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Weil Du an die Liebe glaubst

Weil Du an die Liebe glaubst

Titel: Weil Du an die Liebe glaubst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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schwanden.
    Er starrte erschöpft an die Decke. So nahe war er einem Asthmaanfall seit Jahren nicht gewesen.
    Seit dem Tod von Caroline nicht mehr.
    Er schloß seine Augen. Er hatte das Richtige getan. Eines Tages würde er stolz darauf sein, aber jetzt fühlte er nur Qual.
    Catherine war die bemerkenswerteste Frau, die er je gekannt hatte. Aber er hoffte bei Gott, daß er sie nie wiedersehen würde.

    BUCH II

    Die Straße zum Himmel Frühling
    1816

Kapitel 16
    Die Tür des Londoner Stadthauses wurde von einem hübsch gekleideten Hausmädchen geöffnet.
    Catherine sagte: »Ist Mrs. Mowbry zu Hause?
    Wenn ja, sagen Sie ihr bitte, daß Mrs. und Miss Melbourne hier sind.«
    Das Hausmädchen warf einen neugierigen Blick auf ihre durch ihre Reise verschmutzte Kleidung, bevor sie gehorchte. Eine Minute später kam Anne ins Vestibül geeilt. »Catherine, wie wundervoll, dich zu sehen! Ich dachte, du seist noch in Frankreich.« Sie umarmte ihre beiden Besucherinnen.
    Catherine bemerkte, daß Amy jetzt fast ebenso groß wie Anne war, und Anne hatte nach der Geburt ihres zweiten Sohnes ihre alte Figur wieder. In einem Jahr kann viel geschehen.
    Zuviel. »Wir sind gerade erst in England eingetroffen.« Sie nahm ihre verstaubte Haube ab. Schmerz pochte in ihren Schläfen, was selten war. »Ist Charles daheim? Oder deine Schwiegermutter?«
    »Sie sind beide ausgegangen.« Nach einem schrägen Blick auf Catherines Gesicht, fuhr Anne fort: »Amy, möchtest du zu Molly und Jamie? Ich glaube, sie werden gleich im Kinderzimmer ihren Tee nehmen.«
    Amy strahlte. »O ja, sehr gerne. Ich habe ihnen so viel zu erzählen. Und ich möchte auch Clancy und Louis sehen.«
    Nachdem das Hausmädchen Amy fortgebracht hatte, führte Anne ihre Freundin in den kleinen Salon. Kaum war die Tür geschlossen, sagte sie:
    »Es ist nicht höflich, das zu sagen, aber du siehst schrecklich abgespannt aus. Bist du krank oder einfach nur von der langen Reise müde?«
    Catherine sank auf das Sofa. Jetzt, wo sie einen sicheren Hafen erreicht hatte, wußte sie nicht, ob sie sich je wieder würde bewegen können. »Colin ist tot.«
    »Gütiger Gott.« Annes Augen weiteten sich vor Schreck. »Was ist passiert?«
    Catherine streifte ihre Handschuhe ab und knüllte sie zu seiner Kugel. »Er ist ermordet worden.«
    »Oh, Catherine, wie entsetzlich! Nachdem er so viele Schlachten ohne einen Kratzer überlebt hat.«
    »Es geschah spät in der Nacht auf einer Straße.
    Er hatte gerade das Haus eines Freundes verlassen.« Catherine preßte ihre Finger an die Stirn, erinnerte sich an den Schrecken und die Fassungslosigkeit, die sie überkommen hatten, als Colins Kommandeur kam, um ihr die Nachricht zu überbringen. »Er wurde in den Rücken geschossen. Es… es war im Nu vorbei. Ein violetter Schal und ein Zettel, auf dem › Vive l’
    empereur‹ stand, lagen neben ihm. Offensichtlich wurde er von einem Bonapartisten ermordet, und nur aus dem Grund, weil er ein britischer Offizier war.«
    Anne setzte sich wortlos und nahm Catherine in ihre Arme. Das Mitleid ihrer Freundin löste bei Catherine die Tränen aus, die sie zurückgehalten hatte, seit sie von Colins vorzeitigem Tod erfahren hatte. Als ihre Tränen schließlich versiegt waren, flüsterte sie heiser: »Ich hätte mir fast gewünscht, er wäre in Waterloo getötet worden.
    Das wäre der Tod gewesen, den er gewollt hatte.
    Durch die Hand eines Feiglings zu sterben war abscheulich.«
    »Er ist ebenso für sein Land gestorben, als ob er auf dem Schlachtfeld gefallen wäre«, sagte Anne leise. »Zumindest war es schnell. Jetzt wird er niemals alt werden. Colin wollte nicht alt werden.«
    Das war die Wahrheit, bot aber wenig Trost. Colin war alles andere als alt gewesen. Wieder den Tränen nahe, richtete Catherine sich auf und suchte in ihrem Beutel nach einem Taschentuch.
    Anne runzelte die Stirn. »Ich bin überrascht, daß die Nachricht von seinem Tod nicht nach England gelangt ist. Ist es gerade erst geschehen?«
    Catherine verzog den Mund. »Die Behörden fürchteten, daß sich die Stimmung der Öffentlichkeit gegen Frankreich richten würde, wenn sein Tod bekannt werden würde. Wie du weißt, wurde der maßvolle Friedensvertrag, der auf der Konferenz im vergangenen Sommer ausgehandelt wurde, schwer erarbeitet. Der britische Botschafter informierte mich persönlich darüber, daß ein öffentlicher Skandal wegen der Ermordung eines heldenhaften Armeeoffiziers den Frieden gefährden könne.«
    »Dann ist Colins

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