Weihnachtsglitzern: Roman (German Edition)
Kram, um einen eigenen Laden damit aufzumachen.«
»Okay, ich gebe auf. Du hast recht, er ist unmöglich.«
»Irgendwas wird mir schon noch einfallen«, sagte ich, allerdings nicht wirklich überzeugt. »Und bis dahin vergnüge ich mich einfach damit, heimlich Santa zu spielen.«
»Und für wen?«, fragte BeBe und stand auf, um den Gasofen im Kamin herunterzudrehen.
»Für Miss Annie«, sagte ich, griff zu der Einkaufstüte, die ich mitgebracht hatte, und kippte den Inhalt aus.
»Das ist nicht ihr richtiger Name«, erklärte ich. »Ich weiß nicht, wie sie heißt, also nenne ich sie immer so.«
»Und wie hast du Miss Annie kennengelernt?«
»Habe ich nicht. Nicht offiziell. Aber du kennst sie.«
»Ich?«
»Vom Empfang im Maisie’s Daisy «, erklärte ich. »Erinnerst du dich noch an die Frau, die den Kuchen stibitzt hat? Ich glaube, dass sie an dem Abend zurückgekommen ist und im Bett im Schaufenster geschlafen hat.«
»Davon hast du kein Wort gesagt!«, empörte sich BeBe. »Ist das nicht dieselbe Frau, die dir die blaue Weihnachtsbaumbrosche gestohlen hat? Bist du verrückt?«
»Ich bin nicht verrückt«, sagte ich ruhig. Ich griff in meine Tasche und streckte die Hand aus, damit sie sehen konnte, was ich da hatte.
»Die Brosche! Wo hast du sie her?«
»Sie hat sie zurückgegeben«, erklärte ich. »Eigentlich war es wohl eher ein Tausch. In der Nacht hat sie den Highschool-Pullover meines Dads mitgenommen und ihren eigenen dafür dort gelassen. Mitsamt der Weihnachtsbaumbrosche.«
»Und was soll das mit dem heimlichen Santa?«, fragte BeBe argwöhnisch.
»Sie bekommt nur ein paar Kleinigkeiten, nichts Teures. Nach dem Morgen, an dem ich die Brosche wiedergefunden habe, wollte ich ihr dafür danken, dass sie sie mir zurückgegeben hat.«
»Du wolltest dich bedanken, weil sie dir etwas zurückgegeben hat, das sie dir zuvor gestohlen hat?«, rief BeBe. »Eloise, diese Frau ist in dein Haus eingebrochen und hat dir Essen gestohlen. Und sie ist in den Laden eingebrochen. Apropos, wie ist sie überhaupt hineingekommen?«
»Ich weiß es nicht, das ist das Merkwürdigste. Die Türen waren nicht aufgebrochen, die Schlösser waren unbeschädigt. Und wann immer sie gekommen und wieder verschwunden ist, hat Jethro kein einziges Mal Laut gegeben. Darum bin ich ziemlich sicher, dass sie ihn auch in der Nacht davor zurückgebracht und in den Truck gesetzt hat. Er vertraut Miss Annie.«
»Miss Annie!«, johlte BeBe. »Ist dir noch nicht aufgefallen, dass diese Frau in deinem Laden geschlafen hat? Womöglich ist sie eine verrückte, geisteskranke Stalkerin! Sie könnte jederzeit in dein Haus eindringen und dich in Stücke schneiden, und Jethro würde ihr vermutlich noch die Füße lecken und ihr zeigen, wo du das Silber versteckt hast.«
»Mein Gott, BeBe!« Meine Stimme triefte vor Sarkasmus. »Dieser Gedanke ist mir ja noch nie gekommen, aber jetzt werde ich bestimmt gut schlafen, wenn ich an diese Möglichkeit denke.«
»Eloise!« Sie packte mich an den Schultern und schüttelte mich. »Ich meine es ernst. Du solltest diese Frau nicht auch noch ermutigen. Du solltest die Polizei anrufen und ihnen alles erzählen.«
»Du klingst schon wie Daniel«, sagte ich ungerührt und verteilte den Inhalt meiner Einkaufstasche. »Er ist überzeugt, sie sei eine messerschwingende Verrückte. Er ist so ein Zyniker. Versprich mir, dass du ihm nichts von dem Julklapp erzählst.«
»Du bist so eine Idiotin«, sagte BeBe.
»Versprich es mir«, flehte ich.
»Also gut«, gab sie widerwillig nach. »Aber komm später nicht angeheult, wenn du im Schlaf umgebracht wirst.« Sie zeigte auf den Krimskrams vor mir. »Und was ist das?«
»Nur ein paar Kleinigkeiten für Miss Annie«, erklärte ich. »Probepackungen Seife und Shampoo, die ich beim Einkaufen abgestaubt habe. Eine Zahnbürste und Zahnpasta. Ein Paar warme Wollsocken. Ein Schokoriegel. Wir wissen doch, dass sie gerne süße Sachen mag! Sobald ich alles eingepackt habe, stecke ich es in verschließbare Plastikbeutel, damit die Geschenke nicht vom Regen ruiniert werden.«
»Klar«, sagte BeBe spöttisch. »Und wo versteckt Annies geheime Wohltäterin ihre guten Gaben?«
»Du machst dich über mich lustig«, sagte ich.
»Allerdings«, stimmte sie zu. »Das Privileg der besten Freundin. Also, wo lässt du das ganze Zeug?«
»Im Truck«, sagte ich. »Spät am Abend. Und am nächsten Morgen ist es immer verschwunden.«
»Welch eine Überraschung aber auch! Du lebst im
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