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Weil Du an die Liebe glaubst

Weil Du an die Liebe glaubst

Titel: Weil Du an die Liebe glaubst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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um mit dem Packen zu beginnen.
    Molly folgte ihr langsamer, untröstlich darüber, daß sie nicht mitfahren durfte.
    Annes Stimmung stieg. Ihr Schicksal hatte sich zum Guten gewendet. Dank Lord Michaels Empfehlung arbeitete Charles jetzt für den Duke of Candover und erhielt ein astronomisches Gehalt, und es klang, als ob Catherine gute Fortschritte machte und Lady of Skoal werden würde. Wie überaus bedeutend sie alle doch werden würden! Mit einem Lächeln wandte sie sich wieder Lord Haldoran zu, um die Reisepläne zum Abschluß zu bringen.

Kapitel 26
    Wie Michael vermutet hatte, gab es eine Spannung zwischen ihm und Catherine nach dem schrecklichen Zwischenfall am Strand, doch die begann sich nach einem Tag zu legen. Sie neigte noch immer dazu, seinem Blick auszuweichen, und er hatte Probleme damit, sie anzuschauen und sich dabei nicht daran zu erinnern, wie ihre Brüste schmeckten, sich anfühlten. Aber er war doch imstande, seine Hände von ihr zu lassen, und das allein zählte.
    Drei Tage später dinierten sie mit dem Vikar und seiner Frau. Es war ein angenehmer Abend, und Michael fühlte sich beschwipst, als sie zum Schloß zurückkehrten. Eine Woche noch, und dann würden sie wieder sicher in London sein, so daß keine Möglichkeit zur Versuchung mehr bestand.
    Doch in der Zwischenzeit… ihm stand noch eine Woche mit Catherine bevor.
    Die Eingangstür war unverschlossen, wie es in allen Häusern auf Skoal üblich war. Sie betraten gemeinsam das Foyer. Er wollte schon nach oben gehen, als sie einen Blick auf einen Beistelltisch warf. »Mein Lieber, für dich sind einige Briefe gekommen.« Sie reichte ihm ein kleines Päckchen, das in Öltuch gewickelt war.
    Michael spürte einen stechenden Schmerz, als er den Namen sah. »Captain Colin Melbourne.« Das Päckchen war dennoch gewiß für ihn. In einer Ecke stand als Absender »Strathmore«, und die Adresse war in Luciens Handschrift geschrieben.
    »Ich frage mich, was so wichtig sein mag, daß es hierher geschickt werden mußte.«
    »Geschäftliche Dinge, vermute ich.« Catherine hob eine Hand vor den Mund, um ihr Gähnen zu verbergen. »Ich denke, ich gehe zu meinem Großvater, um ihm eine gute Nacht zu wünschen, falls er noch wach ist. Ich werde in ein paar Minuten oben sein.«
    Es war eine dieser vielen Spitzfindigkeiten, die sie nutzten, um einander Intimsphäre zum Waschen und Umziehen zu geben. Er ging ins Schlafzimmer und entzündete die Lampen, zerschnitt dann das Öltuch. Darin waren mehrere Briefe und eine Nachricht von Lucien.

    Michael -
    Dein Bruder schickte eine Nachricht, deren rasche Weiterleitung erforderlich schien. Ich füge die anderen Briefe bei, die für Dich gekommen sind.
    Hoffe, das Drachentöten kommt gut voran.
    Luce

    Darunter war ein von »Ashburton« aufgegebener Brief. Michael hielt ihn mit beiden Händen, blickte auf seinen Namen und das unterstrichene Wort
    »Dringend.« Obwohl dieser Ashburton sein Halbbruder war, nicht jener Mann, den er für seinen Vater gehalten hatte, weckte der Anblick der steilen Unterschrift reflexive Ängste. Der alte Herzog hatte nie geschrieben, außer wenn er etwas zu kritisieren oder zu verurteilen hatte. Es war zweifelhaft, daß dieser Brief irgendwie anders sein würde. Er versuchte sich vorzustellen, was der neue Herzog mitzuteilen hätte, was für ihn von Belang sei, aber ihm fiel nichts ein.

    Wahrscheinlich ging es in dem Brief um irgendeine Erbschaftsangelegenheit, die ihn absolut nicht interessierte. Wie in London hielt er eine Ecke des Briefes in die Kerzenflamme und setzte sie in Brand. Damals war er vom Ärger der Verzweiflung erfüllt gewesen. Jetzt spürte er die kühle Entschlossenheit, die Verbindung zu beenden. Danach würde der neue Herzog wahrscheinlich nicht wieder schreiben.
    Er warf den brennenden Brief in den Kamin und blätterte die anderen Nachrichten durch. Wie Catherine vermutet hatte, waren die meisten geschäftlich, aber zwei waren von Kenneth Wilding in Frankreich. In dem mit dem früheren Datum berichtete Kenneth Neuigkeiten aus dem Regiment und mehrere amüsante Anekdoten über das Leben in der Besatzungsarmee. Am besten aber waren die winzigen, bösartig satirischen Skizzen, die seine Geschichten illustrierten.
    Michael grinste am Ende und legte ihn beiseite. Er wunderte sich, warum Kenneth zwei Briefe so kurz hintereinander geschrieben hatte, und öffnete den zweiten. Es war eine einzige handgeschriebene Seite ohne Zeichnungen.

    Michael -
    Verzeih mir, wenn ich

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