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Weil Du an die Liebe glaubst

Weil Du an die Liebe glaubst

Titel: Weil Du an die Liebe glaubst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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gute Aussichten…« Anne hob ihre Hände. »Natürlich beklagt er sich nie.«
    Catherine lächelte kläglich. »Wir stecken ganz schön in der Patsche, nicht wahr?«
    Sie hatte diesen Satz zum ersten Mal auf der Halbinsel in einer Nacht gesagt, als die Lastenmulis durchgegangen waren, die Kinder Masern hatten und die Lehmhütte, die sie und Anne teilten, bei einem Gewitterregen eingestürzt war. Seitdem hatten die Worte sie zum Lachen gebracht und dazu, dankbar für das zu sein, was ihnen beschert war.
    Annes Miene entspannte sich. »Die Dinge werden besser – das ist immer so. Wir werden nicht verhungern, wir haben ein Dach über dem Kopf, und ich muß nie wieder in meinem Leben so ein verdammtes Lastenmuli sehen!«
    Ihre Worte lösten einen Sturm von Gekicher aus, während sie sich in schrecklichen Erinnerungen über die Halbinsel ausließen. Danach fühlte Catherine sich wohler. Die Dinge würden gewiß besser werden. Alles, was sie brauchte, war eine geeignete Stelle und ihre Tochter. Sicherlich war das nicht zuviel verlangt.
    Anne lehnte sich auf dem Sofa zurück. »Lord Michael Kenyon ist während der Saison in der Stadt. In den Gesellschaftsnachrichten ist er mehrmals erwähnt worden. Er wohnt bei Lord und Lady Strathmore und nimmt am gesellschaftlichen Leben teil.«
    »Wirklich? Dann muß er völlig genesen sein. Ich bin froh.« Catherine konzentrierte sich darauf, ihre zerknüllten Handschuhe zu glätten. »Seine Familie hat gewiß Einfluß. Hast du einmal überlegt, sich an ihn zu wenden? Ich bin sicher, er wäre froh, Charles helfen zu können, eine Position zu finden.«
    »Der Gedanke war mir gekommen«, gab Anne zu.
    »Aber es schien mir schrecklich dreist. Er ist der Sohn eines Herzogs, wogegen Charles und ich die Nachkommen eines Anwalts und eines Vikars sind.«
    »Das ist Michael völlig gleich.«
    »Wenn es ganz schlimm kommt, werde ich mich an ihn wenden, aber in der Situation sind wir noch nicht.« Anne warf ihr einen Seitenblick zu. »Wirst du ihn wissen lassen, daß du in der Stadt bist? Ihr wart doch so gute Freunde.«
    Ein überwältigendes Verlangen, Michael zu sehen, erfüllte Catherine. Ein Verlangen danach, daß er sie so tröstend hielt wie er sie in jener Nacht gehalten hatte, als ihr Morgenmantel Feuer gefangen hatte. Die Wärme in seinen Augen zu sehen und das Lachen in seiner Stimme zu hören…
    Sie senkte den Blick und sah, daß sie ihre Handschuhe wieder zerknautscht hatte. »Nein, ich kann mich nicht mit ihm in Verbindung setzen. Es fiele mir schwer, mich nicht wie eine Bittstellerin zu fühlen.«
    »Er würde dir mit Freuden helfen. Schließlich hast du ihm sein Leben gerettet, und er ist ein großzügiger Mann.«
    »Nein!« Als Catherine merkte, wie scharf ihr Ton war, fuhr sie sanfter fort: »Wie du, würde ich mich nur in äußerster Not an ihn wenden – ich werde Amy nicht leiden lassen, weil ich zuviel Stolz habe, um zu betteln. Aber ich möchte nicht eine flüchtige Kriegsfreundschaft ausnutzen.«
    Vor allem nicht die zu dem Mann, den sie liebte.
    Würde sein Angebot zu helfen so weit gehen, daß er ihr einen Heiratsantrag machte, damit er sich um sie und Amy kümmern konnte? Vielleicht. Sie waren Freunde. Er fand sie attraktiv, und er hatte ein ausgeprägtes Gespür für Verpflichtungen. Die Kombination könnte sehr wohl einen Antrag auslösen, wenn sein Herz nicht anderweitig gebunden war.
    Ihre Lippen spannten sich. Sie hatte nie zweimal überlegen müssen, um die anderen Anträge abzulehnen, die ihr gemacht worden waren, aber bei Michael wäre sie vielleicht versucht, ja zu sagen. Und das wäre für sie beide eine Katastrophe.
    Es fiel Catherine schwerer, Arbeit zubekommen, als sie erwartet hatte. Es gab nur wenige Stellen und viele Bewerberinnen. Sie ging zu jeder seriösen Arbeitsvermittlung in London und meldete sich auf Stellenangebote in den den Zeitungen. Daß sie ein Kind hatte, disqualifizierte sie für einige Positionen, Mangel an Erfahrung für andere. Mehrere Agenturen weigerten sich direkt, eine Frau in Betracht zu ziehen, die eine »Lady«
    war. Sie sagten, Klienten würden sich unbehaglich fühlen, wenn sie eine Dienerin hätten, die besserer Herkunft sei als sie selbst. Offensichtlich war ihnen nicht klar, daß selbst Ladys essen müssen.
    Mehrere Male sprach sie mit Frauen, die sie von Kopf bis Fuß musterten und sie dann entließen, ohne Fragen zu stellen. Ein freundlicher Agenturbesitzer erklärte, daß die wenigsten Frauen eine Haushälterin

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