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Weihnachtsglitzern: Roman (German Edition)

Weihnachtsglitzern: Roman (German Edition)

Titel: Weihnachtsglitzern: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Kay Andrews
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ich, »das sind meine Nachbarn. Cookie und Manny.«
    »Freunde«, berichtigte Cookie. »Wir sind deine Freunde.«
    »Die beiden wollten gerade auf einen Kaffee und ein Stück Kuchen hereinkommen«, sagte ich.
    »Großartig«, meinte Daniel. »Dann bringe ich nur Paula schnell ins Motel und bin gleich wieder da.«
    »Kein Motel«, sagte ich. »Es ist Heiligabend. Sie bleibt heute Nacht hier.«
    »Kann ich dich mal kurz nebenan sprechen?« Daniels Stimme klang gepresst.
    »Deine Mutter ist nebenan«, erinnerte ich ihn. »Willst du, dass sie uns hört, während wir darüber streiten, wo sie heute Nacht bleibt?«
    »Sie ist deine Mom ?«, fragte Cookie.
    »Na und?«, fauchte Daniel. »Es geht euch zwar nichts an, aber sie hat meine Brüder und mich verlassen, als wir noch Kinder waren. Wir wurden von einer Tante großgezogen. Jetzt kommt sie hier angetanzt und erwartet von mir, dass mir ganz warm ums Herz wird.«
    »Ich bitte dich!«, sagte Cookie gedehnt. »Meine Mama hat mich mit einer Haarbürste verprügelt, als sie mich in der zehnten Klasse beim Augenbrauenzupfen erwischte. Und Daddy erzählt immer noch allen Leuten, Manny sei mein ›Geschäftspartner‹.«
    »Hardcore-Baptisten, durch und durch«, seufzte Manny. »Keiner von ihnen hat sich bei unserem Treueversprechen blicken lassen«, fügte er hinzu. »Allerdings haben sie uns ein Gedeck von unserem Silbergeschirr geschenkt, was in Anbetracht der Umstände sehr großzügig war. Aber was soll’s? Sie sind nun mal unsere Familie. Meine Leute sind tot. Also halten wir uns an Ma und Pa Parker.«
    »Das versteht ihr nicht«, sagte Daniel. »Da hängt noch viel mehr dran.«
    »Ich bitte dich«, wiederholte Cookie. »Werde erwachsen und spring über deinen Schatten.«
    Ich schlang Daniel die Arme um die Taille und lehnte mich an ihn. »Eine Nacht«, sagte ich. »Lass sie nur eine Nacht hierbleiben. Für mich.«
    Er küsste mich auf den Scheitel, was ich als gutes Zeichen wertete. »Eine Nacht«, wiederholte er. »Weil du es bist. Aber ich sage dir, es ändert nichts.«
    »Danke«, flüsterte ich. Mit vor Freude gerötetem Gesicht ging ich ins Wohnzimmer, um Paula zu fragen, wie sie ihren Kaffee am liebsten mochte.
    Sie war verschwunden, aber der Pullover meines Vaters lag immer noch über der Rückenlehne des Sessels, auf dem sie gesessen hatte.
    In der Küche bewunderten Cookie und Manny meine Küchenschränke aus Kiefernkernholz und den Tiefkühlschrank, während Daniel den Kaffee in die Becher goss, die ich herausgesucht hatte.
    »Daniel!«, sagte ich scharf. »Sie ist verschwunden.«
    Seufzend stellte er die Kaffeekanne ab. »Also gut. Lass mich nur schnell Mantel und Handschuhe holen.«
    »Darf ich euch beide um einen Gefallen bitten?«, fragte ich meine neugefundenen Freunde.
    »Klar«, sagte Cookie. »Wenn du mir verrätst, wo du diese vernickelten Wasserhähne gefunden hast.«
    »Abgemacht«, sagte ich schnell. »Paula ist verschwunden. Daniel und ich fahren los, sie suchen. Könnt ihr hierbleiben, für den Fall, dass sie zurückkommt?«
    Manny hob die Folie von einem Dessertteller. »O nein! Pekannusskuchen«, stöhnte er. »Einen Moment lang auf den Lippen, ein Leben lang auf den Hüften.«
    »Tut euch keinen Zwang an«, sagte ich und schnappte mir die Schlüssel von meinem Truck.

24
    Als die Glocken von St. John’s Mitternacht läuteten, schienen die Kälte und der Regen die Straßen des historischen Viertels leergefegt zu haben.
    Daniel fuhr meinen Truck, und ich presste das Gesicht gegen das Beifahrerfenster, um irgendwo einen Blick auf Paula zu erhaschen. Keiner von uns sprach viel, bis wir die ganze Bay Street abgefahren waren.
    »Was glaubst du, wie alt sie ist?«, fragte ich.
    »Wer?«
    »Deine Mutter«, sagte ich gereizt.
    »Keine Ahnung.«
    »Also, wie alt ist Eric?«
    Er musste überlegen. »Neununddreißig?«
    »Und wie alt war sie, als sie deinen Vater geheiratet hat?«
    Er wurde rot.
    »Was ist?«
    »Sie mussten heiraten. Sie war in der elften Klasse, und mein alter Herr war neunzehn oder so. Sie hat nicht einmal die Highschool zu Ende gemacht.«
    »Dann war sie also wahrscheinlich nicht älter als siebzehn, als Eric kam. Mein Gott, Daniel, ist dir klar, dass deine Mutter noch nicht einmal sechzig ist?«
    »Na und?« Ungeduldig trommelte er mit den Fingern auf dem Lenkrad herum. »Das hat doch keinen Zweck, Eloise. Sie könnte schon längst wieder auf dem Weg nach Jacksonville sein.«
    »Gute Idee«, sagte ich. »Lass uns an der

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