Weihnachten mit einem Dieb (Romeo & Julian) (German Edition)
Haus eines Bundesagenten einbreche um ihm eine Warnung zukommen zu lassen.“
Romeo sah nicht weg als Julian ihn anstarrte und erneut versuchte seinem Ausdruck etwas zu entnehmen. Doch Romeos Gesicht verriet weiterhin nichts. Julian fiel nur wieder einmal auf wie jung und unverschämt gut Romeo aussah.
„Wie alt bist du?“
Romeo blinzelte überrascht. „Wie bitte?“
„Wie alt bist du? Du hast mir das nie gesagt, und da wir deine wahre Identität noch immer nicht herausgefunden haben, weiß ich es nicht.“
„Was hat denn mein Alter damit zu tun?“
„Gar nichts“, gab Julian zu. „Ich wüsste es einfach nur gerne. Sahne? Zucker?“
Er benutzte diese T echnik gerne wenn er Zeugen befragte denen er nicht traute. Eine Mischung aus persönlichen und tatsächlich relevanten Fragen, dazu ein unverdächtiges Angebot durch das sie aber etwas von sich preisgeben mussten, und schon waren sie viel eher dazu bereit sich zu öffnen und mehr zu verraten als sie eigentlich vorgehabt hatten.
„Richtige Milch wäre toll falls du welche hast“, antwortete Romeo der dem Themenwechsel problemlos folgte auch wenn er ein ganz klein wenig verwundert wirkte. Er versucht mich zu durchschauen , dachte Julian. Man durfte Romeo nicht unterschätzen, soviel wusste er ja bereits. Diese Lektion hatte er auf die harte Tour gelernt, in einem Haus in den Bergen, vor beinahe einem Jahr. Er hatte Romeo seitdem nicht wiedergesehen.
„Danke.“ Romeo nahm seine Tasse und schwieg. Anscheinend waren ihm Verhörmethoden nicht gänzlich unbekannt. Zumindest wusste er offensichtlich dass der beste Weg nicht zu viel zu verraten der war, einfach gar nichts zu sagen.
„Also, was weißt du?“ fragte Julian als ihm klar wurde das Romeo freiwillig nichts von sich geben würde.
Romeo zuckte die Schultern und trank einen Schluck Kaffee. „Wie ich schon sagte, ich weiß noch keine Einzelheiten aber dein Name wurde von einer bestimmten Gruppe von Leuten genannt, und das ist niemals ein gutes Zeichen.“
„Welche Gruppe von Leuten?“
Romeo wirkte einen Moment lang unentschieden, dann schüttelte er den Kopf und seufzte. „Die Art von Leuten die nicht zögern jemanden zu beseitigen der ihren Interessen im Weg steht.“
„Ich dachte dein Interesse gilt vor allem Kunstgegenständen. Ich wusste nicht dass du mit dieser Art von Leuten zu tun hast.“
„Du wärst überrascht welche Sorte Menschen sich heutzutage für Kunstgegenstände interessiert“, kommentierte Romeo düster und nahm noch einen Schluck Kaffee.
„Haben diese Leute denn auch Namen?“
„Ich nehme an dass sie welche haben, aber ich kenne sie nicht.“
„Ha-ha. Möchtest du mir sonst noch etwas sagen?“
„Ich warte noch darauf dass sich meine Kontaktperson bei mir meldet.“
„Also, nur damit ich das richtig verstehe“, sagte Julian. „Du hast gehört dass mein Name von Leuten genannt wurde die du für gefährlich hältst, aber du kennst ihre Namen nicht und du weißt auch nicht, was genau sie vor haben? Also ist eigentlich alles was du weißt das der Name eines FBI-Agenten von ein paar Verbrechern genannt wurde.“
„Nicht von Verbrechern“, berichtigte Romeo und schob die Tasse in die andere Hand. „Von Auftragskillern.“
Julian starrte ihn entgeistert an. „Bist du dir sicher?“
Romeos Kaffeetasse traf mit einem lauten Klirren auf der steinernen Arbeitsplatte auf. „Ich wäre nicht hier wenn ich mir nicht sicher wäre! Verdammt nochmal, Julian, ich riskiere viel indem ich hierher komme. Kapierst du das nicht? Wenn mich irgendjemand den ich kenne hier sieht, was glaubst du wohl denkt derjenige dann?“
„Oh. Naja, aus d ieser Perspektive habe ich die Sache noch gar nicht betrachtet. Das heißt dann wohl dass ich dir jetzt wirklich was schuldig bin, oder?“
Romeo verzog das Gesicht. „Sagen wir einfach wir sind Quitt.“
„Quitt? Warum das?“
„Ich denke du weißt warum.“
„Oh.“ Da war es. Das Thema das Julian sich geschworen hatte nicht anzuschneiden. Das Thema über das er sich nicht einmal gestattet hatte nachzudenken. Und jetzt stand es zwischen ihnen, genauso solide und unvermeidlich wie die gemauerte Kochinsel mit ihrer Arbeitsplatte aus Granit.
„Wenn du meinst“ , sagte Julian, dann starrten sie beide in unterschiedliche Ecken bis das Schweigen zwischen ihnen mehr als beklemmend wurde. Julian gab nach. „Weißt du, ich habe nie herausbekommen wie du es gemacht hast.“
„Was gemacht?“
„Wie hast du die Handschellen
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