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Weil Du an die Liebe glaubst

Weil Du an die Liebe glaubst

Titel: Weil Du an die Liebe glaubst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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tun!« rief sie aus.
    »Natürlich kann ich das«, sagte er milde. »Ich habe schon viele Male zuvor unter den Sternen geschlafen. Ich werde es eher genießen.«
    Sie biß sich auf die Lippe. »Ich mache dir soviel Ärger. Ich bin diejenige, die ausgepeitscht werden müßte, nicht du.«
    Er verzog kläglich den Mund. »Schöne Frauen sind zum Küssen da, nicht zum Auspeitschen. Und darum werde ich auf dem Dach schlafen. Wir werden das schon schaffen.«
    Daran bestand kein Zweifel. Doch als sie sich an die hitzige Lust seines Liebesspieles erinnerte, wußte sie, daß es nicht Ehrenhaftigkeit war, die ihre Tugend rettete, sondern Angst.
    Anne Mowbry war im Salon und lehrte Molly und Amy Sticken, als Lord Haldoran zu Besuch kam.
    Da das Mädchen ihren freien Nachmittag hatte, öffnete sie selbst die Tür.
    Haldoran lüftete seinen Hut. »Ist mir eine Freude, Sie wiederzusehen, Mrs. Mowbry. Komme ich ungelegen?«
    Warum kamen Besucher immer dann, wenn sie ihr drittbestes Hauskleid trug? »Der Zeitpunkt ist so recht wie jeder andere«, sagte sie philosophisch. »Bitte, kommen Sie herein. Es ist nett von Ihnen, daß Sie uns besuchen.«
    Der Besucher trat in die Halle und war sofort von Hunden und kleinen Mädchen umringt. Anne unterdrückte ein Lächeln, als sie sah, wie bestürzt er war. Seine Lordschaft war offensichtlich kein Familienmensch. Dennoch begrüßte er die Mädchen höflich und verzichtete darauf, eine maßlos aufgeregte Clancy zu treten.
    Nachdem die Hunde weggebracht worden waren, führte sie ihn in den Salon. Während sie dorthin gingen, sagte er: »Abgesehen von dem Vergnügen, Sie zu sehen, bin ich in einer Mission für Mrs. Melbourne unterwegs.«
    »Es tut mir leid, aber Catherine ist im Augenblick nicht in der Stadt.«
    »Ich weiß – sie ist auf Skoal. Ich komme gerade von meinem Haus, das ich dort habe. Meine Familie stammt von der Insel, und es hat sich herausgestellt, daß sie und ich Cousins sind.« Er lächelte. »Ich hatte das bereits in Belgien vermutet, als ich ihre Augen sah, hatte aber nichts gesagt, weil ich mir nicht sicher war.«
    »Sind Sie und ich dann auch Cousins?« piepste Amys Stimme.
    Anne warf einen Blick über die Schulter und sah, daß die Mädchen auf dem Sofa in der Ecke saßen und stickten. Theoretisch arbeiteten sie pflichtbewußt. Tatsächlich aber lauschten sie schamlos. »Ja, Lord Haldoran wäre auch dein Cousin. Aber jetzt raus mit euch beiden. Ihr solltet nicht hier sein.«
    »Tatsächlich betrifft mein Besuch Amy. Da ich nach London fahren mußte, bat Catherine mich, ihre Tochter auf der Rückfahrt mit nach Skoal zu nehmen. Sie möchte, daß ihre Tochter den Laird kennenlernt.«
    »Wirklich? Ich erhielt vor zwei Tagen einen Brief von ihr, und darin erwähnte sie nichts davon.«
    »Sie entschied das ganz spontan.« Er lächelte nachsichtig. »Ich vermute, der wirkliche Grund ist, daß sie ihre Tochter ganz einfach vermißt.«
    Das klang überzeugend. Catherine hatte nicht ohne Amy verreisen wollen. Anne sagte: »Hat sie Ihnen eine Nachricht für mich mitgegeben?«
    Er schüttelte seinen Kopf. »Wie ich sagte, sie beschloß das sehr spontan und kam zum Hafen hinunter, gerade, als ich an Bord ging. Ich mußte schnell abreisen, sonst hätte ich die Flut verpaßt.
    Ich war erfreut, darum gebeten worden zu sein.
    Schließlich sind Amy und ich ja alte Reisegefährten.«
    Anne dachte an die gefährliche Reise von Brüssel nach Antwerpen. In Haldorans Begleitung war sie sehr glatt verlaufen. Er hatte unter den gegebenen Umständen viel Geduld gezeigt. Wenn sie Amy jetzt mit ihm gehen ließ, war das schwerlich so, als würde sie das Mädchen einem Fremden anvertrauen. Dennoch… »Ich weiß nicht, ob ich Amy ohne Nachricht ihrer Mutter gehen lassen sollte.«
    Haldoran hob seine Brauen, so daß er ein wenig hochmütig wirkte. »Sie sind eine gute Aufpasserin, Mrs. Mowbry, aber wirklich –
    schließlich ist Catherine meine Cousine.«
    »Bitte, Tante Anne«, sagte Amy schmeichelnd.
    »Mama sagte doch, sie wolle mich nachkommen lassen, wenn der Besuch gut verliefe.«
    »Natürlich werde ich ein Mädchen einstellen, das sich während der Reise um die Bedürfnisse der jungen Dame kümmert«, fügte Haldoran hinzu.
    »Wir reisen morgen in aller Frühe ab.«
    Anne, von allen Seiten bedrängt, kapitulierte.
    »Also gut, Amy, du kannst gehen. Aber du mußt deine Aufgaben mitnehmen.«
    »Das werde ich!« sagte Amy überschwenglich. Sie wirbelte herum und schoß aus dem Salon, vermutlich,

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