Weihnachten mit einem Dieb (Romeo & Julian) (German Edition)
sie hatten sich einfach genommen—nehmen müssen—was sie wollten denn eine zweite Chance würde es nicht geben. Julian wusste was passieren würde wenn die Nacht vorüber war und Romeo hatte ja bereits gesagt dass er sich darüber ebenfalls im Klaren war. Romeo war ein Dieb, ein Verbrecher. Julian fing Diebe. Die Metallfessel um Romeos Handgelenk bewies das nur zu gut. Es gab nur einen Weg wie es enden konnte. Oder vielleicht doch nicht?
Julian erlaubte sich zu träumen. Nicht zum ersten Mal in dieser Nacht, aber immerhin hatte er gerade Sex gehabt, heißen, aufregenden Sex der wahrscheinlich mit der beste seines Lebens gewesen war, und das mit einem Mann den er hinter Gitter bringen wollte nachdem er ihn monatelang gejagt hatte. Den Wunschtraum noch ein wenig weiter zu spinnen würde wohl niemandem weh tun, sagte Julian sich—und schon fand er sich inmitten einer Schlangengrube voller „Was wenns“ wieder.
Was wenn? Was wenn er Romeo die Handschellen abnehmen würde? Was wenn er behauptete dass der Dieb nicht aufgeta ucht war? Schließlich schien damit ja sowieso niemand zu rechnen, also würde man ihm schon glauben. Soviel zum beruflichen Teil, aber was war mit dem persönlichen? Irgendwie konnte er sich nicht vorstellen dass Romeo einfach so mal bei ihm vorbeikommen würde um ihm bei einer Tasse Kaffee von seinem letzten Coup zu erzählen. Nein, das war nicht sehr wahrscheinlich.
Und das waren bei Weitem nicht die einzigen Fragen die Julian sich stellen musste . Falls er Romeo wirklich gehen lassen würde, was wäre dann sein Motiv? Die Hoffnung ihn wiederzusehen? Wieder mit ihm ins Bett zu gehen? Das wäre schon schön, gar keine Frage, und vielleicht war Romeo ja auch an einem Nachschlag interessiert, aber es kam schließlich nicht nur auf das an, was sie wollten. Und selbst wenn es sich so entwickeln würde, dann war da immer noch die Tatsache, dass Romeo ein Dieb war und Julian Diebe fing. Es würde ja wohl kaum jemand von einem Löwen erwarten dass er ein Zebra verschonte nur weil es hübsch war und die schönsten blauen Augen hatte die er je gesehen hatte, oder?
Julian musste bei dem Gedanken grinsen. Nein, kein Zebra. Definitiv kein Zebra. Eher so etwas wie ein—Neben ihm seufzte Romeo leise und versuchte sich zu drehen, wurde aber durch seinen gefesselten Arm an der Bewegung gehindert. Er hatte sich nicht ein einziges Mal beschwert obwohl es ziemlich unbequem für ihn gewesen sein musste, besonders beim Einschlafen.
„Schon wieder wach?“ fragte Julian leise.
„Nicht wieder—noch immer.“ Romeo unterdrückte ein Gähnen und sah Julian dann über seine Schulter hinweg an. „Du denkst so laut dass ich nicht schlafen kann.“
„Oh, tut mir leid.“
„Schon gut. Was beschäftigt dich denn so?“
Julian stöhnte. Er hatte ein bisschen Platz gemacht damit Romeo sich bewegen konnte, war aber versucht sich wieder an ihn zu kuscheln. Ob Romeo nun seine Gedanken lesen konnte oder nicht, er nahm ihm die Entscheidung ab indem er sich herumdrehte, seinen freien Arm über Julians Brust legte und ihn an sich zog.
Ein zufriedenes Brummeln entwich Julian bevor er es aufhalten konnte. „Naja, nichts Besonderes, nur… Du weißt dass das hier nichts an dem ändert was morgen passiert, oder?“
„Ja“, flüsterte Romeo. „Das weiß ich. Es ändert überhaupt nichts.“ Er rutschte ein bisschen herum und stützte sich auf seinen Ellbogen. „Zumindest die Erinnerungen sind aber gut. Sehr gut. Mit die besten die ich habe.“
„Wenn du dich jetzt bedankst erschieße ich dich“, warnte Julian.
Romeo lachte leise. „Werde ich nicht, versprochen.“ Er beugte sich vor und küsste Julian zärtlich. „Ich wünsche mir wirklich dass die Situation anders wäre. Ich werde mich an das hier erinnern. Und an dich, auch wenn du mir nicht erlauben kannst zu bleiben.“
„Ich kann dich nicht vom Haken lassen“, sagte Julian voller aufrichtigem Bedauern.
„Das weiß ich. Ich weiß es, und das ist auch nicht der Grund weshalb ich das hier getan habe. Glaub mir das bitte. Es ist dein Job Verbrecher zu fangen. Das ist mir klar.“
„Und du? Was ist dein Job?“
„Mein Job ist mich nicht bei dem was ich tue erwischen zu lassen.“ Romeo küsste Julians Nasenspitze.
„Dann hast du offensichtlich versagt.“ Julian schaute nach oben auf die Handschellen, zum ersten Mal seitdem er Romeo ans Bett gefesselt hatte.
Seinem Blick folgend, verzog Romeo das Gesicht. „Sieht ganz so aus.“
„Hör mal, was
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