Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Weil Du an die Liebe glaubst

Weil Du an die Liebe glaubst

Titel: Weil Du an die Liebe glaubst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
Vom Netzwerk:
umschauen, was wir finden können?«
    Sie machten sich in entgegengesetzter Richtung zu den Jägern auf den Weg. Michael war ein Meister darin, sich unauffällig querfeldein zu bewegen, wobei er jede Deckung ausnutzte, die das Gelände bot. Obwohl seine langen Schritte entspannt waren, hielt er mit scharfem Blick ständig nach möglichen Gefahren Ausschau. Er hatte die Wahrheit gesagt, als er Haldoran auf Skoal geködert hatte: Michael war ein Fachmann, der seine Fähigkeiten im gefährlichsten aller Spiele erlernt hatte. Haldoran war ganz gewiß kein Gegner für ihn.
    Haldoran schaute finster auf die umliegenden Hügel. Sein Jägerinstinkt bohrte in ihm. Er fragte seinen Begleiter: »Wenn du versuchtest, dich auf dieser Insel zu verstecken, wohin würdest du gehen?«
    Doyle blinzelte. Sein zernarbtes Gesicht wirkte verwirrt. »In diese Hügel. Der Rest dieses verdammten Felsens ist zu offen.«
    Haldoran stieß in Gedanken einen Fluch aus. Jede Antwort, die Doyle einfallen würde, war zu naheliegend, um die richtige zu sein. »Kenyon ist den anderen Weg gegangen. Ich hätte das ahnen müssen.«
    »Das Westende der Insel ist absolut kahl«, sagte Doyle zweifelnd. »In der Richtung habe ich weder Haut noch Haar von ihnen gesehen.«
    »Es gibt dort Plätze für einen klugen Mann, um Deckung zu finden«, schnappte Haldoran. Er war wütend auf sich selbst, weil er nicht versucht hatte, so zu denken wie seine Beute. Er wirbelte herum und begann mit großen Schritten in die andere Richtung zu laufen. »Komm schon. Wir haben kostbare Zeit verloren.«

Kapitel 34
    Mehrere Stunden der Erkundung bestätigten die Unfruchtbarkeit von Bone. Catherine und Michael liefen über die Insel und folgten der Küste ein Stück, doch abgesehen von mehreren längst verfallenen Bauernhäusern fanden sie keine Spuren von Menschen. Die Erde war dünn und überwiegend mit Gras sowie gelegentlichen Polstern von Wildblumen bewachsen. Die einzige dichte Vegetation fand sich in kleinen Senken, die vor dem Wind geschützt waren.
    In der hübschesten dieser Senken fand sich ein wundervoller »Märchenwald« mit knorrigen Bäumen und einem hinreißend schönen Teppich von Glockenblumen. Als Catherine auf die Blumen schaute, mußte sie unwillkürlich daran denken, daß dies ein prächtiger Platz für ein Picknick wäre und um sich zu lieben. Aber sie hatten nichts zu essen, und sie waren kein Liebespaar mehr. Es war ein so kurzes Glück gewesen, vorbei fast schon, bevor es begann.
    Michael warf ihr einen raschen Blick zu. »Setz dich für einen Moment. Du mußt erschöpft sein.«
    Dankbar streckte sie sich zwischen den Glockenblumen aus. »Nicht gerade erschöpft, aber ermüdet.«
    Statt sich wie Catherine auszustrecken, lehnte Michael sich an einen Baumstamm und war höchst wachsam. Wieder dachte sie an mittelalterliche Ritter und das Töten von Drachen, obwohl sie zu alt und verdreckt war, um eine passende Maid sein zu können.

    Nachdem sie fünfzehn Minuten schweigend verbracht hatten, erhob er sich und reichte ihr seine Hand, um ihr auf die Beine zu helfen. Sie fühlte sich noch genauso müde wie zuvor. »Wäre dies ein guter Platz zum Bleiben?«
    Er schüttelte den Kopf. »Die Bäume vermitteln ein falsches Gefühl von Sicherheit, und der Platz ist zu auffällig. Es besteht durchaus die Möglichkeit, daß Haldoran hier nach uns suchen wird.«
    »Aber wir können nicht ewig laufen. Was wäre für uns der ideale Ort zum Verstecken?«
    »Einer, an dem wir in alle Richtungen blicken können, ohne gesehen zu werden«, sagte er ohne zu zögern. »Es müßte auch mehrere Fluchtwege geben, so daß wir uns, falls erforderlich, sicher zurückziehen können. Dazu ein gutes Feuer und ein nettes Essen, bestehend aus Roastbeef und Yorkshirepudding.«
    Sie stöhnte, obwohl sein sarkastischer Humor sie aufmunterte. »Mußtest du ausgerechnet das sagen? Ich war in den letzten Tagen zu besorgt, um viel essen zu können, und ich hatte seit gestern nachmittag nichts.«
    »Tut mir leid. Wenn der Sturm Haldoran von der Insel vertreibt, werden wir Zeit haben, um nach Nahrung zu suchen.«
    Sie näherten sich dem Rand der Senke. Er kauerte sich nieder und signalisierte ihr, zu warten, während er sich geduckt
    vorwärtsbewegte. Nachdem er in alle Richtungen geschaut hatte, winkte er sie zu sich.
    »Wir müssen vorsichtiger sein«, sagte er leise.
    »Haldoran dürfte inzwischen bemerkt haben, daß wir nicht in den Hügeln sind. Er könnte bereits an diesem Ende der Insel

Weitere Kostenlose Bücher