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Weil Du an die Liebe glaubst

Weil Du an die Liebe glaubst

Titel: Weil Du an die Liebe glaubst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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Haar zu einem Knoten. Die Schlichtheit betonte die anmutige Linie ihres schlanken Halses noch mehr.
    Ein Klopfen war zu hören, und eine Stimme rief scheu: »Sir, Ma’am, ich bin hier, um Sie hinunter in den Salon zu führen.«
    Michael sagte ruhig: »Bereit für den nächsten Akt?«
    Sie hob ihr Kinn. »So bereit, wie ich immer sein werde.«
    Er öffnete die Tür und führte sie hinaus. Mit Catherine die Intimität eines verheirateten Paares zu teilen, erwies sich als weitaus schwieriger, als er erwartet hatte.
    Catherine nahm Michaels Arm, als sie dem Mädchen durch das Haus nach unten folgten, aber sie hatte den Blick auf den Boden gerichtet. Sie war noch immer nervös seit dem Augenblick, als sie erwacht war und sein Gesicht über sich gesehen hatte. Sie hatte einen wunderbaren Traum gehabt, in dem Michael ihr Ehemann war und sie sich auf die Geburt ihres ersten Kindes freuten. Für einen lähmenden Augenblick war der Traum in Wirklichkeit übergegangen. Dann war er verschwunden und hatte nur leidvolles Bedauern zurückgelassen.
    Der Salon befand sich in einem neueren Teil des Hauses. Als Catherine und Michael eintraten, waren fünf neugierige Augenpaare auf sie gerichtet. Der Laird saß in einem Rollstuhl. Eine Decke war über seine Beine gelegt. Ebenfalls anwesend waren David Penrose und eine hübsche Blondine, die seine Frau sein mußte, und ein älteres Paar.
    Der Laird reagierte auf ihre Begrüßung mit einem Nicken. »Den Konstabler habt ihr bereits kennengelernt. Dies ist seine Frau, Glynis, und der Reverend und Mrs. Matthews.« Er stieß ein rauhes Kichern aus. »Wie man sieht, ist die Gesellschaft von Skoal nicht beeindruckend.«
    »Welch ein Glück. Ich habe festgestellt, daß Äußerlichkeiten weder einen scharfen Verstand noch ein gutes Herz ersetzen.« Catherine schenkte den Gästen ihres Großvaters, von denen die meisten sie mit einer gewissen Vorsicht betrachteten, ein herzliches Lächeln.
    Entschlossen, sich gegenüber den Menschen richtig zu verhalten, die bald vielleicht ihre Lehnsleute und Nachbarn sein würden, nahm Catherine ein Glas Sherry und stieß mit allen an.
    Die Unterhaltung war angenehm, aber sie fragte sich, wo ihr Cousin Clive sein mochte.
    Die Sherrygläser waren leer, als die Tür sich wieder öffnete. »Entschuldige bitte meine Verspätung, Onkel Torquil«, sagte eine glatte, vertraute Tenorstimme. »Was ist das für eine Überraschung, die du mir versprochen hast?«
    Catherines Nackenhaar sträubte sich, als sie die Stimme hörte. Nein, es konnte nicht möglich sein…
    Ein Glitzern böser Belustigung zeigte sich in den Augen des Laird. »Es ist soweit, Clive. Komm und lerne meine Enkelin, Catherine, kennen und ihren Mann, Captain Melbourne.«
    Catherine riß sich zusammen und wandte sich dem Neuankömmling zu. Sie hatte sich in der Stimme nicht geirrt. Lord Haldoran, der gelangweilte, undurchsichtige Gentleman, der mit ihr während des hektischen Frühlings in Brüssel geflirtet hatte, war ihr Cousin.

Kapitel 22
    Catherine überlegte verzweifelt, während Haldoran den Raum durchquerte. War er je Michael begegnet, der sie in Belgien so oft begleitet hatte? Oder Colin? Sie konnte sich nicht daran erinnern. Doch wenn er ihr begegnet war, würde ihr Betrug auf der Stelle aufgedeckt werden, und sie hatte ihren Großvater gut genug kennengelernt, um zu wissen, daß er darüber nicht amüsiert sein würde.
    Sie glaubte, ihr Herz würde stehenbleiben, als in Haldorans Augen ein merkwürdiger Ausdruck –
    Schock vielleicht? – beim Anblick Michaels zu sehen war. Er verschwand so schnell wieder, daß sie glaubte, sich das nur eingebildet zu haben. Er sagte herzlich: »Wie schön, Ihnen wieder zu begegnen, Mrs. Melbourne.«
    Er verneigte sich vor ihr, reichte dann Michael seine Hand. »Ich glaube, ich sah Sie mit Ihrer Gattin auf einigen dieser Gesellschaften in Brüssel, aber wir wurden nie einander richtig vorgestellt. Ich bin Haldoran.«
    Catherine gab sich Mühe, ihre Erleichterung zu verbergen, als die beiden Männer einander die Hände schüttelten. Es mutete wie Ironie an, daß Michaels damalige Begleitung jetzt dazu beitrug, ihre Scharade glaubhaft zu machen.
    Der Laird runzelte die Stirn. »Ihr kennt euch bereits?«
    »Wir sind uns im vergangenen Frühjahr in Belgien, begegnet«, erwiderte Catherine. »Als es schien, daß Brüssel von den Franzosen überrannt zu werden drohte, war Lord Haldoran so freundlich, meine Tochter und die Familie, die unser Quartier teilte, nach

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