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Weil Du an die Liebe glaubst

Weil Du an die Liebe glaubst

Titel: Weil Du an die Liebe glaubst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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die Grenzen der Freundschaft überschreite, aber es schien in Brüssel, als seien Deine Gefühle für Catherine Melbourne weit mehr als die eines Freundes. Aus diesem Grunde dachte ich, es könnte für Dich interessant sein zu erfahren, daß Colin Melbourne vor mehreren Wochen auf der Straße ermordet wurde, offensichtlich von einem Bonapartisten.

    Eine scheußliche Geschichte. Den Mörder hat man noch immer nicht gefunden. Der Zwischenfall ist aus Angst vor politischen Auswirkungen totgeschwiegen worden. Ich habe nur durch einen Zufall davon erfahren, von einem betrunkenen Offizier aus Colins Regiment. Er sagte, daß Catherine Amy nach der Beerdigung nach England zurückgebracht habe. Ich könnte mir vorstellen, daß Anne und Charles Mowbry ihren derzeitigen Aufenthaltsort kennen.
    Natürlich ist es schlechter Stil, einer Witwe nachzustellen, deren Gatte in seinem Grab noch nicht ganz kalt ist, aber Catherine ist es wert, gegen ein paar Regeln zu verstoßen. Selbst wenn Du kein romantisches Interesse hast, wirst Du vielleicht wissen wollen, ob sie Hilfe benötigt. Es überraschte niemand zu erfahren, daß Melbourne als ruinierter Mann starb.
    Wenn Du Catherine finden kannst und es irgend etwas gibt, was ich für sie tun kann, benachrichtige mich bitte sofort.
    In Eile, Dein Kenneth
    Michael starrte die Seite an und hatte das Gefühl, einen Schlag in den Magen bekommen zu haben.
    Er las den Brief nochmals. Konnte Kenneth sich irren? Das war unwahrscheinlich. Aber warum sollte Catherine ihn belügen? Er hatte geglaubt, zwischen ihnen bestehe Aufrichtigkeit und Freundschaft.
    Es wäre nicht das erste Mal, das eine Frau einen Narren aus ihm gemacht hatte.
    Er starrte benommen auf Kenneth’ Brief, als Catherine das Schlafzimmer betrat. Als sie die Tür schloß, sagte sie fröhlich: »Der Laird war müde, hatte aber dennoch die Energie zu erklären, daß die Inselbewohner eine jährliche Steuer in Form von Kapaunen auf jeden Schornstein zahlen.
    Faszinierende Sitten.« Sie wollte weiterreden, runzelte dann die Stirn. »Was ist los?«
    »Ein Brief kam von Kenneth Wilding«, sagte er kurz. »Ist es wahr, daß Colin tot ist?«
    Das Blut schwand aus ihrem Gesicht, so daß die perfekten Züge so blaß wie Marmor wurden. Sie griff nach der Lehne eines Sessels, um Halt zu finden. »Es… es ist wahr.«
    »Gott verflucht noch mal!« Er zerknüllte den Brief in seiner Hand und empfand das
    niederschmetternde Gefühl, betrogen worden zu sein. Seine schöne, ehrliche Saint Catherine war eine Lügnerin. »Warum, zum Teufel, hast du mir das nicht gesagt?«
    Sie fuhr sich mit einer zitternden Hand durchs Haar. »Natürlich, weil ich nicht wollte, daß du es weißt. Ich dachte, du würdest dich vielleicht verpflichtet fühlen, mir einen Antrag zu machen, weil ich dich nach Waterloo gepflegt hatte. Es war einfacher, dich in dem Glauben zu lassen, Colin lebe.«
    Es war ein weiterer Schlag, fast so schmerzhaft wie der erste. »Ist der Gedanke, meine Frau zu sein, so entsetzlich, daß du dich hinter einem toten Ehemann verstecken mußtest?« sagte er scharf. »Wenn du das nicht wolltest, hättest du immer noch nein sagen können.«
    Sie ließ sich in den Sessel sinken. Ihre Schultern waren gebeugt, und sie starrte auf ihre verschränkten Hände. »Es… es wäre nicht entsetzlich. Es wäre so verlockend, daß ich versucht gewesen wäre, ja zu sagen. So war es besser, daß die Frage nie gestellt wurde.«
    »Verzeih meine Dummheit«, sagte er eisig.
    »Wenn du glaubtest, ich würde einen Antrag machen, und dir mißfiel dieser Gedanke nicht, warum dann die Lügen?«
    »Weil es unmöglich ist! Ich werde niemals –
    niemals – wieder heiraten. Wenn ich so töricht gewesen wäre, deinen Antrag anzunehmen, würde es uns beide unglücklich machen«, sagte sie unsicher. »Ich kann nicht deine Frau sein. Ich habe nichts mehr, was ich geben kann.«
    Sein Ärger verflog. An seine Stelle trat Verzweiflung. »Du hast also Colin so sehr geliebt, trotz seiner Untreue und der Vernachlässigung.«
    Sie verzog den Mund. »Man kann nicht zwölf Jahre Ehe mit einem Mann verbringen, ohne sich um ihn zu kümmern, aber ich liebte ihn nicht.«
    Michael konnte sich nur einen Grund für ihr Verhalten vorstellen. »Dein Mann hat dich mißbraucht. Deshalb hast du der Ehe abgeschworen«, sagte er ausdruckslos. »Wenn er nicht schon tot wäre, würde ich ihn persönlich umbringen.«
    »So war es nicht! Colin hat mich nie mißbraucht.«
    Sie rang ihre Hände. »Ich

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