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Weil du ein zärtlicher Mann bist

Weil du ein zärtlicher Mann bist

Titel: Weil du ein zärtlicher Mann bist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Shalvis
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und Frank waren nicht glücklich über ihre Entscheidung wegen der Experimente, das war offensichtlich. Genauso wenig Stephen, der jetzt erklärte: “Ich denke, das Ganze stinkt. Nur zur Mitschrift.”
    “Es ist unwichtig, was du denkst”, warf Mike ein.
    Ob fair oder nicht, Corinne hatte das Gefühl, gleich vor Wut zu platzen. Sie wollte keine heroischen Taten von Mike, sie wollte … sie wollte – oh, verdammt, sie wollte ihn. “Offensichtlich brauchen wir alle eine Pause”, sagte sie und stand auf. “Jetzt scheint mir ein guter Zeitpunkt dafür.”
    Mike war der Letzte, der zur Tür ging, und Corinne stellte sich ihm in den Weg. “Wir müssen reden.”
    “Müssen wir?”
    “Nur damit du es weißt. Ich brauche niemanden, der mich verteidigt.” Sie wusste, sie klang steif und undankbar, aber da sie beides im Moment war, konnte sie nicht anders. “Schon gar nicht vor meinem Team. Weder jetzt noch sonst irgendwann.”
    “Es ist auch mein Team”, entgegnete er sanft. Zu sanft. “Und ich werde es nicht zulassen, dass irgendjemand so mit dir redet. Weder jetzt noch sonst irgendwann”, fügte er hinzu und machte sich einerseits damit über sie lustig, während er sie andererseits völlig ernst zu nehmen schien.
    Wenn sie jetzt nicht so intensiv darüber nachgedacht hätte, wäre sie vielleicht darauf vorbereitet gewesen und hätte ihm ausweichen können, als er die Hand hob und ihr über die Wange strich. Aber so stand sie nur wie gebannt da und ließ es geschehen.
    “Corinne.”
    “Nein”, flüsterte sie.
    “Du weißt doch noch gar nicht, was ich sagen wollte.”
    “Ich will es nicht wissen.”
    “Ich werde es dir trotzdem sagen.”
    “Bitte nicht.”
    “Bitte.” Seine Mundwinkel verzogen sich zu einem sinnlichen Lächeln. “Das letzte Mal, als ich dich dieses Wort habe sagen hören, war ich tief in dir drin und …”
    “Mike!”
    Seine Augen verdunkelten sich. “Und das ist auch so etwas. Die Art, wie du meinen Namen aussprichst, macht mich an, Corinne.”
    “Dann werde ich ihn nie wieder aussprechen”, stieß sie zwischen den Zähnen hervor.
    “Ich will dich.” Er lauschte seinen Worten nach und schüttelte den Kopf, sichtlich verwundert über sich selbst. “Himmel, ich will dich noch immer.”
    Sie verschränkte die Arme vor der Brust und bemühte sich verzweifelt, sachlich zu bleiben, was ihr in Gegenwart dieses Mannes völlig unmöglich schien. Er brachte sie immer wieder aus dem Konzept, wissentlich oder nicht. “Wir sprachen gerade über die Konferenz. Über die Tatsache, dass du mir zur Hilfe gekommen bist, obwohl ich dich nicht gebraucht habe.”
    “Nein, du hast davon angefangen. Ich wollte über etwas völlig anderes reden. Oder auch nicht reden.” Seine Augen funkelten vor unmissverständlichem Begehren. “Nicht reden ist auch okay.”
    Das war viel schlimmer, als sie befürchtet hatte. Wie konnte es angehen, dass zwischen ihnen noch immer die Funken sprühten? Sie hatten doch schon miteinander geschlafen. Mehr als einmal. Es sollte vorbei sein.
    Erledigt.
    Und wo war auf einmal ihre Wut geblieben? Wie kam es, dass sie Mike nur anzusehen brauchte, und schon löste sich alles in Wohlgefallen auf? Und wie zum Teufel sollte sie ihre Gefühle für sich behalten?
    Beinahe verzweifelt schloss sie die Augen.
    “Wovor hast du Angst?”, fragte er leise, umrahmte ihr Gesicht mit beiden Händen und hob es an, damit sie ihn wieder ansah. “Sag es mir.”
    “Das kann ich nicht”, brachte sie mühsam hervor, zog seine Hände weg und wandte sich ab.
    “Du willst nicht”, sagte er, während sie jetzt unruhig auf und ab ging. “Warum tust du das? Ich weiß, du kannst eine so warme und leidenschaftliche Frau sein, aber dem Team gegenüber bist du …”
    Sie wirbelte zu ihm herum. “Was?”
    “Hart”, erklärte er geradeheraus. “Du bist hart, Corinne.”
    Das tat weh, obwohl es stimmte, und sie musste schlucken, bevor sie erwidern konnte: “Wenn ich versuchen würde, dir das zu erklären, würdest du es sowieso nicht verstehen.”
    “Versuch es trotzdem.”
    Sie schaute in sein ernstes Gesicht, und aus irgendeinem merkwürdigen Grund schnürte sich ihr die Kehle zu. “Mike, nicht hier.”
    Gnädigerweise ertönten Schritte im Flur.
    “Dann später”, stimmte er zu. “Aber, Corinne? Es wird ein Später geben.”
    Zumindest verlief die Sitzung am Nachmittag problemlos, doch der Schaden war angerichtet. Corinne war so verkrampft wie lange nicht mehr.
    Alle anderen schienen

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