Weil Du an die Liebe glaubst
du’s? Auf dem Tisch liegt ein Brief für dich.«
Sie öffnete ihn gleichgültig, da sie annahm, es sei eine weitere entmutigende Absage einer Arbeitsvermittlung.
Das war es nicht. In kurzen förmlichen Sätzen stand in dem Brief, wenn Catherine Penrose Melbourne den Anwalt Mr. Edmund Harwell besuchte, würde sie etwas erfahren, das für sie von Vorteil sei.
Sie las die Nachricht dreimal, wobei ihr Nackenhaar sich aufstellte. Es mochte nichts bedeuten. Und doch konnte sie sich des Gefühls nicht erwehren, daß sich ihr Schicksal zum Guten wendete.
Kapitel 17
Michael nahm gerade seine zweite Tasse Kaffee, als sein Gastgeber und seine Gastgeberin sich im Frühstückszimmer zu ihm gesellten. Er schaute Lucien und Kit nicht zu aufmerksam an. Luce hatte seinen Arm um die Taille seiner Frau gelegt, und ihre Mienen waren von einer trägen Zufriedenheit, die offensichtlich machte, was sie getan hatten, bevor sie aufgestanden waren.
Kits glänzendes braunes Haar hing offen über ihre Schultern. Sie tätschelte freundlich seinen Arm, als sie an ihm vorbeiging, um ihrem Gatten und sich selbst Kaffee einzuschenken. »Guten Morgen, Michael. Hat dir Margots Party gestern abend gefallen?«
Er blickte von seiner Zeitung auf. »Sehr. Die Tatsache, daß nur Freunde da waren und kaum eine in Frage kommende Frau anwesend war, bedeutete, daß ich entspannen konnte. Eine erfreuliche Abwechslung, da ich von jeder ambitionierten Mutter und Tochter in London wie ein Fuchs gejagt werde.«
Lucien lachte. »Du bringst die Hunde sehr zum Laufen. Aber zumindest war eine unverheiratete Frau da -Maxima Collins, das amerikanische Mädchen, das bei Rafe und Margot wohnt. Du schienst die Unterhaltung mit ihr genossen zu haben.«
»Sie mag unverheiratet sein, aber zu haben ist sie definitiv nicht mehr. Robin Andreville führte sich wie ein Kater in einem Katzenminzebeet auf, wenn er bei ihr war, und sie schien absolut nichts dagegen zu haben.« Michael dachte an die betreffende junge Dame mit einer Spur von Bedauern. Ihre Intelligenz und Offenheit machten sie zu einem der attraktivsten Mädchen, die er während des Frühlings kennengelernt hatte.
»Selbst wenn Miss Collins zu haben wäre, sie ist zu klein für mich. Wir würden beide die ganze Zeit schmerzende Hälse haben.«
»Richtig«, pflichtete Lucien bei. »Mit jemand von Kits Größe kämst du besser zurecht.« Um die Annehmlichkeit zu verdeutlichen, hob er das Kinn seiner Frau und gab ihr einen leichten Kuß.
Michael lächelte über die Neckerei, konnte aber eine gewisse Traurigkeit nicht unterdrücken. All seine alten Freunde waren verheiratet, selbst Rafe, der eingefleischte Junggeselle.
Für einen Augenblick sah er Catherines Bild vor sich. Er verdrängte es. Gott wußte, daß er alles tat, um sie zu vergessen. Er war in der Absicht nach London gekommen, nach einer Frau zu suchen. Das war durch Napoleons Flucht von Elba verzögert worden. Er hatte mit unzähligen Frauen getanzt, die vielversprechenderen besucht, war mit einigen wenigen ausgeritten oder ausgefahren. Aber es war keine darunter, mit der er sich vorstellen konnte, den Rest seines Lebens zu verbringen.
Er hatte geglaubt, die Suche nach einer Frau würde leicht sein, wenn er keine Liebe erwartete, aber er konnte nicht einmal eine passende Gefährtin finden. Es bereitete ihm viel mehr Vergnügen, mit Kit oder Margot, Rafes wundervoller Frau, zu sprechen.
Er sah auf, als ein Lakai eintrat. »Lord Michael, ein Bote von Ashburton House hat dies für Sie gebracht.«
Michaels Gesicht wurde ausdruckslos, als er den Brief entgegennahm und ihn aufriß. Die Botschaft darin war kurz und präzise.
Lucien fragte: »Ärger?«
»Es ist von meinem Bruder.« Michael erhob sich, wobei er den Sessel heftig zurückstieß. »Benfield schreibt, daß der sehr edle Duke of Ashburton einen Herzanfall hatte und wahrscheinlich seine sterbliche Hülle verlassen wird. Meine Anwesenheit wird verlangt.«
Lucien betrachtete ihn ernst. »Du mußt nicht hingehen.«
»Nein, aber Wachen am Sterbebett sind Pflicht«, sagte Michael zynisch. »Wer weiß? Vielleicht will mein Vater in letzter Minute sein Verhalten ändern. Entschuldigungen, Reue, Aussöhnung in letzter Minute. Könnte recht amüsant werden.«
Weder Lucien noch Kit ließen sich durch seinen spröden Witz täuschen, aber sie sagten nichts. Es gab wirklich nichts zu sagen.
Das eigentlich Deprimierende war, wie Michael erkannte, als er sich auf die Abreise vorbereitete, daß er nicht
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