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Weil deine Augen ihn nicht sehen

Weil deine Augen ihn nicht sehen

Titel: Weil deine Augen ihn nicht sehen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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angezapfte Telefon auf dem Tisch stand. Ein dumpfes Gefühl sagte ihm, dass Kater Karlo sich am Ende doch noch direkt bei den Frawleys melden würde.
    Es war Viertel vor zehn. Fast zwei Stunden waren vergangen, seit Franklin Bailey die ersten Anweisungen von Kater Karlo für die Geldübergabe erhalten hatte.

32
    »BERT, IN DEN NÄCHSTEN Minuten werden Sie einen Anruf von Franklin Bailey bekommen, der Ihnen sagen wird, dass Sie in der Fifty-sixth Street auf ihn warten sollen, auf der Höhe der Passage zwischen Fifty-sixth und Fifty-seventh Street, gleich östlich der Sixth Avenue«, sagte Kater Karlo. »Harry wartet dort bereits in seinem Wagen. Sobald ich die Bestätigung habe, dass Sie angekommen sind, werde ich Bailey die Anweisung geben, die Müllsäcke mit dem Geld abzustellen, und zwar in der Fifty-seventh Street, vor dem Optikergeschäft Cohen Fashion. Er wird sie oben auf die Müllsäcke stellen, die dort zur Abholung für die Müllabfuhr bereitstehen. Die beiden Müllsäcke sind jeweils mit einer Krawatte zugebunden. Sie und Harry werden durch die Passage kommen, sich die beiden Säcke holen, zurück durch die Passage rennen und sie in den Kofferraum von Harry stellen, der dann mit ihnen wegfahren wird. Bis das FBI zur Stelle ist, wird er bereits über alle Berge sein.«
    »Sie meinen, wir sollen eine Strecke von einem Häuserblock mit den Müllsäcken in der Hand rennen? Das ist doch idiotisch!«, protestierte Lucas.
    »Das ist überhaupt nicht idiotisch. Selbst wenn es dem FBI gelungen sein sollte, Baileys Wagen die ganze Zeit über zu verfolgen, werden sie weit genug entfernt sein, damit Sie und Harry die Gelegenheit haben, sich die Säcke zu schnappen
und unerkannt durch die Passage zu entkommen. Danach werden Sie bei Ihrem Auto bleiben, und wenn Bailey und das FBI auftauchen, werden Sie wahrheitsgemäß angeben, dass Bailey Ihnen aufgetragen hat, ihn dort abzuholen. Die FBI-Agenten werden es nicht wagen, Ihnen zu dicht auf den Fersen zu sein und Sie direkt durch die Passage zu verfolgen, weil sie vermeiden müssen, von Ihnen gesehen zu werden. Wenn sie dann wirklich auftauchen, werden Sie als Zeuge auftreten und aussagen, dass Sie zwei Männer gesehen haben, die Müllsäcke in den Kofferraum eines in der Nähe stehenden Autos geworfen haben und dann eilig davongefahren sind. Danach werden Sie eine unvollständige und irreführende Beschreibung dieses Autos abgeben.« Damit beendete Kater Karlo das Gespräch.
    Es war jetzt sechs Minuten vor zehn.
    Franklin Bailey hatte sich genötigt gesehen, Angel Rosario zu erklären, weshalb sie ständig die Richtung wechselten. Im Rückspiegel hatte Rosario gesehen, dass Geldscheine aus den Koffern in die Müllsäcke umgefüllt wurden, und hatte gedroht, zur nächstbesten Polizeistation zu fahren. Daraufhin hatte ihn Bailey rasch eingeweiht, dass es sich um das Lösegeld für die Frawley-Zwillinge handle, und ihn dringend gebeten, bei der Übergabe mitzuwirken. »Sicherlich wird es auch eine Belohnung für Sie geben«, hatte er hinzugefügt.
    »Ich habe selbst zwei Kinder«, hatte Angel geantwortet. »Ich werde überallhin fahren, wohin der Kerl uns schickt.«
    Nachdem sie bei der Ausfahrt South Street abgebogen waren, hatte man sie instruiert, die First Avenue hinaufzufahren, nach Westen in die Fifty-fifth Street abzubiegen und möglichst nahe an der Tenth Avenue einen Platz zu suchen, an dem sie halten konnten. Fünfzehn Minuten vergingen, bevor sich Kater Karlo erneut meldete. »Mr. Bailey, wir befinden uns jetzt in der Endphase unseres gemeinsamen Abenteuers. Rufen Sie jetzt Ihren persönlichen Fahrer an,
und sagen Sie ihm, er möge in der West Fifty-sixth Street auf Sie warten, und zwar bei der Fußgängerpassage, die Fifty-seventh und Fifty-sixth verbindet. Sie befindet sich gleich östlich der Sixth Avenue. Rufen Sie ihn jetzt an. Ich melde mich gleich wieder.«
    Zehn Minuten später rief Kater Karlo Bailey erneut an. »Haben Sie Ihren Fahrer erreicht?«
    »Ja. Er befand sich in der Nähe. Er wird jeden Moment dort sein.«
    »Es ist eine regnerische Nacht, Mr. Bailey. Ich möchte Sie nicht über Gebühr in Anspruch nehmen. Sagen Sie dem Fahrer, er soll zur Fifty-seventh fahren, nach rechts einbiegen und Richtung Osten fahren. Sobald er die Sixth Avenue überquert hat, soll er ganz langsam fahren und sich rechts halten.«
    »Sie reden zu schnell«, protestierte Bailey.
    »Hören Sie genau zu, wenn Sie wollen, dass die Frawleys ihre Kinder wiedersehen. Vor dem

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