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Weil Du an die Liebe glaubst

Weil Du an die Liebe glaubst

Titel: Weil Du an die Liebe glaubst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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Antwerpen zu bringen.«
    »Ich bin froh, daß du nicht ausgerissen bist«, sagte ihr Großvater beifällig. »Frau zu sein ist keine Entschuldigung für Feigheit.«
    »Au contraire«, sagte Haldoran mit einem Anflug von Spott. »Ihre Enkelin war in der ganzen Armee für ihre Tapferkeit bekannt. Wegen ihrer Arbeit als Krankenpflegerin bekam sie den Spitznamen Saint Catherine.«
    »Das habe ich gehört«, sagte der Laird. »Das brachte mich auf die Idee, daß sie stark genug sei, Skoal regieren zu können, obwohl sie eine Frau ist.«
    Es gefiel Catherine nicht, daß über sie gesprochen wurde, als ob sie nicht anwesend sei. Zum Glück lenkte Michael die Aufmerksamkeit ihres Großvaters auf sich, indem er sagte: »Nach dem, was ich gelesen habe, sind die Vorfahren der Inselbewohner Wikinger und Kelten, deren Frauen für ihren Mut und ihre Selbständigkeit bekannt waren. Mit solchem Blut in den Adern überrascht es nicht, daß Catherine sich auf die Schlachtfelder wagte.«
    »Sie sind an Geschichte interessiert?« Ohne eine Antwort abzuwarten, begann der Laird seine Meinung über die Anfänge Britanniens .zu erläutern, wobei Michael mit scheinbarem Interesse lauschte.
    Catherine warf Haldoran einen fragenden Blick zu.
    »Ich bin noch immer überrascht darüber, Sie hier zu finden. Wußten Sie eigentlich im vergangenen Frühjahr, daß wir Verwandte sind?«
    »Ich wußte vielleicht, daß Sie der Herkunft nach von Skoal sein müßten, vielleicht die Tochter von William seien, aber da ich mir nicht sicher war, dachte ich, es sei besser, nicht darüber zu reden.« Er nahm ein Glas Sherry. »Als ich jedoch nach London zurückkehrte, besuchte ich Edmund Harwell und sagte, daß ich einer bezaubernden Offiziersfrau mit Inselaugen begegnet sei. Er bestätigte Ihre Identität.«
    Sie erinnerte sich daran, wie beunruhigt er gewirkt hatte, als sie sich das erste Mal begegnet waren. Wieder diese Inselaugen. Hatte er ihre Verwandtschaft aus Gründen der Diskretion verschwiegen oder weil er eine mögliche Rivalin für Skoal nicht warnen wollte? Das Unbehagen, das sie immer in seiner Nähe gespürt hatte, wurde intensiver. Sie spürte, daß hinter seiner Liebenswürdigkeit eine Art von Verachtung steckte, gerade so, als ob er sich den anderen Sterblichen ringsum überlegen fühlte.
    Ein Diener kam herein, um zum Abendessen zu bitten. Davin Penrose trat bescheiden hinter den Rollstuhl und brachte den Laird in den Speisesaal.
    Als Verwalter mußte er ständig mit ihrem Großvater arbeiten, und das erforderte ebenso Takt wie Talent. Je häufiger Catherine ihn sah, desto mehr mochte sie ihn. Sie mochte auch Glynis, seine blonde Frau, deren drolliger Humor sehr dem von Anne Mowbry ähnelte.
    »Catherine, du setzt dich ans andere Ende des Tisches«, befahl ihr Großvater. »Melbourne, Sie setzen sich neben mich.«
    Sie gehorchte stumm. Ihr war bewußt, daß er ihr den Platz der Gastgeberin zugewiesen hatte.
    Haldoran nahm zu ihrer Rechten Platz. Sie warf ihm einen kurzen Blick zu und fragte sich, ob er sich über diesen Gunstbeweis des Laird ärgerte.
    Sie vermochte seine Gedanken nicht zu lesen. Als der erste Gang aufgetragen wurde, sagte sie ruhig: »Mein Großvater scheint uns
    gegeneinander ausspielen zu wollen. Es tut mir leid.«
    Er runzelte die Stirn. »Nun ja, wir sind Konkurrenten, nicht wahr? Nur einer von uns kann Skoal erben.«
    Sie schaute ihn gelassen an. »Vor drei Tagen wußte ich kaum etwas von dieser Insel. Es muß Ihnen unfair erscheinen, daß ich aus dem Nichts aufgetaucht bin und nun Anspruch auf etwas erhebe, von dem Sie glaubten, es sei Ihr Eigentum.«
    Er zuckte die Schultern. »Diese Erwartungen habe ich noch nicht lange. Bis zum vergangenen Jahr glaubte ich, daß Harald erben würde. Ich muß zugeben, daß es für mich verlockend ist, Feudalherr zu werden, der Laird of Skoal zu sein, aber dagegen stehen die langweiligen Verpflichtungen, die mit diesem Titel verbunden sind. Dazu kommt, daß man auf dieser Insel absolut nicht jagen kann. Ich werde nicht jammern, wenn Onkel Torquil Sie bevorzugt.«
    Es war ein überzeugendes Dementi. Sie wünschte, sie könnte es glauben. Sie nahm einen Löffel von der Hummersuppe. »Wie sind wir eigentlich miteinander verwandt?«
    »Mein Großvater war der jüngere Bruder Ihres Urgroßvaters«, erklärte er. »Auf der Insel gibt es für jüngere Söhne nur wenig Möglichkeiten.
    Deshalb begann mein Großvater eine sehr profitable Karriere als Freibeuter. Während der Jahre, in denen er

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