sex bedenkenlos genießen zu können. Manchmal hilft die Umstellung auf ein anderes Präparat. Zu all diesen Faktoren unbedingt den Arzt oder die Ärztin Ihres Vertrauens konsultieren! Auch traumatische Erlebnisse wie Feuer, Krieg, Tod, Unfälle oder Vergewaltigungen sind oft die Hintergründe für eine Appetenzstörung. Um diese Traumata aufarbeiten zu können, sollte man sich auf jeden Fall in die Hände eines guten Psychotherapeuten begeben. Da ist der Lustverlust oft nur eines von vielen Problemen, die es zu bewältigen gilt.
    Ja und dann gibt es noch bestimmte Lebensumstände, die das sexuelle Verlangen beeinträchtigen können. So hat sich bei vielen Paaren herausgestellt, dass ihnen die Intimität fehlt, zum Beispiel, wenn sie als Studenten in einer WG mit vielen anderen leben; wenn sie mit den Schwiegereltern zusammengezogen sind und die Schlafzimmerwände zu dünn und hellhörig sind; wenn die Kinder des geschiedenen Lebensgefährten nebenan schlafen; und manchmal auch nur, wenn ein eifersüchtiger Hund regelmäßig einen Riesenaufstand macht, sobald es bei seinem Frauchen »zur Sache« geht. Welcher Mann braucht schon einen hechelnden, sabbernden, zotteligen »Bettgefährten«, der – falls es ein stattlicher Rüde ist – dabei mit einem größeren Ständer aufwartet als er selbst? Nun ja … In der Regel sind das Herausforderungen, die man in den Griff bekommen kann, sofern man sie offen und ehrlich anspricht und Lösungsmaßnahmen ergreift.
    Anders verhält es sich mit Sex während der Schwangerschaft. Da bestimmt die Natur zumeist das Geschehen (siehe Kapitel 8). Für viele Paare sind diese neun Monate oft von einem Wechselbad der Gefühle geprägt, die nicht immer unbedingt kohärent sind. Mal hat sie besonders viel Lust auf Sex, aber er fühlt sich durch den neuen »Bauchbewohner« gehemmt. Und dann wieder läuft seine Libido auf Hochtouren, während sie eher mit den Veränderungen in ihrem Körper beschäftigt ist als mit dem Mann an ihrer Seite. Oftmals tendiert das Lustbarometer dann gen »Null«. Das kann sehr frustrierend sein. Aber je inniger beide Partner in dieser Phase aufeinander eingehen, desto vielversprechender sind die Zukunftsaussichten für die Intensität der Beziehung – trotz oder gerade wegen des Familienzuwachses.
    Es gibt also eine Reihe von logischen und ganz natürlichen Erklärungen, warum wir manchmal mehr und manchmal weniger Lust auf Sex verspüren. Anders verhält es sich dagegen, wenn ein Paar vollkommen unterschiedliche Erwartungen an das Liebesleben hat, wenn die Chemie nicht stimmt oder es unüberbrückbare ästhetische Abneigungen gibt.
    Eine ganz andere Variante von sexuellem Leistungsdruck entsteht nämlich dann, wenn der Mann jede Nacht mehrfach Sex einfordert (siehe Praxisbeispiel am Ende

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