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Weihnachtsmaerchen Fuer Kinder

Titel: Weihnachtsmaerchen Fuer Kinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luise Buechner
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so hell und warum das Feuer so groß erschienen war, denn die hohen Tannen und Fichten, welche um den freien Platz herumstehen, waren übersät mit brennenden Wachskerzen, so daß sie fast den Mond und die Sterne überstrahlten.
    In der Mitte aber war das Schönste von allem, da stand das liebe, goldige Christkindchen selber und überschaute seine Herrlichkeiten. Ein schneeweißes Kleid, mit goldenen und silbernen Sternen gestickt, fiel ihm bis herab auf die Füße. Den feinen Schleier hielt eine hohe Sternenkrone fest, unter welcher die großen blauen Augen so selig und gut hinauf in den Himmel blickten und die Wangen in so hellem Rosenlicht glühten, daß man über diesem Anblick alles übrige vergaß. Mathildchen konnte lange kein Auge von ihm verwenden, aber als sie nun endlich weiter um sich schaute, puh! da ward ihr wieder angst und bange.
    Auf der Erde ganz dicht zu Christkindchens Füßen saß der Knecht Nikolaus, der war nicht so holdselig anzuschauen. Er war in seinen Pelzrock gehüllt, hatte die Pelzmütze fast bis an die Nase ins Gesicht gezogen, und auf seine Brust herab wallte nicht mehr wie früher ein schwarzer, sondern ein langer, weißer Bart. Neben dem hellen, freundlichen Christkindchen sah er noch dunkler und mürrischer aus als gewöhnlich. Er machte auch grade jetzt ein besonders verdrießliches Gesicht und hatte neben sich wieder einen ganzen Berg von Ruten liegen.
    ›Laß gut sein, Nikolaus,‹ sagte jetzt das Christkind mit seinem hellen feinen Stimmchen, das noch viel süßer klang als das silberne Schellchen, ›wir haben jetzt Ruten genug.‹
    ›Nein,‹ brummte Nikolaus mit einer Stimme, daß Mathildchen meinte, ein dumpfer Donner rolle über die Odenwaldberge hin, ›ich muß noch eine vom Kräutchen Eigensinn machen; dort unten wohnt ein kleiner Junge, der heißt Georg und hat sie sehr nötig.‹
    Als Mathildchen hinter ihrem Baum dies hörte, ging ihr fast der Atem aus, sie hatte ja ein recht eigensinniges Brüderchen, das hieß Georg, und sie seufzte zitternd: ›Ach!‹
    Aber, o weh! Trotz seiner Pelzkappe hat der Nikolaus die feinsten Ohren; er schaute auf und sah hinter dem Baum ein Stück von einem roten Röckchen hervorgucken und ein kleines vor Schreck fast weißes Näschen, das sich ängstlich in die Rinde drückte. Er ward vor Zorn ganz rot im Gesicht und rief mit einer fürchterlichen Stimme: ›Was steckt denn da hinten? Hervor, du kleines naseweises Ding, daß ich dir die Rute gebe! Kannst du nicht warten bis zu dem Weihnachtsabend und kommst da herauf, um uns auszuspionieren!‹

    Da blieb dem armen Mathildchen doch ganz gewiß gar nichts anders übrig, als laut zu schluchzen und zu weinen, und das tat sie denn auch recht herzhaft.
    ›Jetzt heulst du uns auch noch die Ohren voll‹, schrie der Nikolaus immer zorniger. Christkindchen aber hob seine kleine weiße Hand auf, tippte damit dem Nikolaus auf die Schulter und sagte: ›So schweige doch stille, du alter Brummbär! Du hast das arme, kleine Mädchen ja so erschreckt, daß es gar nicht mehr sprechen kann.‹
    Dann schwebte es zu Mathildchen hin, das schluchzend den Baum umspannt hielt, und sagte freundlich, ach! so freundlich: ›Komm her, mein liebes Kind, fürchte dich nicht, sondern sage mir, wie du so ganz allein da in der Nacht zu mir heraufkommst.‹
    Während es so sprach, schüttelte der Nikolaus zornig mit dem Kopf und band noch emsiger als zuvor an seinen Ruten, denn er ärgerte sich offenbar über das Christkind. Das ließ sich aber nicht irremachen, führte Mathildchen herein in den Kreis, streichelte sein Haar, und als dieses endlich nicht mehr schluchzen mußte, sondern wieder ordentlich sprechen konnte, sagte es: ›Ach, liebes Christkind, sei mir nur nicht böse; ich wollte nicht auf den Böllstein, ich war nur in dem Walde verirrt, wußte gar nicht mehr, wo ich war, und lief immer dem Lichte nach, bis ich hier oben stand. Ich will auch gar nichts mehr hier ansehen, sondern gleich wieder nach Hause laufen, zeige mir nur den Weg.‹
    ›Wie kommst du aber so spät und ganz allein in den Wald?‹ fragte das Christkind weiter.
    Da hing Mathildchen beschämt den Kopf auf die Schulter und sagte weinerlich: ›Liebes Christkind, verzeihe mir, ich war wirklich ein wenig neugierig, darum lief ich aus meinem warmen Bett hinauf auf den kleinen Berg hinter unserm Garten, aber dann wollte ich wieder nach Hause und habe mich verirrt.‹
    ›Es ist doch ein naseweises Ding!‹ knurrte der Nikolaus, ›des Nachts

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