Weil Du an die Liebe glaubst
Tod also vertuscht worden.«
»Es wurde nicht direkt verboten, darüber zu sprechen, aber es gab mehrere ernste Bitten, daß ich diskret sein sollte. Außer den Offizieren des Regiments weiß es kaum jemand.«
»Ich denke, das macht Sinn. Wir brauchen wirklich nicht noch einen Krieg.« Sie schwiegen beide lange, als sie sich an den hohen Preis der Schlacht erinnerten. Anne schüttelte bei dem Gedanken daran den Kopf und sagte: »Hast du vor, ein Haus in London zu nehmen oder ziehst du einen ruhigeren Ort wie Bath vor?«
»Weder noch«, sagte Catherine grimmig. »Ich muß Arbeit finden. Ich wußte, daß Colin Geldprobleme hatte, aber mir wurde erst nach seinem Tod bewußt, wie ernst die Dinge standen.
Meine Mitgift, das, was er von seinem Vater geerbt hat – alles ist weg. Nicht nur das. Er hat einen Berg von Schulden hinterlassen. Zum Glück sind die meisten seiner Gläubiger Offiziere des Regiments. Ich glaube nicht, daß irgendeiner von ihnen versuchen wird, Amy und mich ins Schuldgefängnis zu schicken.«
Erschüttert sagte Anne: »Ich hatte ja keine Ahnung.« Nach langem Schweigen sagte sie:
»Nein, das ist nicht wahr. Ich hatte fast vergessen, daß er Charles hundert Pfund schuldete. Wir haben die Hoffnung aufgegeben, das Geld wiederzubekommen.«
»O nein!« Catherine schaute ihre Freundin entsetzt an. »Ihr auch? Ich hätte nie hierher kommen dürfen.«
»Sei nicht albern. Colins Verantwortungslosigkeit hat nichts mit dir und Amy zu tun. Außerdem hat Colin sein Leben gewagt, um Charles zu retten.
Das ist unendlich viel mehr wert als hundert Pfund.«
Getröstet durch die Erinnerung daran, sagte Catherine: »Colin hatte seine Fehler, aber Mangel an Mut war keiner davon.«
»Er war ein guter Soldat. Aber was soll dieser Unsinn, daß du nach Arbeit suchst? Das brauchst du nicht zu tun.« Anne zögerte, bevor sie hinzufügte: »Ich weiß, daß es zu früh ist, davon zu sprechen, aber du bist eine schöne, zauberhafte Frau. Du wirst wieder heiraten. Jeder Offizier des Regiments würde dich auf der Stelle heiraten.«
Tatsächlich hatten mehrere Catherine einen Antrag gemacht, bevor sie Frankreich verlassen hatte. Catherine versuchte, den Abscheu in ihrer Stimme zu unterdrücken, als sie sagte: »Ich werde nie wieder heiraten.«
»Ich will nicht schlecht über einen Toten sprechen, aber… nun, ja, Colin war nicht immer ein idealer Ehemann«, sagte Anne ruhig. »Nicht alle Männer sind wie er.«
Catherine wußte die Rücksichtnahme ihrer Freundin zu schätzen, die Colins Affären nicht erwähnte, aber die Probleme reichten weit tiefer als dies. Tatsächlich war Colin auf seine unbekümmerte Art ein akzeptablerer Ehemann gewesen, als es die meisten Männer sein würden.
Aber dies war ein Thema, über das sie niemals mit jemandem sprechen konnte.
»Ich werde nie wieder heiraten«, wiederholte sie.
»Da ich keine Verwandten haben, die helfen können, bedeutet das, daß ich für Lohn arbeiten muß. Ich kann Haushälterin werden oder Pflegerin für einen Invaliden. Ich werde alles tun, so lange ich Amy bei mir behalten kann.«
»Ich denke, du hast recht«, sagte Anne widerwillig. »Aber wenn du deine Meinung änderst, wird kein Mangel an Männern herrschen, die darauf brennen, für dich den Rest deines Lebens zu sorgen.«
Catherine, die nicht weiter über das Thema sprechen wollte, sah sich in dem engen Salon um.
»Du hattest gesagt, wir könnten hier bleiben, wenn wir je nach London kämen, aber das Haus ist nicht groß. Habt ihr wirklich Platz? Sei ehrlich –
ich kann anders disponieren.«
»Denke nicht einmal daran, zu gehen. Es wird ein bißchen eng werden, aber es gibt ein hübsches, sonniges kleines Zimmer, das du mit Amy teilen kannst. Charles’ Mutter ist ein Schatz – er hat sein freundliches Wesen von ihr. Sie wird erfreut sein, der Frau, die ihren einzigen Sohn nach Waterloo gepflegt hat, ein Heim geben zu können.«
»Wie stehen die Dinge bei euch? Hat Charles eine Stelle gefunden?«
Annes Gesicht wurde ernst. »Noch nicht. Es gibt nicht genug Arbeitsplätze, und zu viele andere ehemalige Offiziere suchen nach ähnlichen Positionen. Schade, daß weder Charles noch ich einflußreiche Verwandte haben, aber mit der Zeit wird er schon etwas finden.«
»Wie fühlt sich Charles?«
»Es ist für ihn natürlich schwer. Er hat sich an den Verlust seines Armes gewöhnt, aber er ist andererseits daran gewöhnt, etwas zu tun. In diesem kleinen Haus zu sein, ohne genug zu tun zu haben und ohne
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