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Weil Du an die Liebe glaubst

Weil Du an die Liebe glaubst

Titel: Weil Du an die Liebe glaubst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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Wasserschöpfen, und der Rumpf scheint unversehrt zu sein. Hilf mir, es in das Tidebecken zu ziehen.«
    Sie steckte den Stiel ihrer Fackel in den Sand und zerrte dann an dem Dollbord Michael gegenüber.
    Das Boot glitt mit einem Platschen ins Wasser.
    Er watete daneben hinein. »Es scheint keine größeren Lecks zu haben. Wir haben gerade unser Fluchtmittel gefunden.«
    Sie wollte das gerne glauben, fragte aber zweifelnd: »Kann ein so kleines Boot durch die Felsen und Strömungen kommen?«
    »In gewisser Hinsicht wird es leichter sein als in einem größeren Boot. Gewiß sind unsere Chancen damit besser, als wenn wir versuchten zu schwimmen.« Er musterte den Eingangstunnel.
    »Der Sturm wird abgeflaut sein, wenn die Flut weit genug gefallen ist, um es aus der Höhle bringen zu können. Bis dahin wird es dunkel sein.
    Selbst wenn Haldoran in der Bucht wartet, was ich bezweifle, werden wir eine gute Chance haben, ihm zu entkommen.«
    Sie hoffte, daß er recht hatte, und fragte: »Wann, glaubst du, wird der Sturm losbrechen?«
    »Das hat er schon. Er tobt bereits draußen.«
    Sie starrte ihn an. »Woher weißt du das?«
    Er zuckte die Schultern. »Es ist nur ein Gefühl.
    Eine Art innerer Unruhe. Ich weiß nicht, wie ich das sonst ausdrücken soll. Der Sturm ist vor etwa einer Stunde ausgebrochen. Obwohl er sehr heftig ist, wird er bald vorbei sein.«
    Sie verstand noch immer nicht, war aber bereit, seinen Worten zu vertrauen. »Was liegt da unter dem Ruder auf deiner Seite?«
    Er rückte das Ruder weg und atmete dann hörbar scharf ein. »Ein Schwert.« Ehrfurchtsvoll hob er es vom Boden des Skiff auf. Das Licht der Fackel blitzte auf der Klinge. »Es war eingefettet, um es vor Feuchtigkeit zu schützen.« Er machte probeweise einen Hieb damit. Als die Waffe in der Hand des Kriegers war, erwachte das Schwert zu glitzerndem, todbringenden Leben.
    Catherine, die wieder einmal an die Götter des Krieges dachte und den Erzengel, der die himmlischen Heerscharen führte, stieß ein stummes, inniges Dankgebet aus. Die Reise zwischen den beiden Inseln würde gefährlich sein, aber jetzt hatten sie eine Chance. Und wenn jemand eine Chance in einen Sieg verwandeln konnte, so war das Michael.
    Amy war zum Lesen in die Bibliothek gegangen, doch als der Sturm ausbrach kauerte sie sich auf die Bank am Fenster, um hinauszuschauen.
    Heftiger Wind und Regen rüttelte an den Fensterscheiben. Tief unter ihr schlugen Wogen gegen das Kliff, und die Gischt flog hoch und vermischte sich mit den Regentropfen.
    Obwohl es damenhafter gewesen wäre, sich vor dem Sturm zu fürchten, empfand sie eine gewisse Befriedigung über die Gewalt. Tagelang hatte sie sich in diesem Haus mit dem lächerlichen Namen Ragnarök geärgert. Lord Haldoran sagte ständig, Mama sei mit der Krankenpflege des Laird zu beschäftigt, um ihre Tochter sehen zu können, aber Amy wurde zunehmend ungeduldiger.
    Jahrelang hatte sie ihrer Mutter in Krankenzimmern geholfen. Sie würde eine Hilfe sein und kein Hindernis.
    Wenn sie Lord Haldoran beim nächsten Mal sah, würde sie darauf bestehen, mit zu ihrer Mutter genommen zu werden. Oder vielleicht würde sie auch nicht warten. Er war nicht oft daheim. Seit gestern früh hatte sie ihn nicht gesehen. Morgen früh, wenn der Sturm sich gelegt hatte, würde sie sich auf eigene Faust davonschleichen. Die Insel war nicht sehr groß. Sicher würde sie den Weg zur Residenz des Laird auch alleine finden.
    Kurz nachdem sie ihre Entscheidung getroffen hatte, öffnete sich die Tür der Bibliothek, und Lord Haldoran trat ein. Sie schwang ihre Füße auf den Boden und ging zu ihm. »Guten Tag, My Lord.«
    Sie machte einen Knicks. »Kann ich jetzt meine Mutter besuchen? Wenn sie so schwer arbeitet, wird sie froh über meine Hilfe sein.«
    Er schüttelte den Kopf und schaute ernst drein.
    »Ich fürchte, ich habe schlechte Neuigkeiten für dich, Amy. Bitte, setz dich.« Er führte sie zu dem Sofa. »Du wirst sehr tapfer sein müssen, mein Schatz.«

    Sie riß ihren Ellenbogen aus seinem Griff und starrte ihn an, war vor Furcht gelähmt. Dies waren fast dieselben Worte, die der Oberst des Regiments gebraucht hatte, als er kam, um die Mitteilung vom Tode Papas zu übrigen. »Nein«, flüsterte sie. »Nein.«
    Mit mitleidsvoller Stimme sagte er: »Ganz sicher wissen wir es nicht, aber deine Mutter hat wahrscheinlich vergangene Nacht beschlossen, eine Pause zu machen und hat das
    Krankenzimmer verlassen. Sie muß einen Spaziergang zu den

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