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Weihnachtszauber 02

Weihnachtszauber 02

Titel: Weihnachtszauber 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: AMANDA MCCABE , CAROLE MORTIMER , Gayle Wilson , Margaret McPhee
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in einen rosa Sessel und entknotete ihre Hutbänder. Ein Dinner und eine Ballnacht lagen vor ihr. Doch es war nicht die Aussicht auf diese beiden Vergnügungen, die ihre Herzschläge beschleunigte.
    Um neun Uhr abends stand Francesca neben Tom im Ballsaal von Holberton House.
    In ihrer Nähe saß Mrs Linden mit den drei jüngeren Töchtern. Abgesehen vom Marquess, der die Familie bei ihrer Ankunft begrüßt hatte, waren sie bisher von niemandem außer den Dienstboten angesprochen worden. Noch kein einziges Mal hatten die Mädchen getanzt, und die abschätzenden Blicke gewisser Gentlemen weckten in Francesca den Impuls, ihnen die Ohren lang zu ziehen.
    Lord Holberton zeigte sich nicht. Zum Dinner war er nicht erschienen. Und jetzt suchte sie ihn vergeblich im Ballsaal. Eigentlich sollte sie froh darüber sein.
    „So könnten wir auch leben, Fran, hätte Papa nicht mit Grandpapa gestritten“, meinte Tom und beobachtete die jungen Gentlemen, die lässig umherschlenderten und ihn nicht beachteten.
    „Darüber darfst du dich nicht beklagen“, mahnte sie. „Unser Leben ist nun einmal so, wie es ist. Und Papa tat stets sein Bestes, um uns glücklich zu machen.“
    „Indem er Mama und uns zur Armut verdammte, tat er wohl kaum sein Bestes.“

    „Bitte, Tom, er ist tot. Wie kannst du so über ihn reden?“
    „Ich sage nur die Wahrheit.“
    „Die Einzelheiten des Zerwürfnisses mit seiner Familie kennen wir nicht. Sicher hat er sich nicht leichten Herzens von ihr abgewandt. Und es steht uns nicht zu, seine Handlungsweise zu beurteilen.“
    Mit diesen Worten überzeugte Francesca ihren Bruder nicht. Doch er äußerte sich nicht weiter zu dem Thema. Eine Zeit lang beobachteten sie die Tanzpaare, und Francesca schaute sich immer wieder verstohlen um.
    „Er ist nicht hier“, sagte Tom.
    „Wen meinst du?“ Francesca hörte auf, ihren Blick umherschweifen zu lassen.
    „Lord Holberton.“
    „Oh, das habe ich gar nicht gemerkt.“
    „Lüg nicht. Seit wir hier eingetroffen sind, hältst du nach ihm Ausschau.“
    „Das tue ich keineswegs!“, protestierte sie erbost.
    „Sei bloß vorsichtig, Fran. An Hochzeitsglocken denkt er sicher nicht. Männer wie Holberton heiraten nicht in Familien wie unsere ein.“
    Entgeistert starrte sie ihn an. „Was für einen Unsinn redest du denn, Tom?“
    „Ich bin nicht blind. Wie er dich anschaut, ist mir sofort aufgefallen. Natürlich will er dich in sein Bett locken.“
    „Tom!“, rief sie und spürte, wie heißes Blut ihre Wangen rötete.
    „Soll ich etwa schweigen und untätig mit ansehen, wie er dich ins Verderben stürzt?“
    Francesca schnappte nach Luft, ihre Nasenflügel bebten. „Glaub mir, ich will wirklich nichts mit Lord Holberton zu tun haben. Wofür hältst du mich? Für eine dumme Gans?“ Mühsam bekämpfte sie den Aufruhr ihrer Gefühle und konnte nur stoßweise atmen.
    „Beruhige dich, ich warne dich nur vor Lord Holberton. Wie er die Frauen behandelt, ist allgemein bekannt.“
    „Ich weiß deine Fürsorge zu schätzen. Aber wie gesagt, sie ist überflüssig. Ich hege nicht die geringste Absicht ...“ Abrupt verstummte sie, denn sie merkte, dass das Getuschel mehrerer Damen in ihrer Nähe lauter wurde und in Gekicher überging.
    Jetzt zeigten sogar einige zu ihr herüber. „Vielleicht sollten wir diese Diskussion später fortsetzen.“
    Nur zu deutlich erkannte sie, was sich hinter den unfreundlichen Mienen, den hochgezogenen Brauen und gerümpften Nasen verbarg. So große Mühe Mama sich auch gegeben hatte – ihre Kleidung und die ihrer Töchter war abgetragen und hoffnungslos altmodisch, ein krasser Kontrast zur exquisiten Eleganz, die Lord Fletes restliche Gäste präsentierten.
    „Oder irgendwo anders“, ergänzte Tom verbittert. „Merkst du, wie sie uns begaffen?
    Wir gehören nicht hierher, und wir hätten den Ball gar nicht besuchen sollen.“
    In diesem Moment blieb Francesca nichts anderes übrig, als ihm beizupflichten.
    Sobald Jack den Saal betrat, sah er Francesca in einer Ecke neben ihrem Bruder stehen. Sie trug ein hellgrünes Kleid mit passenden Handschuhen, und diese Farbe betonte ihren klaren Teint, das warme Honigblond ihres Haars. In klassischem Stil waren die schimmernden Locken an ihrem Hinterkopf festgesteckt. Zu beiden Seiten ihres schönen Gesichts hingen zarte Strähnchen herab.
    Bei ihrem Anblick empfand er beglückende Erregung, und er freute sich, weil er die Reise hinter sich gebracht hatte. Es waren zwei lange Tage gewesen.

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