Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Weil Du an die Liebe glaubst

Weil Du an die Liebe glaubst

Titel: Weil Du an die Liebe glaubst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
Vom Netzwerk:
aktiv war, benutzte er Skoal als Basis, zog sich dann auf ein Gut in Hampshire zurück und wurde so angesehen, daß man ihn zum Baron machte. Er behielt allerdings ein Haus auf der Insel. Ich bin hier geboren und komme regelmäßig zu Besuch.«
    »Dann sind Sie auch ein Penrose, und Sie kennen die Insel gut.« Sie aß ihre Suppe auf und fühlte sich durch das Essen irgendwie belebt.
    Er schenkte ihr wieder ein breites, undeutbares Lächeln. »Da wir Cousins sind, solltest du Clive zu mir sagen.«
    Sie nickte vage, obwohl sie sich eigentlich dagegen sträubte, so intim mit ihrem neugefundenen Cousin zu sein.
    Reverend Matthews, der zu ihrer anderen Seite saß, fragte, ob sie je dem Duke of Wellington begegnet sei. Jedermann war an diesem Helden Europas interessiert, und so bot der Herzog ein sicheres, neutrales Thema für eine allgemeine Unterhaltung.
    Catherine aß gerade von ihrer pochierten Seezunge, als Haldoran langsam sagte: »Da wir gerade von Herzögen sprechen, Melbourne. Wie ich gehört habe, war Lord Michael Kenyon, der jüngere Bruder des Duke of Ashburton, bei Ihnen in Brüssel einquartiert. Ich kenne den Herzog flüchtig. Wie ist denn Lord Michael?«
    Sie verschluckte sich fast an ihrem Fisch. Es schien unmöglich, daß die Frage zufällig fiel.
    Vielleicht spielte Haldoran mit ihr, wartete auf den geeigneten Augenblick, ihren Betrug auffliegen zu lassen. Ihr hilfloser Blick wanderte zu ihrem Partner.
    Michael brach ganz ruhig ein Stück Brot ab.
    »Kenyon war ein ziemlich ruhiger Bursche. Da er mit einem neuen Kommando beauftragt war, haben wir ihn nicht oft gesehen.«
    Haldoran sagte: »Ruhig? Ich hatte durch seinen Bruder eher den Eindruck gewonnen, daß Lord Michael ein Lebemann sei, eine Schande für die ganze Familie.«
    Michaels Finger schlossen sich fest um den Stiel seines Weinglases, aber seine Stimme blieb gelassen. »Vielleicht war er das. Ich kann es wirklich nicht beurteilen.«. Er lächelte den Reverend an. »Schließlich haben jüngere Söhne traditionell die Wahl zwischen Kirche und Armee.
    Ich nehme an, daß die Heiligen sich für die Kirche entscheiden.«
    Matthews kicherte. »Selbst unter den Priestern sind Heilige selten.« Zu Catherine sagte er:
    »Werden Sie die Kirche der Insel besuchen, an Allerseelen? Die Krypta datiert aus dem siebten Jahrhundert, als das erste Gotteshaus von irischen Missionaren erbaut wurde.«
    Der Vikar würde ein gutes Verhältnis mit ihr wollen, da seine Stellung von der Gnade des Laird abhing. Sie fühlte sich unwohl bei dem Gedanken, soviel Macht über das Leben eines Menschen zu haben. Zum Glück aber schien Mr. Matthews freundlich und gewissenhaft zu sein. Catherine versuchte mit einem Lächeln, ihrer Einwilligung Nachdruck zu verleihen. »Ich würde die Kirche sehr gerne besuchen.«

    Der Laird nickte heftig. »Du mußt die ganze Insel kennenlernen. Davin wird dich und deinen Gatten morgen herumführen. Je schneller du alles kennenlernst, um so besser.«
    Sie sah aus den Augenwinkeln, daß Haldorans Lippen schmal wurden. Sie überlegte, ob ihr Großvater sie als künftige Erbin behandelte, um Clive zu provozieren. Sie wollte das dem alten Teufel nicht abnehmen. Es war viel zu früh, anzunehmen, daß seine Wahl auf sie fiel, und sie vermutete, daß vorzeitiges Frohlocken katastrophal sein würde.
    Nachdem sie und der Konstabler einen Termin für den nächsten Morgen ausgemacht hatten, sagte Haldoran: »Wenn du mit der Rundfahrt fertig bist, komm nach Ragnarök zum Tee. Die Kulisse ist wirklich dramatisch.«
    »Ragnarök?« sagte sie verblüfft. »Ist das nicht die nordische Version von Armageddon?«
    »Genau – die Götterdämmerung«, sagte er kühl und belustigt zugleich. »Ein melodramatischer Name für ein Haus, aber mein Großvater wollte der Wikingervergangenheit der Insel damit seine Referenz erweisen.«
    »Tee sollte das Melodram etwas weltlicher machen. Wir sehen uns morgen.« Sie stand auf.
    »Da das Mahl beendet ist und ich am Ende des Tisches sitze, nehme ich an, es ist meine Pflicht, den Damen das Zeichen zu geben, sich zurückzuziehen, damit die Herren ihren Port trinken können. Doch, ach! Leider weiß ich nicht, in welche Richtung ich mich zurückziehen soll.«
    Alle lachten, und Glynis Penrose und Alice Matthews erhoben sich und führten sie in den Salon. Es war eine Erleichterung, bei diesen Frauen zu sein, die beide erfreulich natürlich waren. Während sie Platz nahmen, sagte Glynis, die Frau des Verwalters, freimütig: »Es ist

Weitere Kostenlose Bücher