Weihnachtsglitzern: Roman (German Edition)
dieses Jahr ist es noch schlimmer als sonst. Er sagt, er braucht nichts, und er will auch nicht, dass ich ihm etwas schenke. Das ist so grinchmäßig. Aber er ist und bleibt stur.«
»Total albern«, sagte BeBe. »Das ist doch nur so eine typische Masche eines Mannes, um dir kein Geschenk kaufen zu müssen. So was wie einen Verlobungsring zum Beispiel«, fügte sie bedeutungsvoll hinzu.
»Nein«, widersprach ich hastig. »Ich glaube, dass er es wirklich ernst meint. Du weißt doch, dass er mir immer wunderbare Geburtstagsgeschenke kauft, oder diese albernen, kleinen Einfach-nur-so-Geschenke. Das ist es also nicht. Außerdem will ich keinen Ring. Jedenfalls nicht zu Weihnachten.«
»Es liegt an seiner merkwürdigen Familie, oder?«, fragte sie.
Sie kannte Daniels Familiendrama ziemlich gut, da sie die ganze traurige Geschichte aufgedeckt hatte, als Daniel noch für sie im Guale gearbeitet hatte.
»Ja«, sagte ich niedergeschlagen. »Sein Vater ist an Weihnachten abgehauen. Seine Brüder leben noch hier in der Stadt, aber Eric und Derek haben ihr eigenes Leben, und bei Daniel scheint das Restaurant jede freie Minute aufzufressen.«
»Wusste ich es doch«, sagte BeBe. »Das ist ein Grund, warum ich mich am Ende entschieden habe, das Guale zu verkaufen. Ich wollte die Chance haben, ein richtiges Leben mit Harry zu führen.«
BeBe hatte Harry Sorrentino, zusammen mit einem winzigen, heruntergekommenen Hotel draußen auf Tybee Island, vor weniger als einem Jahr geerbt. Es war der glückliche Neubeginn nach einer unglücklichen Bekanntschaft mit einem wunderschönen Betrüger, der sie ziemlich geschröpft hatte. Doch, typisch BeBe, war es ihr gelungen, den Kerl aufzuspüren und ihr Geld zurückzubekommen. Sie konnte den Gasthof behalten, sanierte ihn und verwandelte ihn in ein gewinnbringendes Unternehmen.
Ohne Frage war Harry, der einzige mir bekannte Charterboot-Kapitän, der Wodehouse und John D. MacDonald las, der beste Teil dieser einzigartigen Firmenübernahme.
»Wo wir gerade beim Thema sind«, sagte ich, »was schenkst du eigentlich Harry? Ich weiß, dass wir einen ganzen Berg Geschenke für ihn eingepackt haben.«
Sie kicherte und wurde rot. »Harry ist so leicht zu beglücken. Er mag einfach alles. Also bin ich etwas durchgedreht, obwohl es unser erstes gemeinsames Weihnachten ist. Mal sehen. Natürlich das Hawaiihemd, das du ihm auf dem Flohmarkt in Florida gekauft hast.«
»Für zwei Dollar«, erinnerte ich sie.
»Stimmt. Harry liebt es, zu feilschen, genau wie ich, also habe ich das Preisschild drangelassen. Ach ja, ich habe ihm Angelzubehör gekauft und ein Paar Bootsschuhe, die er anziehen kann, wenn er mit der Jitterbug unterwegs ist, und dann noch mein Lieblingsgeschenk: Ich habe ein Porträt von Jeeves in Auftrag gegeben.«
»BeBe!«, rief ich aus. »Das ist eine großartige Idee!«
Jeeves, Harrys Yorkshireterrier, war so etwas wie Harrys Kind, und obwohl BeBe immer behauptete, Hunde zu hassen, wusste ich, dass sie diesen kleinen Kerl insgeheim anbetete.
»Aber wo ist es? Ich habe kein Gemälde eingepackt.«
»Der Maler ist erst heute fertig geworden. Die Farbe ist noch nicht einmal trocken. Im Moment hängt es oben auf dem Speicher.«
»Und was schenkt Harry dir? Einen Ring?«
»Nie im Leben!«, rief sie aus. »Er hat davon geredet. Und Gott weiß, dass meine Großeltern mir ständig in den Ohren liegen, ich solle mich von ihm zu einer ehrbaren Frau machen lassen, aber auch nach drei Ausflügen vor den Traualtar habe ich mich immer noch nicht an die Vorstellung gewöhnt, dass die Ehe eine gute Sache ist.«
»Sie kann es sein«, versicherte ich ihr. »Und Harry ist der Richtige. Derjenige welcher. Du darfst nicht nach dem gehen, was du davor hattest. Die anderen Ehen zählen nicht richtig.«
»Amen«, sagte BeBe trocken. »Harry sagt genau dasselbe. Aber er zählt nicht als Quelle.«
Ich bediente mich an BeBes Weinglas. »Wenn es um Daniel und Weihnachten geht, bin ich einfach ratlos«, sinnierte ich. »Er braucht keine neuen Klamotten. Normalerweise kauft er sich alles, was ihm fehlt, selbst – ehe ich überhaupt herausfinde, dass ihm so etwas gefällt.«
»Hm.« Sie nahm mir das Weinglas ab und nippte daran.
»Bücher?«
»Er hat keine Zeit, irgendetwas anderes zu lesen außer Kochbücher, und die kauft er sich selbst.«
»Musik?«
»Ich habe ihm die neue Eric-Clapton-CD besorgt. Aber das ist auch das Einzige.«
»Kochutensilien?«
Ich schüttelte den Kopf. »Er hat genug
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