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Weihnachten mit einem Dieb (Romeo & Julian) (German Edition)

Weihnachten mit einem Dieb (Romeo & Julian) (German Edition)

Titel: Weihnachten mit einem Dieb (Romeo & Julian) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sage Marlowe
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um jeden Bankdirektor vor Neid erblassen zu lassen. So wie es jetzt aussah, würden die sich allerdings wohl eher schadenfroh die Hände reiben. Romeo hatte die erste Hürde mit Leichtigkeit überwunden. Der Tresor jedoch war angeblich nicht zu knacken, und die Walters hatten beschlossen ihm sowie der Anwesenheit des Bundesagenten ihr Vertrauen zu schenken anstatt das Risiko einzugehen ihren wertvollen Besitz woanders hin zu bringen. Aber das konnte der Dieb nicht wissen—oder?
    „Nein“, antwortete Julian und unterdrückte einen Fluch als er auf sein Handy blickte. Es bekam einfach keinen Empfang. Er durchquerte das Zimmer und stellte sich ans Fenster, dann drückte er die Wahlwiederholung. „Und es ist mir auch vollkommen egal.“
    „Wirklich? Sind Sie denn gar nicht neugierig?“
    „Kein bisschen. Und selbst wenn ich neugierig wäre, würde ich Sie soweit vom Safe und seinem Inhalt entfernt halten wie ich nur kann.“ Er schwenkte das Handy. Noch immer kein Empfang.
    „Sie könnten mich doch den Tresor knacken lassen und dann schauen wir nur mal kurz rein“, schlug Romeo vor der klang als meinte er es vollkommen ernst. „Dann verschließe ich ihn wieder und keiner wird es jemals erfahren.“
    „Warum um alles in der Welt sollte ich Sie das tun lassen?“ So abstrus der Vorschlag auch war, Julian war nun doch ein wenig neugierig geworden. Allein schon deshalb, weil Romeo die unglaubliche Dreistigkeit besaß überhaupt einen solchen Vorschlag zu machen.
    „Weil Sie wissen wollen ob ich es schaffe“, antwortete Romeo gelassen. „Ihn zu öffnen, meine ich.“
    „Es ist mir völlig egal ob Sie das schaffen. Es ist mein Job dafür zu sorgen dass genau das nicht passiert.“ Julian schaltete sein Handy aus und wieder ein.
    „ Aber neugierig sind Sie trotzdem.“
    Arroganter, selbstgefälliger Mistkerl. Julian bemerkte das unerwartet liebenswürdige Lächeln auf Romeos Gesicht, dann prüfte er erneut kurz das Display seines Telefons. Noch immer nichts. „Na schön. Ja, ich bin neugierig. Kriegen Sie ihn auf?“
    Romeo zuckte mit den Schultern. „ Tja, es gibt wohl nur einen Weg das herauszufinden.“
    „Schon möglich, aber das ist ein Weg den Sie ganz sicher nicht beschreiten werden“, grummelte Julian und rieb sich die Stirn. Der dumpfe Kopfschmerz der schon die ganze Zeit hinter seinen Schläfen gelauert hatte, wurde stärker. Das war nun wirklich nicht die Art von Unterhaltung die er mit einem überführten Verbrecher haben sollte—obwohl der Mann genaugenommen ja noch nicht überführt war, schließlich hieß es im Zweifel für den Angeklagten. Andererseits hatte Julian ihn soeben auf frischer Tat ertappt. „Gefangener“ war also wahrscheinlich das richtige Wort. Verdächtiger. Wie auch immer die richtige Bezeichnung lautete, die Unterhaltung jedenfalls war weit von denen entfernt, die Julian normalerweise mit den Jungs hatte, die er hinter Gitter brachte. Allerdings war überhaupt nichts an dieser Nacht oder dieser Verhaftung normal.
    Irgendwie hatte Julian es geschafft derjenige zu sein der zur richtigen Zeit am richtigen Ort war. Wahrscheinlich lag es an seinem Instinkt, auch wenn er es lieber als die gründliche und korrekte Einschätzung des Verhaltensmusters eines Kriminellen betrachtete. Es war seine größte Stärke und der Grund weshalb er die Position als Leiter einer neu eingerichteten Abteilung des FBI erhalten hatte—die Fähigkeit, Leute zu durchschauen und Muster zu erkennen, die die meisten anderen nicht sahen. Ihm war selbst nicht klar wie er es machte und woher die Erkenntnis kam. Wenn es geschah war es keine Offenbarung oder gar Erleuchtung, wie einige seiner Kollegen es spöttisch bezeichneten. Er wusste es einfach. Die Antwort war in seinem Kopf, plötzlich und unerwartet aber genau so offensichtlich wie all das Wissen das ihm als Kind vermittelt worden war. So war es gewesen als ihm klar geworden war wo er auf Romeo warten musste und das war keineswegs das erste Mal gewesen. Das Gleiche war vorher schon geschehen und es würde hoffentlich auch wieder passieren.
    Nachdem er zwei Jahre lang mindestens dr ei Schritte hinter Romeo gewesen war, hatte Julian endlich den richtigen Ansatz gefunden. Anstatt weiterhin seinem Dieb hinterherzujagen hatte er beschlossen einfach am nächsten Tatort auf ihn zu warten. Einfach. Naja, es war nicht ganz so einfach gewesen wie es klang. Es hatte unglaublich viel Mühe gekostet, ganz zu schweigen von der Arbeitszeit mehrerer FBI-Agenten, bis

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