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Weihnachtsglitzern: Roman (German Edition)

Weihnachtsglitzern: Roman (German Edition)

Titel: Weihnachtsglitzern: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Kay Andrews
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wenn irgendetwas fehlt, rufen wir die Polizei.«
    »Okay«, willigte ich friedfertig ein. Ich wusste, dass der Anruf nicht nötig sein würde.
    Daniel folgte mir ins Innere des Ladens, suchte jeden Zentimeter ab, spähte in die Schränke, überprüfte das Badezimmer, ließ sich sogar auf Hände und Knie nieder, um unter dem Bett nachzusehen, bis er zufrieden war, dass der Laden leer war.
    »Dieser Cookie, war er sicher, dass er jemanden in deinem Schaufenster gesehen hat?«, fragte er gähnend. »Ich meine, könnte es sein, dass er sich geirrt hat?«
    »Na ja, er gab zu, dass Manny und er etwas getrunken hatten«, sagte ich. »Er meinte, Manny hätte sich so aufgeregt, weil er den Wettbewerb verloren hatte, dass er sich gestern Abend im Pink House mit Cocktails die Kante gegeben hat.«
    »Im Pink House !« Daniels Augen wurden schmal.
    Ich wusste sofort, dass es ein Fehler gewesen war, den schärfsten Konkurrenten des Guale auch nur zu erwähnen.
    »Egal«, fuhr ich hastig fort. »Manny war so besoffen, dass er sich bis auf die Unterhose ausgezogen und im Springbrunnen am Lafayette Square gebadet hat. Dann kam er hierher, offensichtlich, um ein Graffiti auf mein Fenster zu sprühen. Zum Glück konnte Cookie ihn beruhigen und das verhindern. Aber deshalb haben die beiden überhaupt die Frau in meinem Schaufenster schlafen sehen.«
    Daniel gähnte erneut. »Jetzt ist sie jedenfalls weg. Falls sie überhaupt jemals hier war. Ich kenne die Barkeeperin im Pink House . Ihre Drinks sind stark genug, um einen Elchbullen umzuhauen. Wahrscheinlich glaubt sie, dadurch ihr Trinkgeld in die Höhe zu treiben.«
    Ich nickte nachdenklich, folgte Daniel zur Tür und blieb stehen, um abzuschließen.
    »Ich mache uns Frühstück«, bot er an. »Armer Ritter. Du magst ihn mit Eiern und Milch, richtig?«
    »Ja«, rief ich zurück und schaute noch einmal ins Schaufenster. Mein Blick blieb am Fußteil des eisernen Bettgestells hängen, wo am Abend zuvor noch der Pullover meines Vaters gehangen hatte. Der Pullover war verschwunden, an seiner Stelle lag dort jetzt ein abgetragener brauner Pullover, an dessen Kragen eine Brosche mit einem glänzenden, blauen Weihnachtsbaum hing.

13
    In drei Tagen war Weihnachten, und ich hatte immer noch nicht alle Einkäufe erledigt. Doch als BeBe vorschlug, mir ein Abendessen zu kochen, wenn ich herüberkäme und ihr helfen würde, zusammen mit meinen eigenen auch ihre Geschenke einzupacken, war das ein Angebot, bei dem ich nicht nein sagen konnte.
    BeBe gibt sich mit Geschenkpapier und Schleifen vollauf zufrieden, während ich seit jeher zu den Wahnsinnigen gehöre, die unbedingt aus jedem Geschenk ein perfektes, kleines Kunstwerk machen müssen. Was bedeutete, dass wir um zehn Uhr abends zwei Flaschen Wein geleert, Abendessen und Dessert vertilgt und ihre sämtlichen Geschenke eingepackt hatten, während ich mich immer noch mit meinen abplagte.
    Ich klebte gerade eine Reihe falscher Perlen auf eine glänzende, schwarze Schachtel, die ich bereits mit einem ausrangierten altmodischen Spitzenkragen verziert hatte, als BeBe mit einem weiteren Glas Wein wieder in das Wohnzimmer kam.
    »Das sieht phantastisch aus«, sagte sie. »Für wen ist das?«
    Als Antwort öffnete ich die Schachtel und hielt den Inhalt in die Höhe.
    BeBe zuckte zusammen. »Der gefürchtete Motivpullover für deine Mutter. O Gott!«
    »Ich weiß, schön ist er nicht«, sagte ich. »Aber sie liebt diese Dinger einfach. Und der Valentinstag ist der einzige Feiertag, für den sie noch keinen Pullover hat. Also …«
    Sie kratzte mit dem Fingernagel an den applizierten bunten Herzen auf der Tasche der quietschrosa Strickjacke und deutete dann auf den weißen Satin-Cupido, der einen gestickten Pfeil über die Brust abschoss.
    »Eloise«, sagte BeBe streng, »das ist das scheußlichste Kleidungsstück, das ich je gesehen habe. Wo in Gottes Namen hast du das gekauft?«
    »Übers Internet natürlich.«
    »Und wie nennt sich die Seite? Gruselklamotten.com ?«
    »Noch schlimmer«, lachte ich. »Mamas Schatzkiste.«
    Sie legte die Jacke zurück in die Schachtel und schob sie angewidert beiseite.
    »Also. Für deinen Dad hast du wieder irgend so ein Werkzeug, und diese wunderschönen Bücher mit Ledereinband sind bestimmt für James und Jonathan. Aber was hast du für Daniel?«
    Ich legte den Kleber weg und ließ mich auf BeBes Orientteppich auf den Rücken plumpsen.
    »Nichts!«, jammerte ich. »Du weißt doch, dass er Weihnachten hasst. Und

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