Weihnachtsglitzern: Roman (German Edition)
aus dem Fenster heraus nach Jethro und suchte in der Dunkelheit nach meinem verlorenen Hund.
Eine Stunde später hatte ich unzählige Katzen und ein furchterregendes Opossum aufgescheucht sowie ein halbes Dutzend obdachloser Männer und Frauen entdeckt, die sich auf Parkbänken und in den Büschen auf den Plätzen hingelegt hatten, aber keine schwarz-weiße Promenadenmischung.
Ich fuhr nach Hause, parkte den Truck auf der Straße vor dem Reihenhaus und ließ die Türen unverschlossen. Vielleicht würde Jethros Schutzengel ihn finden und ihn noch einmal nach Hause bringen. Vielleicht würde er mir sogar meine blaue Weihnachtsbaumbrosche wiederbringen. Und vielleicht, dachte ich wehmütig, würden Schweine, wenn sie Flügel hätten, nicht immer so hart auf dem Hintern landen, wenn sie zu fliegen versuchten.
Dieses Mal kam der Schlaf schnell, und als es ein paar Stunden später laut an der Tür klingelte, hatte ich keine Ahnung, wie spät es war oder wo ich mich befand.
Immer noch mit der karierten Pyjamahose und Daniels Pullover bekleidet, stolperte ich nach unten und öffnete die Tür.
»Jethro!«, rief ich.
Er saß auf den Hinterläufen und sah mich erwartungsvoll an, fast, als würde er mit Haarbürsten hausieren gehen und hätte endlich eine entgegenkommende Hausfrau gefunden.
»Eloise!« Ein kleines Stück rechts von Jethro stand, mit ausgesprochen pikierter Miene, mein Nachbar und eingeschworener Feind, Cookie Parker.
Ich warf einen Blick auf die Uhr. Es war gerade einmal acht, aber Cookie trug eine makellose schwarze Hose und einen riesigen, karierten Burberry-Pullover. Eine dazu passende Schottenmütze saß auf seiner kürbisgroßen Rübe.
»Sie haben Jethro gefunden«, sagte ich, ergriff seine Hand und schüttelte sie. »Vielen Dank, dass Sie ihn nach Hause gebracht haben.«
»Ich habe ihn gefunden, allerdings«, erwiderte Cookie kühl. »Er ist über meine Ruthie hergefallen!«
Gähnend rieb ich mir den Schlaf aus den Augen.
»Über sie hergefallen?«
Cookie wurde rot. »Sie wissen schon, was ich meine.«
»Nein«, versicherte ich ihm. »Ich weiß es nicht. Sie meinen, die beiden haben gekämpft?« Ich ging in die Hocke und untersuchte Jethro nach Wunden. Aber ich fand keine.
»Er hat sie gepoppt, mein Gott«, platzte es aus Cookie heraus. »Ist das primitiv genug für Sie?«
»Jethro?«
Der wollte sich nicht festlegen und leckte sich am Gemächt. Jethro, wie er leibt und lebt. Vor Zorn und Empörung zitternd stand Cookie daneben.
Ich stand auf und gähnte erneut. »Und was soll ich jetzt deswegen unternehmen? Ich meine, es tut mir leid, okay? Ich bin heute Nacht gegen eins aufgestanden, um ihn kurz rauszulassen, und vermutlich hat meine Freundin vergessen, das Gartentor zu verriegeln. Gestern Abend ist es ziemlich spät geworden.«
Cookie schürzte die Lippen. »Es ist uns nur allzu gut bewusst, dass Sie einen bezaubernden Abend hatten. Ein Glückwunsch wäre wohl angemessen.« Er streckte die Hand aus und schüttelte meine schlaff.
»Danke«, sagte ich.
»Die Dekoration ist recht unterhaltsam, das muss man Ihnen lassen«, ließ Cookie sich herab. »Erst gestern Abend haben Manny und ich darüber gesprochen, dass die Jury sich dieses Jahr wohl für die schrillste Darstellung entschieden hat, nicht für die schönste oder künstlerischste.«
Vermutlich war das seine Version eines Kompliments. Ich beschloss, es anzunehmen, doch dann überkam mich der Impuls, zu kichern, was ich jedoch unterdrücken konnte.
»Ich fand das Babalu sehr schön, jedenfalls, was ich so gesehen habe«, sagte ich.
Er zuckte die Achseln. »Mir war das ja nicht so wichtig. Aber Manny! Der Ärmste ist am Boden zerstört. Er hat wirklich sein ganzes Herzblut in diesen kleinen Wettbewerb gesteckt. Seit Juli hat er das Winterwunderland geplant.«
Es war kalt. Richtig kalt. Ich blickte nach unten und stellte fest, dass meine Zehen blau wurden. Ich schob sie unter Jethros Hintern, dankbar für die Wärme, die er mir spendete.
»Nun«, sagte ich und sehnte mich danach, wieder ins Haus und ins Bett zu kommen, »vielleicht haben Sie ja nächstes Mal mehr Glück. Und das mit Jethros … äh, Fehltritt tut mir wirklich leid. Ich weiß nicht, was in letzter Zeit in ihn gefahren ist. Das ist schon das zweite Mal in dieser Woche, dass er weggelaufen ist.«
Cookie biss sich auf die Lippe. »Ich hoffe nur, dass Ruthie nicht … na ja, Sie wissen schon …«
»Nicht was?«
»In anderen Umständen ist«, sagte er und lief
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