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Weil deine Augen ihn nicht sehen

Weil deine Augen ihn nicht sehen

Titel: Weil deine Augen ihn nicht sehen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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Schritttempo die Reihen der geparkten Autos entlang.
    Schließlich entdeckte er, wonach er suchte, einen dunkelbraunen Transporter, mindestens zehn bis zwölf Jahre alt, mit einer Beule an der Seite und Connecticut-Kennzeichen. Es gab einen freien Parkplatz, ungefähr fünf Autos weiter in der nächsten Reihe. Kater Karlo parkte dort, stieg aus und ging hinüber, um einen Blick auf den Transporter zu werfen. Das Licht reichte aus, um den Kindersitz auf der Rückbank zu sehen.
    Er sah auf die Uhr. Er hatte jede Menge Zeit, und er war hungrig. Das benachbarte Imbisslokal war ihm bereits ins Auge gefallen. Warum nicht, dachte er, holte die Sonnenbrille hervor, setzte sie auf und schlenderte über den Parkplatz. Als
er in die Nähe des Lokals kam, sah er, dass es ziemlich voll war. Umso besser, dachte er. Der einzige freie Platz an der Theke befand sich neben dem Schalter für das Essen zum Mitnehmen. Er setzte sich und angelte nach der Karte, als die neben ihm stehende Frau anfing, ihre Bestellung aufzugeben: einen Hamburger, schwarzen Kaffee und ein Orangensorbet zum Mitnehmen.
    Mit einem Ruck wandte Kater Karlo den Kopf, doch bevor er die dünne Frau mit den strähnigen dunklen Haaren erblickte, hatte er bereits ihre raue, aggressive Stimme erkannt.
    Er versenkte sein Gesicht in die Karte. Es gab nicht den geringsten Zweifel.
    Es musste Angie sein.

76
    DAS BÜRO DES A-One Reliable Cleaning Service befand sich im Souterrain von Stan Shafters Haus. Eine Stunde nach seinem Gespräch mit Jed Gunther hatte Marty Martinson beschlossen, noch einmal mit Shafter zu reden. Er war abermals die Aussagen der beiden Söhne von Stan und der langjährigen weiblichen Angestellten durchgegangen. Diese hatten das Haus der Frawleys einen Tag vor dem Einzug der Familie von oben bis unten gewaschen, gesaugt, geschrubbt und poliert, und alle hatten sie ausgesagt, dass außer ihnen in dieser Zeit niemand im Haus gewesen sei.
    Als Marty die Aussagen von Shafters Angestellten noch einmal durchgelesen hatte, war ihm ein Versäumnis aufgefallen. Keiner von ihnen hatte erwähnt, dass Stan selbst im Haus gewesen sei, während sie dort gearbeitet hatten, doch er selbst hatte ausgesagt, dass er wie immer einen kurzen Inspektionsbesuch gemacht habe. Wenn sie nicht daran gedacht hatten, ihn zu erwähnen, wäre es dann nicht möglich, dass ihnen jemand anders entgangen war? Ein persönliches Gespräch war es sicherlich wert, hatte Marty sich gedacht.
    Stan Shafter öffnete selbst. Ein kleiner, aber kräftig wirkender Mann von Ende fünfzig, mit einer dichten roten Haarpracht und lebhaften braunen Augen, über den man sich erzählte, er mache immer einen leicht gehetzten Eindruck.
Marty fiel auf, dass er seine dicke Windjacke anhatte. Entweder wollte er gerade weggehen, oder er war gerade nach Hause gekommen.
    Er hob die Augenbrauen, als er seinen Besucher erblickte. »Kommen Sie rein, Marty. Oder sollte ich besser Captain sagen?«
    »Marty passt schon, Stan. Ich werde Sie nur ein paar Minuten beanspruchen, falls Sie nicht gerade etwas vorhaben.«
    »Ich bin vor drei Minuten nach Hause gekommen und bleibe für den Rest des Tages da. Sonya hat mir auf einen Zettel geschrieben, das Geschäftstelefon hätte den ganzen Nachmittag geklingelt. Das heißt, ich muss noch den Antwortdienst anrufen und all die Nachrichten abhören.«
    Während Marty ihm die Treppe hinunter folgte, dankte er seinem Schöpfer, dass Stans Frau nicht da war. Sie redete ohne Punkt und Komma und war eine Weltklasse-Klatschtante und hätte ihn daher mit Fragen über den Stand der Ermittlungen gelöchert.
    Die Wände des Kellerbüros waren mit astreichem Zirbelholz getäfelt, was Marty an den Hobbyraum bei seiner Großmutter erinnerte. Eine große Pinnwand hinter Shafters Schreibtisch war übersät mit Karikaturen, die mit Putz- und Reinigungssituationen zu tun hatten.
    »Ich hab ein paar neue, Marty«, sagte Shafter. »Die sind richtig gut. Schauen Sie ruhig mal hin.«
    »Jetzt nicht«, erwiderte Marty. »Stan, ich wollte mit Ihnen über das Frawley-Haus reden.«
    »Nichts dagegen, aber eure Jungs haben uns nach der Entführung alle schon in die Mangel genommen.«
    »Das weiß ich, aber es gibt trotzdem noch Dinge zu klären. Bei unserer Jagd auf die Kidnapper gehen wir einfach jeder Ungereimtheit nach, auch wenn sie noch so unbedeutend erscheinen mag. Das werden Sie sicher verstehen.«
    »Ja, das verstehe ich, aber ich hoffe doch, dass Sie nicht unterstellen wollen, eine meiner

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