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Weihnachtsglitzern: Roman (German Edition)

Weihnachtsglitzern: Roman (German Edition)

Titel: Weihnachtsglitzern: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Kay Andrews
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Sie saß sehr gerade. »Da war dieser Riesenskandal gewesen, als man Hoyt verhaftete, und dann der Prozess. Es war so hässlich. Jeder hielt mich für den letzten Dreck. Ich dachte das auch von mir. Und ich dachte, wenn ich nicht da wäre, würden die Leute schließlich vergessen, dass ich eure Mutter bin. Und dann … je länger ich fortblieb, desto schwerer schien es zu werden, meine Jungs jemals wieder zurückzubekommen.«
    »Wir kommen ganz gut zurecht«, sagte Daniel. »Alle drei. Trotz allem, was du uns angetan hast.«
    »Es ist mehr als ›gut zurechtkommen‹«, rief Paula eifrig. Ihr Gesicht glühte regelrecht. »Ich habe das Restaurant gesehen und weiß, wie erfolgreich es ist. Und die Kinder von Eric und Derek sind wunderbar. Ein Freund von hier leiht mir manchmal ein Auto, und dann fahre ich an ihren Häusern vorbei. Letzten Monat habe ich mich in Stormys Tanzaufführung geschlichen.« Sie seufzte. »Was hätte ich nicht dafür gegeben, die Kleinen in den Armen zu halten.«
    »Das kannst du immer noch«, sagte ich und ignorierte Daniels eisigen Blick. »Die Vergangenheit ist vorbei. Ich wette, wenn du mit Eric und Derek redest, wenn sie deine Seite der Geschichte hören, werden sie dich sehen wollen. Sie würden wollen, dass du deine Enkelkinder kennenlernst.«
    »Nein«, sagte Paula hastig. »Dazu habe ich kein Recht. Sie zu sehen ist genug.«
    »Paula? Darf ich dich etwas fragen?«
    »Sicher.«
    »Bist du zweimal in dieses Haus eingebrochen … und hast die Appetithäppchen aufgegessen?«
    Sie errötete und nickte. »Ich bin nicht richtig eingebrochen. Eines Nachts hattest du einen Schlüsselbund im Truck liegenlassen. Ich habe ihn mitgenommen, damit niemand anders ihn nimmt. In der Innenstadt treiben sich viele Kriminelle herum, weißt du.«
    »Davon habe ich schon gehört«, lachte ich.
    »Ich habe diese Strauchdiebe verjagt, nachdem sie in der einen Nacht sämtliche Früchte aus deiner wunderschönen Dekoration gestohlen haben«, sagte sie stolz.
    »Wenn sie wirklich hungrig waren, seien ihnen die Früchte gegönnt.«
    »Und ich möchte mich dafür entschuldigen, dass ich von deinen Leckereien genommen habe«, fuhr Paula fort. »Mir war nicht klar, dass du an dem Abend noch eine Party geben würdest. Ich habe sie mit den Frauen drüben bei der Heilsarmee geteilt. Die haben in ihrem ganzen Leben noch nie so ein großartiges Essen zu Gesicht bekommen.«
    »Ist schon in Ordnung«, sagte ich. »Es gab dann noch genug Essen für alle. Und was ist mit Jethro?«, forschte ich weiter. »Hast du ihn gefunden und nach Hause gebracht?«
    Sie nickte. »Er war ganz unten in der River Street und stöberte in den Mülltonnen auf dem Hinterhof einer der Bars da unten. Er ist ein süßer Kerl, was? Er kam ganz brav mit mir, sobald ich die Schnur an seinem Halsband befestigt hatte.«
    »Also …«, mischte Daniel sich ein, »… hast du uns beobachtet? Eloise und mich? Warum?«
    »Ich habe mir Sorgen um dich gemacht«, sagte sie einfach. »Deine Brüder sind beide verheiratet. Haben nette Frauen und Kinder und ein Zuhause. Und diese junge Dame«, sie zeigte auf mich, »besuchst du regelmäßig.«
    Jetzt war es an mir, zu erröten.
    »Wir werden schon noch heiraten.« Daniel klang leicht ungehalten. »Wenn der richtige Zeitpunkt dafür gekommen ist.«
    »Wieso meinst du, es gäbe so etwas wie einen richtigen Zeitpunkt?«, fragte Paula. »Glaubst du etwa, Gott schert sich um deine Pläne? Ich dachte, ich hätte alle Zeit der Welt mit eurem Daddy. Aber ich habe mich geirrt. In diesem Punkt und in einer Menge anderer Dinge.«
    Daniel schnaubte verächtlich.
    »Liebst du sie, mein Sohn?«
    Seine Miene wurde finster. »Das geht nur uns beide etwas an.«
    »Bitte antworte mir. Tu einer alten Frau den Gefallen.«
    Er ergriff meine Hand. »Ich liebe sie, seit ich achtzehn bin.«
    Paula nickte mir zu. »Und du?«
    Ich nickte lächelnd. »Er kann einem ziemlich ans Herz wachsen, was?«
    »Er war ein störrisches Baby«, sagte sie. »Wunderschön, aber störrisch.«
    »Das ist er immer noch«, bestätigte ich. »Paula, wo warst du in den letzten Tagen? Ich habe mir wirklich Sorgen gemacht, als du dir dein Geschenk nicht abgeholt hast.«
    »Geschenk?«, fragte Daniel.
    »Deine Mutter und ich haben in den letzten paar Tagen Weihnachtsgeschenke ausgetauscht«, erklärte ich. »Sie hat mir ein paar wundervolle Geschenke gemacht. Ein Zimmerschlüssel vom alten DeSoto-Hotel. Ein winziges Muschelhorn. Eine phantastische

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