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Weihnachten mit Maigret

Weihnachten mit Maigret

Titel: Weihnachten mit Maigret Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georges Simenon
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Privatwohnung empfangen wurde, da es sich ja um eine Angelegenheit der Polizei handelte. Aber er erkannte Maigret und schaute sich neugierig im Zimmer um, sichtlich an dem Rahmen interessiert, in dem der berühmte Kommissar lebte.
    »Sie gehen jetzt in das Haus genau gegenüber in den dritten Stock. Wenn die Concierge sie am Eingang anhält, sagen Sie ihr, Sie gehen zu Madame Martin.«
    »Madame Martin, in Ordnung.« »Sie klingeln an der Tür am Ende des Flurs. Wenn Ihnen eine blonde Frau die Tür öffnet, die Sie wiedererkennen, erfinden Sie irgendeine Ausrede. Sagen Sie ihr, dass Sie sich in der Etage geirrt haben, oder sonst irgendetwas. Wenn jemand anders öffnet, verlangen Sie Madame Martin persönlich.«
    »Und dann?«
    »Nichts. Sie kommen hierher zurück und bestätigen mir, dass das die Person ist, die Sie heute Morgen in die Rue de Maubeuge gefahren haben.«
    »In Ordnung, Kommissar.«
    Als die Tür geschlossen wurde, hatte Maigret, ohne es zu wollen, ein Lächeln auf den Lippen.
    »Beim ersten wird sie unruhig werden. Beim zweiten, sofern alles gutgeht, wird sie Panik ergreifen. Beim dritten, falls Torrence ihn ausfindig macht...«
    Nun gut! Es klappte alles wie am Schnürchen. Torrence rief an:
    »Ich glaube, ich habe ihn gefunden, Chef. Ich habe einen Chauffeur ausfindig gemacht, der an der Gare du Nord eine junge Frau aufgenommen hat, auf die die Beschreibung passt; aber er hat sie nicht zum Boulevard Richard-Lenoir zurückgefahren. Sie hat sich an der Ecke Boulevard Beaumarchais/Rue du Chemin-Vert absetzen lassen.«
    »Schick ihn schnell zu mir.«
    »Aber er hat einige Gläser drin.«
    »Egal. Wo bist du?«
    »Am Taxistand Barbès.«
    »Dann ist es für dich kein zu großer Umweg, wenn du an der Gare du Nord vorbeigehst. Du sprichst bei der Gepäckaufbewahrung vor. Leider wird nicht derselbe Angestellte da sein wie heute Morgen. Sieh nach, ob sich dort ein neuer, kleiner Kunststoffkoffer befindet. Er kann nicht schwer sein und wurde heute Morgen zwischen halb zehn und zehn Uhr aufgegeben. Schreib die Nummer auf. Ohne Vollmacht wird man ihn dir nicht geben. Aber frage nach dem Namen und der Adresse des Angestellten, der heute Morgen Dienst hatte.«
    »Was soll ich dann machen?«
    »Ruf mich an. Ich warte auf deinen zweiten Chauffeur. Wenn er angetrunken ist, schreib ihm meine Adresse auf ein Stück Papier, damit er den Weg nicht verfehlt.«
    Madame Maigret war in die Küche gegangen, wo sie gerade das Abendessen zubereitete. Sie hatte nicht zu fragen gewagt, ob Lucas mit ihnen essen würde.
    War Paul Martin immer noch gegenüber bei seiner Tochter? Hatte Madame Martin versucht, ihn loszuwerden?
    Als es an der Tür klingelte, war nicht nur ein Mann auf dem Flur, sondern zwei, die sich nicht kannten und sich erstaunt ansahen.
    Der erste Taxifahrer kam bereits vom Haus gegenüber zurück und traf im Treppenhaus von Maigret den Besitzer des Koffergeschäfts.
    »Haben Sie sie wiedererkannt?«
    »Nicht nur ich habe sie wiedererkannt, sondern auch sie hat mich wiedererkannt. Sie ist blass geworden und hat schnell eine Tür zugemacht, die zu einem Zimmer führte. Dann hat sie mich gefragt, was ich von ihr wolle.«
    »Was haben Sie geantwortet?«
    »Dass ich mich in der Etage geirrt hätte. Ich merkte, dass sie überlegte, ob sie mich bestechen sollte, und ich ließ ihr lieber keine Zeit dazu. Von unten hab ich gesehen, dass sie an ihrem Fenster stand. Sie hat sicher gesehen, dass ich hier hineingegangen bin.«
    Der Besitzer des Geschäfts für Reiseartikel verstand nichts. Er war ein Mann mittleren Alters mit Glatze und von heuchlerischer Freundlichkeit. Als der Taxifahrer gegangen war, erklärte ihm Maigret, was er zu tun hatte. Er brachte Einwände vor und wiederholte mehrmals:
    »Das ist eine Kundin, verstehen Sie? Es ist sehr heikel, eine Kundin zu hintergehen.«
    Schließlich erklärte er sich dazu bereit, aber aus Vorsicht schickte Maigret ihm Lucas hinterher, denn er hätte unterwegs seine Meinung ändern können.
    In weniger als zehn Minuten waren sie wieder zurück.
    »Ich möchte bemerken, dass ich nur auf Ihren Befehl hin und unter Zwang gehandelt habe.«
    »Haben Sie sie wiedererkannt?«
    »Werde ich unter Eid aussagen müssen?«
    »Höchstwahrscheinlich.«
    »Das wird meinem Geschäft schaden. Die Leute, die im letzten Moment Gepäckstücke kaufen, wollen manchmal nicht, dass man über ihr Kommen und Gehen spricht.«
    »Vielleicht wird man sich in diesem Fall mit Ihrer Aussage vor dem

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